Sportchronik 2012 - Schumacher ging – Vettel
holte erneuten Sieg
Wintersport 2012
Alljährlich, seit 1952, beginnt das neue Jahr mit
einem der prestigeträchtigsten Wintersportereignisse
– der Vierschanzentournee, die in diesem Jahr zum
60. Mal ausgetragen wurde. In den deutschen Skiorten
Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen und in den
beiden
österreichischen Wintersportorten Innsbruck
und Bischofshofen fanden die jeweiligen Wettkämpfe
der Skispringer statt. Das Auftaktspringen in
Oberstdorf auf der Schattenbergschanze wurde
traditionsgemäß schon am 30. Dezember 2011
ausgetragen. Der Österreicher Gregor Schlierenzauer
(*1990) ging als Sieger hervor. Er gewann auch das
Springen am 1. Januar auf der Großen Olympiaschanze
in Garmisch-Partenkirchen. Bei den beiden
Wettkämpfen am 4. und 6. Januar waren ebenfalls
österreichische Sportler erfolgreich, Andreas Kofler
(*1984) in Innsbruck und Thomas Morgenstern (*1986)
in Bischofshofen. Den Gesamt-Tourneesieg holte sich
Gregor Schlierenzauer. Der deutsche Severin Freund
(*1988) konnte Patz 7 erreichen.
Ebenfalls zu Beginn des Jahres 2012 fanden die 1.
Olympischen Jugend-Winterspiele statt. Sie wurden
vom 13. bis 22. Januar in Österreich ausgetragen.
Mehr als eintausend Sportler aus 70 Nationen im
Alter zwischen 15 bis 18 Jahren nahmen daran teil.
Hier erkämpfte die Mannschaft aus Deutschland den
Gesamtsieg mit 17 Medaillen, gefolgt von der
Volksrepublik China mit 15 und Österreich mit 13
Medaillen.
Olympische Sommerspiele
Die XXX. Olympischen Sommerspiele beherrschten vom
25. Juli bis 12. August das Geschehen in London. Die
britische Hauptstadt war zum dritten Mal Gastgeber
dieses bedeutenden Sportereignisses. London hatte
1908 und 1948 bereits jeweils den Zuschlag als
Austragungsort erhalten. Den Medaillenspiegel
führten die USA mit 46 Goldmedaillen an, insgesamt
brachten es die Amerikaner auf 104 dekorierte Siege.
China belegte den zweiten Platz und das gastgebende
Königreich Großbritannien ging mit dem dritten Rang
aus der Olympiade hervor. Einige Tage nach dem
Olympia-Ereignis schlossen sich die XIV.
Paralympischen Sommerspiele an, die vom 29. August
bis 9. September ebenfalls in
London stattfanden.
Mehr als 4000 behinderte Athleten kämpften in 503
Wettbewerben um die Medaillen.
Tennis
Ein sportliches Highlight waren auch 2012 für jeden
Tennisfreund die Grand-Slam-Turniere. Bereits im
Januar (16.-29.) fanden die Australian Open statt.
Im Sommer gab es Zweikämpfe bei den French Open (27.
Mai bis 10. Juni), die Turniere in Wimbledon wurden
vom 25. Juni bis 8. Juli ausgetragen und die US Open
fanden vom 27. August bis 9. September statt. Diese
Turniere sind die am höchsten dotierten Wettkämpfe,
die auch gleichzeitig die Weltrangliste festlegen.
Die Russin Marija Scharapowa (*1987) konnte bei den
French Open 2012 wieder ins Finale einziehen, womit
sie nach vier Jahren an die Spitze der
Weltranglistenbesten zurückkehrte und den ersten
Platz vier Wochen inne hatte, bis sie von der
Weißrussin Wiktoryja Asaranka (*1989) wieder
überrundet wurde, die diese Position aktuell noch
belegt. Bei den Herren war immer wieder der
Schweizer Roger Federer (*1981) führend. Bis zum 4.
November 2012 hatte der den ersten Platz der
Weltrangliste belegt. Seit dem 5. November 2012
belegt der serbische Tennisprofi Novak Đoković
(*1987) diesen Rang.
Fußball-Europameisterschaft
Die Fußball-Europameisterschaft der Männer wurde vom
8. Juni bis zum 1. Juli 2012 in Polen
und in der
Ukraine ausgetragen. Beteiligt waren 16 Nationen.
Das Endspiel dieser Meisterschaft fand in Kiew
statt. Dabei stand das spanische Team der Mannschaft
Italiens gegenüber. Nach einem Halbzeitstand von 2:0
konnte der amtierende Europameister Spanien
schließlich mit 4:0 seinen Titel erfolgreich
verteidigen. Die deutsche Elf erspielte sich durch
ein 1:2 gegen Italien im Halbfinale den dritten
Platz. Die beiden gastgebenden Länder Polen und
Ukraine kamen nicht über die Vorrunde des Turniers
hinaus. Dafür traten im Endspiel die beiden letzten
Weltmeister aufeinander.
Es gab harsche Kritik gegen diverse
Begleiterscheinungen dieser Europameisterschaft.
Abgesehen davon, dass die Preise für sämtliche
Quartiere, die in der Ukraine zur Verfügung standen,
unangemessene Höhen erreicht hatten, gab es auch zu
wenige Möglichkeiten der Unterbringung. Zu einer
öffentlichen Beanstandung kam es auch, als bekannt
geworden war, dass die ukrainische Regierung im
Vorfeld der Europameisterschaft herrenlose Hunde und
Katzen von den Straßen entfernen und sie auf brutale
Weise umbringen ließ.
Die Formel-1-Saison
Die zwanzig Rennen, die in diesem Jahr die 63.
FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft umfassten, wurden vom
18. März bis zum 25. November veranstaltet.
Hochkarätige Teilnehmer wie beispielsweise Fernando
Alonso, Jenson Button, Lewis Hamilton, Michael
Schumacher, Kimi Räikönen und Sebastian Vettel
hatten sich schon in den Vorjahren Titel erkämpft
und waren seit dem Jahr 2000 bereits Weltmeister
gewesen. Der Deutsche Rennfahrer Sebastian Vettel
(*1987), der als zweifacher Weltmeister (2010, 2011)
am Start war und der seit 2009 mit dem Team Red Bull
Racing aus Österreich antrat, hatte auch in diesem
Jahr bis zum 18. Rennen eine Punktzahl von 155
erreicht und war damit aussichtsreich, um seinen
Titel ein drittes Mal verteidigen zu können.
Fernando Alonso lag zu diesem Zeitpunkt mit 145
Punkten im Rückstand. Das große Finale, das in Sao
Paulo mit dem Rennen zum Großen Preis von Brasilien
stattfand, beendete die bisher längste Saison der
Formel-1. Für Michael Schumacher ging damit die
Rennfahrerkarriere offiziell zu Ende. Für Sebastian
Vettel allerdings war der Tag des letzten Rennens
ein Triumph. Nach einer verunglückten vierten Runde,
in der Bruno Senna fast einen folgenschweren Unfall
mit Vettels Wagen verursacht hatte und einer
spannenden Aufholjagd geriet dieses Rennen zu einem
dramatischen Kampf. Doch der Punktvorsprung von
Vettel reichte aus. Er kam als Sechster vor dem
Spanier Alonso ins Ziel. Zum dritten Mal in Folge
konnte er den Weltmeistertitel mit nach Deutschland
nehmen.
Truckracing
Der Truck-Motorsport, der seit dem Ende der
achtziger Jahre den offiziellen Status einer
Meisterschaft hat, nahm eine rasante Entwicklung.
Immer mehr Begeisterte säumen die Rennstrecken,
Tausende würden diese Rennen am Bildschirm
verfolgen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Doch noch wird dieser spannende Sport weitestgehend
stiefmütterlich von den TV-Medien behandelt, was dem
wachsenden Interesse jedoch keinen Abbruch tut.
Bei der diesjährigen Europameisterschafts-Saison,
die am 12. Mai in Istanbul (
Türkei) ihren Anfang
nahm und nach zahlreichen Rennen am 14. Oktober in
Le Mans (Frankreich) ihren Meister gefunden hatte,
stand der Titelverteidiger Jochen Hahn (*1974) aus
Altensteig im Schwarzwald auf dem Siegertreppchen.
Er konnte den Spanier Antonio Albacete (*
1965) auf
den zweiten Platz verweisen, wie es ihm bereits im
Vorjahr gelungen war. Jochen Hahn hatte sich im
Laufe der letzten Jahre kontinuierlich an die Spitze
gekämpft und schon 2010 dem damaligen
Europameistermeister in Bedrängnis gebracht.
Den dritten Platz der Saison 2012 belegte Adam Lacko
(*1984) aus Tschechien und Markus Oestreich (*1963)
aus Deutschland landete auf dem vierten Platz, eine
Wertungsreihenfolge, die es so schon 2011 gegeben
hatte.
Eiskunstlaufen
Im Süden Frankreichs, in Nizza, fand vom 26. März
bis 1. April die 102. Austragung der
Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen statt. Hier
brillierte der Vorjahresweltmeister Patrick Chan
(*1990). Der kanadische Eiskunstläufer ist auch der
Vier-Kontinente-Sieger von 2009, ein Sieg, den er
auch 2012 wiederholen konnte. Bei den Damen konnte
die mehrfache Europameisterin (2007, 2008, 2010,
2012) aus Italien, Caroline Kostner (*1987) den
Weltmeistertitel erringen. Die aus Südtirol
stammende Sportlerin war erfolgreich im Damen-Einzel
gestartet. Der Weltmeistertitel im Paarlauf holte
sich die deutsche Paarung. Er ging an Aljona
Savchenko (*1984) und Robin Szolkowy (*1979). Die
ukrainischestämmige Deutsche und der Greifswalder
Eiskunstläufer gewannen bereits je viermal zusammen
die Welt- und auch die Europameisterschaft. Die
Goldmedaille im Eistanzen ging an die Kanadier Tessa
Virtue (*1989), die mit Scott Moir (*1987) startete.
Schach
Die Schachweltmeisterschaft, die in aller Stille
ausgetragen wurde, war in diesem Jahr ein Zweikampf
zwischen dem Titelverteidiger seit 2007,
Viswananthan Anand (*1969) aus Indien und dessen
Herausforderer, dem weißrussischen Schachmeister,
der für Israel antrat, Boris Gelfand (*1968).
Austragungsort für diesen spannenden Wettbewerb war
Moskau, wo sich die beiden Kontrahenten vom 10. bis
30 Mai hoch konzentriert gegenübersaßen. Nach zwölf
Partien, die einen Gleichstand erbrachten, konnte am
letzten Spieltag der Inder Anand im Tie-Break die
Meisterschaft für sich entscheiden und damit seinen
Weltmeistertitel verteidigen.
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