Biografie Howard Carpendale Lebenslauf Lebensdaten
Der insbesondere im
deutschsprachigen Raum erfolgreiche
Schlagersänger und U-Musik-Komponist
Howard Carpendale wurde am
14. Januar
1946 in der südafrikanischen, am
Indischen Ozean gelegenen
Großstadt Durban geboren. Die Familie des
Südafrikaners gehörte zum mehrheitlich
englischstämmigen Establishment der
Südafrika-Provinz Natal und war
traditionell gemäßigt anti-burisch
eingestellt. Großvater Carpendale war
zeitweise Bürgermeister in Durban und
der Vater war Abgeordneter im
Provinzparlament von Natal. Howard
Carpendale wuchs bei Vater Douglas
(1912-1972) und Mutter Beatrice
(1912-2010) zusammen mit seinen beiden
älteren Schwestern Jean und Anne behütet
in seiner Geburtsstadt auf.
Der Junge entwickelte früh zwei
Leidenschaften: Sport und Musik. Der
Schüler der „Durban High School“ war in
den Mannschaftssportarten Rugby und
Kricket ein echter Spitzenkönner. Aber
auch als Einzelkämpfer hatte „Howie“
großen Erfolg: 1963 wurde er
südafrikanischer Jugendmeister im
Kugelstoßen in der Sechs-Kilo-Klasse
(15,33 m).
In den
1970er Jahren versuchte sich
Carpendale sogar als Auto-Rennfahrer. Im
fortgeschrittenen Alter verlegte er
seine Aktivitäten vor allem auf Tennis
und Golf.
Auf musikalischem Gebiet hatte
Carpendale als Zwölfjähriger als Sänger
einer Schülerband seinen
ersten öffentlichen Auftritt. 1963
gewann „Howie“ zusammen mit der
Amateur-Beat-Band „The Kinsmen“ einen
landesweiten, von einem Radio-Sender
organisierten Talentwettbewerb. Das
Siegerlied „Endless Sleep“ wurde einer
der südafrikanischen Sommerhits des
Jahres.
Howard Carpendale beim Militär
Nach dem Schulabschluss machte
Carpendale seinen neunmonatigen
Pflichtwehrdienst bei der South African
Defence Force (SADF), den damaligen
südafrikanischen Streitkräften. Seine
Militärzeit in einer Sanitätseinheit in
Pretoria beschrieb Carpendale später als
Bedrückung.
1965 begann Carpendale ein
Volkswirtschafts-Studium, das er aber
nach drei Monaten aufgab. Stattdessen
reiste er zum Bedauern seines Vaters
nach London, um dort den Erfolg als
Profi-Kricketspieler zu suchen. Zunächst
sicherte er sich seinen Lebensunterhalt
als Texter durch das Schreiben kleiner
Zeitungsartikel für südafrikanische
Redaktionen. Er meldete sich schließlich
auf die Anzeige einer unbekannten
Beat-Band, die einen Leadsänger für eine
geplante Europa-Tournee suchte und wurde
als Interpret von „Endless Sleep“
angenommen. Die Tournee führte „Howie“
auch nach Deutschland. So hatte er
Auftritte in der überregional bekannten
Musikkneipe „Meta“ im ostfriesischen
Norddeich. Die dortige Wirtin Meta Rogal
(1935-1994) hatte es geschafft, ihre
abgelegene Kneipe hinter dem Deich zu
einer Pionier-Institution der
Jugendmusik-Kultur der 60er und
70er zu
machen. Meta Rogal verschaffte
Carpendale, der in Norddeich als
Elvis-Presley-Imitator Furore machte,
die für Deutschland erforderliche
Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis.
Der erste Plattenvertrag
Die
Plattenfirma Electrola wurde auf den
strohblonden Südafrikaner mit dem
Jungengesicht und dem charakteristischen
Akzent aufmerksam. 1966 produzierte
Electrola die deutsche Schlager-Single
„Lebenslänglich“ mit Carpendale. Der
Achtungserfolg von 60.000 verkauften
Schallplatten verhalf Carpendale zu
einem mehrjährigen Plattenvertrag.
1968 etablierte sich Carpendale mit
seiner Beatles-Cover-Version von „Ob-la-di
, Ob-la-da“ endgültig in der deutschen
Unterhaltungsszene.
1970 machte ihn das
gefühlsbetonte „Mädchen von Seite 1“,
dem Siegertitel des „Deutschen
Schlagerwettbewerbs“ in jenem Jahr, zum Teenie-Star. Mit der danach zementierten
Festlegung in der öffentlichen
Wahrnehmung als „Schlager-Fuzzi“ hatte
Carpendale, der sich eher als Poprocker sah, erhebliche Schwierigkeiten. In den
Folgejahren gingen die Verkaufszahlen der Carpendale-Platten rapide zurück und
der Sänger erlebte einen zeitweiligen Karriereknick. Ab
1974 begann Carpendale
zunehmend mit eigenen Kompositionen und Produktionen an den Markt zu gehen.
Daneben schaffte er sich mit eigenständigen Interpretationen von ausländischen
Hits ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal.
1974 gelang mit „..da nahm er die
Gitarre“ die Rückkehr in die
Charts. Es
folgten Hits wie „Fremde oder Freunde“
(1975), „Tür an Tür mit Alice “ (1977),
„Ti Amo“ (1977), „Nachts, wenn alles
schläft“ (
1979) und „Hello Again“
(1984). 1979 erhielt Carpendale von der
Electrola einen Sieben-Jahres-Vertrag.
Carpendales Popularität war so groß,
dass sich selbst eine einjährige Auszeit
(1983) vom Musikgeschäft und ein Versuch
als Schauspieler (Tierarztrolle in
„Niemand weint für immer“, 1984) nicht
schädigend auf die Karriere auswirkten.
Carpendale füllte auf seinen Tourneen
große Arenen und war regelmäßig in
einschlägigen Musik-Sendungen zu sehen.
1994 stellte er, nach einem halben Jahr
Schauspielunterricht, den alternden
Tennis-Profi Johnny Storm in der nur mit
mäßigem Erfolg laufenden RTL-TV-Serie
„Matchball“ dar.
1971 machte „Howie“ außermusikalisch
Schlagzeilen, als er bei den deutschen
Meisterschaften der Formel-3-Rennwagen
auf dem Nürburgring startete und hinter
Profi-Größen wie Jochen Maas einen
respektablen 9. Platz belegen konnte.
Heirat und Sohn Wayne
Anfang der 1970er-Jahre lernte Carpendale die
deutsche Lehrerin Claudia Hertzfeld
kennen, die er 1972
heiratete und bis 2005 seine Ehefrau
blieb, bevor er sich scheiden ließ.. 1977
wurde Sohn Wayne
geboren, der später als TV-Schauspieler
bekannt wurde.
1981 trennte sich Howard
Carpendale von seiner Frau (Scheidung
2005) und zog mit seiner neuen Freundin Donnice Pierce zusammen. Der gemeinsame
Sohn Cass kam
1989 auf die Welt.
Carpendale, der 1983 die deutsche
Staatsbürgerschaft angenommen hatte,
verlegte 1991 seinen Hauptwohnsitz vom
Kölner Vorort Königsdorf in die
Florida-Stadt und Golferhochburg
Jupiter. 1998 zog er nach Deutschland
zurück und ließ sich im bayerischen
Starnberg nieder. 2003 erklärte
Carpendale, der 2002 wieder nach Florida
gezogen war, seinen Rücktritt von der
Bühne. Eine sich wenig später als falsch
herausstellende Krankheitsdiagnose
(Multiple Sklerose) spielte bei diesem
Schritt ebenso eine Rolle wie
künstlerische Gründe.
Bereits 2007 kehrte Carpendale aber
wieder, mit dem Lied „Na und?“, ins
Rampenlicht zurück. Wenn er in der
Folgezeit auch nicht mehr an die ganz
großen Hits seiner Laufbahn anknüpfen
konnte, so blieb der vor allem ein
weibliches Publikum ansprechende
Carpendale doch weiterhin vor allem als
Live-Interpret eine feste Größe im
Schlager-Geschäft.
2018 heiratete Carpendale Donnice Pierce, die seit längerem an Howards Seite
ist.
Trotz mehrerer angekündigter Rücktritte
hat Howi seine Musikkarriere fortgesetzt
und weiterhin neue Musik veröffentlicht.
In den letzten Jahren hat er sich auf
persönlichere Lieder konzentriert, die
bei seinen Fans weiterhin großen Anklang
finden.
siehe auch :
Wayne Carpendale
Autogramm Howard Carpendale Autogrammadresse
n.n.v.
Howard Carpendale
MP3 Downloads
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Hauert
Carpendal
Seiten, Steckbrief etc.
www.howard-carpendale.de - Die offizielle Homepage
von Howard Carpendale
Howard Carpendale
Diskografie
1969 - Ich geb mir selbst ’ne
Party
1970 - Howard Carpendale
1972 - Eine Schwäche für die Liebe
1975 - …und ich warte auf ein Zeichen
1976 - Fremde oder Freunde
1976 - Howard Carpendale ’77
1977 - Jede Farbe ist schön
1977 - Nimm den nächsten Zug
1978 - …dann geh doch
1978 - Und so gehen wir unsere Wege
1979 - Mein Weg zu dir
1980 - Eine Stunde für dich
1981 - Such mich in Deinen Liedern
1982 - Bilder meines Lebens
1984 - Hello Again
1984 - Howard Carpendale ’84
1985 - Mittendrin
1987 - Carpendale
1989 - Carpendale '90
1991 - Ganz nah
1992 - Mit viel, viel Herz
1994 - Ich bin da!
1995 - Howard Carpendale ’95
1996 - Kein Typ für eine Nacht
1998 - Lust auf mehr…
2001 - Alles OK
2003 - Der richtige Moment
2007 - 20 Uhr 10
2009 - Stark
2011 - Das alles bin ich