März 1995 - Gemeinsamer Weltraum
Denkt man an die Zeit des Kalten Krieges zurück und an den Wettlauf um den
vorderen Platz in Sachen Weltraumforschung, bei dem Gemeinsamkeit zwischen der
damaligen Sowjetunion und den Vereinigten Staaten undenkbar waren, so sind die
heutigen Projekte ganz anders, zivilisiert eben. Heute sind einfach
internationale Schlagzeilen, über die sich die Menschen in der ganzen Welt
freuen. Sie lösen keinen Neid mehr aus. Und es liest sich vollkommen normal, das
ein US-amerikanischer Astronaut mit einem russischen Raumschiff zur Raumstation
„Mir“ mitgenommen wird. So geschehen am 14. März, als der US-Amerikaner Norman
Earl Thagard mit der Mission Sojus TM-21 ins All startete. Die Raumstation
machte ihrem Namen damit alle Ehre - „Mir“ bedeutet Frieden. So einfach haben
sich die meisten anderen Geschehnisse auf der Welt nicht verändern lassen.
Leider.
Wichtige Ereignisse im
März 1995
1. März
Polen 1995 – Der polnische Parlamentspräsident Józef Oleksy wurde vom Sejm
(Parlament) zum Premierminister gewählt. Er trat die Nachfolge von Waldemar
Pawlak an. Dieser war auf Betreiben von Staatschef Lech Wałęsa durch ein
konstruktives Misstrauensvotum seines Amtes enthoben worden.
1. März
Russland 1995 – Unbekannte Täter hatten den Direktor des größten russischen
Fernsehsenders, Wladislaw Listjew, in Moskau auf der Treppe seines Hauses
erschossen. Der Mord hatte in der Öffentlichkeit Anteilnahme und große Empörung
ausgelöst.
1. März
Europa 1995 – Der Entwurf einer europäischen Richtlinie zur Patentierung
menschlicher, tierischer und pflanzlicher Gene war vom Europäischen Parlament
abgelehnt worden.
1. März
Musik 1995 – Bei der 37. Verleihung der Grammy-Musikpreise in Los Angeles
(US-Bundesstaat Kalifornien) hatte der Rocksänger Bruce Springsteen vier
Auszeichnungen erhalten. Den Preis für die Aufnahme des Jahres bekam Sheryl Crow
für „All I Wanna Do“.
1. März
Uruguay 1995 – Der Präsident von Uruguay, Julio Mario Sanguinetti, der Ende
November 1994 gewählt worden war, war in sein Amt eingeführt worden. Sanguinetti
hatte eine Rentenreform und eine Verschlankung des Staatsapparates angekündigt,
wobei er im Parlament auf die Zusammenarbeit mit der oppositionellen
Blanco-Partei angewiesen war.
2. März
USA 1995 – Ein Antrag der Republikaner auf Annahme eines Verfassungszusatzes,
durch den die Regierung und das Parlament zur Aufstellung eines ausgeglichenen
Haushalts gezwungen werden sollte, hatte im US-Senat die erforderliche
Zweidrittelmehrheit verfehlt.
2. März
USA 1995 – In Sunnyvale (US-Bundesstaat Kalifornien) wurde die Firma Yahoo von
David Filo und Jerry Yang gegründet.
2. März
BRD 1995 – Bundesinnenminister Manfred Kanther hatte das
Kurdistan-Informationsbüro (KIB) nach einer Serie von Brandanschlägen auf
türkische Reisebüros in mehreren deutschen Städten verboten. In Bayern waren
zeitgleich weitere fünf Kurdenvereine aufgelöst worden. Sie hatten ebenso wie
das KIB die 1993 verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) unterstützt.
2. März
USA 1995 – Die im April 1994 nur vermutete Existenz des sogenannten Top-Quarks
(Materiebausteine) war von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Fermi
National Accelerator Laboraty (Fermilab) in der Nähe von Chicago (US-Bundesstaat
Illinois) nun experimentell nachgewiesen worden.
3. März
Somalia 1995 – Die letzten Blauhelme hatten mehr als zwei Jahre nach dem Beginn
der UNO-Mission „Operation Hoffnung“ das Land verlassen.
4. März
BRD 1995 – Die Deutsche Bahn AG hatte mit rund 135.000 verkauften Fahrkarten den
bisher größten Erfolg ihres Billig-Tickets „Schönes Wochenende“ verzeichnen
können.
5. März
Estland 1995 – Die bürgerlich-konservative Regierungskoalition in
Estland hatte
bei der Parlamentswahl ihre Mehrheit eingebüßt. Die Koalitionspartei des
früheren KP-Funktionärs Tiit Vähi war der Sieger der Wahl geworden.
5. März
Volksrepublik China 1995 – Der chinesische Ministerpräsident Li Peng hatte auf
der bis zum 18. März dauernden Plenarversammlung des Nationalen Volkskongresses
überraschend deutlich Fehler seiner Regierung kritisiert.
5. März
Südafrika 1995 – Die politische Interessenvertretung der Zulus in Südafrika, die
Inkatha Freiheitspartei (IFP), hatte ihren am 21. Februar proklamierten
Parlamentsboykott beendet. Anlass waren Auseinandersetzungen mit dem ANC und der
weißen Nationalpartei über den Status der Provinz KwaZulu/Natal an der Ostküste
Südafrikas gewesen.
5. März
Eisschnelllauf 1995 – Im norwegischen Savalen war die Läuferin Gunda Niemann
(BRD) zum vierten Mal Siegerin im Großen Vierkampf bei der
Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft geworden.
6. März
Europa 1995 – Auf Beschluss der EU-Finanzminister war die spanische Peseta und
der portugiesische Escudo angesichts der Turbulenzen im Europäischen
Währungssystems abgewertet worden.
6. März
Europa/Türkei 1995 – Die Europäische Kommission und die Türkei hatten eine
Zollunion vereinbart. Sie sollte am 1. Januar 1996 in Kraft treten.
7. März
USA 1995 – Von beiden Parlamentskammern des US-Bundesstaates New York war die
Wiedereinführung der Todesstrafe beschlossen worden. Sie gilt damit in 38
Staaten der Vereinigten Staaten.
7. März
BRD 1995 – Zum neuen Intendanten des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hatte der
Rundfunkrat des WDR Fritz Pleitgen gewählt. Der bisherige WDR-Hörfunkchef trat
die Nachfolge von Friedrich Nowottny an.
7. März
UNO 1995 – Bei der Jahrestagung der UNO-Menschenrechtskommission in Genf war
eine Resolution westlicher Staaten gescheitert, die die chinesische
Menschenrechtspolitik verurteilen sollte.
7. März
Mexiko 1995 – Vom mexikanischen Abgeordnetenhaus war ein Kredithilfeabkommen mit
den USA gebilligt worden, das am 21. Februar geschlossen worden war. Darin
hatten die USA Mexiko eine Kreditgarantie in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar
(rund 29 Milliarden DM) gewährt. Mexiko hatte sich im Gegenzug verpflichtet,
strikte Sparmaßnahmen einzuhalten und die Privatisierungspolitik fortzusetzen.
8. März
Griechenland 1995 – In der griechischen Hauptstadt Athen hatte das Parlament
Kostis Stephanopoulos zum Staatspräsidenten des Landes gewählt. Stephanopoulos
war von der Regierungspartei PASOK nominiert worden.
8. März
Niederlande 1995 – Die Provinzwahlen in den Niederlanden gingen mit deutlichen
Stimmengewinnen für die rechtsliberalen VVD zu Ende. Sie hatte 27,2 Prozent
erreicht. Die sozialdemokratische PvdA von Ministerpräsident Wim Kok musste mit
17,1 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 hinnehmen.
8. März
Tschechien 1995 – Das tschechische Verfassungsgericht hatte die Rechtmäßigkeit
des 1945 erlassenen Dekrets 108 bestätigt. Es war die wichtigste Grundlage für
die entschädigungslose Enteignung des Eigentums deutscher Bürger in der
damaligen Tschechoslowakei.
9. März
Spanien/Kanada 1995 – Mit der Besetzung des spanischen Fischtrawlers „Estai“ vor
der neufundländischen Küste durch die kanadische Küstenwacht war der
Fischereistreit zwischen Spanien und Kanada eskaliert. Den spanischen Fischern
war von Kanada vorgeworfen worden, dass sie sich nicht an die vorgegebene
Fangmenge für Grönlandheilbutt halten würden.
9. März
Israel/Libanon 1995 – Die am 8. Februar begonnene Blockade eines rund 50
Kilometer langen Küstenstreifens vor dem Libanon war von der israelischen Marine
beendet worden. Mit der Aktion, die bis zu 1.800 Fischer am Auslaufen hinderte,
hatte Israel die Regierung in Beirut zwingen wollen, die seit Jahresbeginn
anhaltenden Angriffe der schiitischen Hisbollah-Milizen auf die israelische
Sicherheitszone im Südlibanon zu unterbinden.
10. März
Pakistan 1995 – Mindestens zwölf Menschen waren bei einem Bombenanschlag auf
eine schiitische Moschee in der pakistanischen Hafenstadt Karatschi ums Leben
gekommen. Unter den Opfern hatten sich mehrere Kinder befunden.
10. März
Russland/IWF 1995 – Russland wurde ein Kredit von 6,4 Milliarden US-Dollar (9,2
Milliarden DM) vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gewährt. Das Geld sollte
das Haushaltsdefizit abdecken.
10. März
Russland 1995 – Mit 240 gegen 75 Stimmen hatte die russische Staatsduma
beschlossen, dem sowjetischen Bürgerrechtler Sergei Kowaljow das Amt als
Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses des Parlaments zu entziehen. Kowaljow
gilt als einer der schärfsten Kritiker des Tschetschenien-Krieges.
11. März
Burundi 1995 – In Bujumbura, der Hauptstadt des ostafrikanischen Staates
Burundi, hatte die Ermordung von zwei Politikern eine neue Gewaltwelle
ausgelöst. Bis zum Ende des Monats waren bei Kämpfen zwischen Hutus und Tutsis
Hunderte von Hutu-Frauen und -Kindern umgekommen.
11. März
Boxen 1995 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) konnte der Hamburger Boxprofi Dariusz
Michalczewski durch ein K. O. in der zweiten Runde über den Spanier Roberto
Dominguez seinen Weltmeister-Titel im Halbschwergewicht des Weltverbandes WBO
verteidigen.
11. März
Eiskunstlauf 1995 – Bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Birmingham hatte
die Chinesin Lu Chen den Wettbewerb der Damen gewonnen. Der Kanadier Elvis
Stojko verteidigte seinen Titel bei den Herren.
12. März
UNO 1995 – In der dänischen Hauptstadt ging nach einer Dauer von sechs Tagen die
UNO-Konferenz für soziale Entwicklung zu Ende.
12. März
Schweiz 1995 – In einer Volksabstimmung hatte die Bevölkerung der Schweiz gegen
eine Reform der Agrarpolitik und die vorgeschlagene Kürzung der staatlichen
Preis- und Absatzgarantien für Landwirte gestimmt.
12. März
Türkei 1995 – Auf Treffpunkten alawitischer Muslime in Instanbul waren
bewaffnete Übergriffe erfolgt, die letztendlich auch auf die türkische
Hauptstadt Ankara übergegriffen hatten. Bei den Auseinandersetzungen waren
mindestens 23 Menschen getötet worden.
12. März
Leichtathletik 1995 – Bei den Hallen-Leichtathletikweltmeisterschaften in
Barcelona (Spanien) hatte die zwei Wochen zuvor eingebürgerte Rumänin Alina
Astafei mit 2,01 m im Hochsprung die einzige deutsche Goldmedaille.
13. März
BRD 1995 – Der gesamte Fernreiseverkehr über den Bahnhof Hamburg-Altona war
durch einen Fehler in einer Großrechenanlage der Deutschen Bahn für mehrere Tage
lahmgelegt worden.
13. März
Deutschland 1995 –
Bundespräsident Roman Herzog hatte in in
Bonn in einer Rede zum
40-jährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik erklärt,
dass das „Ende des Trittbrettfahrens“ erreichen wurde. Deutschland gehöre „zum
Konzert der großen Demokraten“ dazu. Seine Rolle in der Außenpolitik müsse
aktiver werden.
13. März
UNESCO/Kuba 1995 – Der kubanische Staats- und Regierungschef
Fidel Castro war
auf dem Rückweg vom Welt-Sozialgipfel in Kopenhagen (Dänemark) auf Einladung der
UNESCO zu einem dreitägigen Besuch in Paris eingetroffen. Auch der französische
Staatspräsident François Mitterrand hatte
Fidel
Castro empfangen.
14. März
BRD 1995 – Die Regierungskoalition in in
Bonn hatte auf Druck der FDP beschlossen,
keine Energiesteuer zu erheben als Ersatz für den sogenannten Kohlepfennig.
14. März
BRD 1995 – Wegen sechs Sprengstoffanschlägen und Erpressung hatte das Berliner
Landgericht den als „Dagobert“ bekanntgewordenen Kaufhauserpresser verurteilt.
Er erhielt sieben Jahre und neun Monate Haft. Erst nach einer zweijährigen
Fahndung war es gelungen, „Dagobert“ im April 1994 zu fassen.
14. März
Raumfahrt 1995 – Als erster US-amerikanischer Astronaut war Norman Earl Thagard
an Bord eines russischen Raumschiffs mit der Mission Sojus TM-21 zur Raumstation
„Mir“ mitgenommen worden.
15. März
Bundesrepublik 1995 – Die bisherige Rechtsprechung der Strafgerichte über
friedliche Sitzblockaden wurde nach einer Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichtes als verfassungswidrig bewertet. Es ist keine
Nötigung, wenn beispielsweise eine militärische Einrichtung friedlich blockiert
wird.
15. März
BRD 1995 – Nach einer Expertenanhörung im Bundestagsinnenausschuss hatte
Bundesinnenminister Manfred Kanther eine Verlängerung des Abschiebestopps für
Kurden in die Türkei abgelehnt.
15. März
Deutschland 1995 – Vom Verteidigungsausschuss des Bundestages war eine
Bundeswehrreform gebilligt worden.
15. März
Basketball 1995 – Die Basketballer von Alba Berlin hatten als erstes deutsches
Team den Korac-Cup (europäischer Basketball-Pokal) durch ein 85:79 gegen Olimpia
Milano.
16. März
USA 1995 – Im US-Bundesstaat Mississippi war formell die Sklaverei abgeschafft
worden. Der Bundesstaat hatte 1865 nach dem Ende des Bürgerkriegs den
Verfassungszusatz nicht ratifiziert über das Ende der Sklaverei. Damit war er
der einzige von damals 36 Staaten des Landes, der die Ratifizierung verweigert
hatte.
16. März
Italien 1995 – Die Abgeordnetenkammer in Rom hatte dem Regierungschef Lamberto
Dini mit 315 gegen 309 das Vertrauen ausgesprochen. Außerdem hatte die Kammer
den Nachtragshaushalt gebilligt, der dazu diente, den Fehlbetrag von umgerechnet
rund 18 Milliarden DM zu decken durch Steuererhöhungen und Ausgabekürzungen.
16. März
Bundesrepublik 1995 – Wirtschaft und Verwaltung hatten in einem Spitzengespräch
der Tarifparteien mit Bundeskanzler
Helmut Kohl jedem Jugendlichen eine
Lehrstelle versprochen, der einen Ausbildungsplatz anstreben würde.
17. März
Aserbaidschan 1995 – Der Putschversuch einer Sondereinheit der Polizei gegen den
Präsidenten, Gaidar Alijew, war von regierungstreuen Truppen niedergeschlagen
worden. Der Ex-Kommunist Alijew war 1993 zum Staatsoberhaupt gewählt worden.
17. März
Singapur 1995 – In Singapur war ein philippinisches Hausmädchen wegen zwei
angeblich zweifachen Mordes hingerichtet worden. Internationale Proteste gegen
die Vollstreckung waren erfolglos geblieben. Die vierfache Mutter hatte bis
zuletzt beteuert, dass sie unschuldig sei.
17. März
USA 1995 – Der US-amerikanische Investmentbanker, James D. Wolfensohn, war zum
neuen Präsidenten der Weltbank berufen worden. Er trat die Nachfolge von Lewis
T. Preston an, der zum 1. Juni vorzeitig aus dem Amt scheiden würde.
17. März
Ukraine 1995 – Auf der mehrheitlich von Russen bewohnten Halbinsel Krim hatte
das ukrainische Parlament die Verfassung aufgehoben. Innerhalb der Ukraine war
die Krim zu einem autonomen Gebiet erklärt worden. Dem Aufruf des ukrainischen
Präsidenten Leonid Kutschma, energischer als bisher gegen den Separatismus der
Krim vorzugehen, waren die Abgeordneten damit gefolgt.
18. März
Algerien 1995 – Ein Angriff der algerischen Armee auf einen Lastwagenkonvoi mit
bewaffneten islamischen Fundamentalisten hatte 800 Menschen das Leben gekostet.
18. März
Handball 1995 – Zum fünften Mal war Titelverteidiger THW Kiel Deutscher Meister
im Hallenhandball geworden.
18. März
Spanien 1995 – Die Eheschließung der ältesten Tochter des spanischen Königs,
Elena, mit dem Bankkaufmann Jaime de Marichalar, die in Sevilla geschlossen
worden war, wurde zur „Hochzeit des Jahres“.
19. März
Finnland 1995 – Bei den Reichstagswahlen in
Finnland konnten die bisher
oppositionellen Sozialdemokraten stärkste Partei werden. Sie bekamen 28,3
Prozent der Stimmen.
19. März
Großbritannien/Südafrika 1995 – Die britische Königin Elisabeth II. hatte
Südafrika den ersten Besuch eines Monarchen seit 1947 abgestattet.
19. März
Skisport 1995 – In Thunder Bay (Kanada) bei den Nordischen
Skiweltmeisterschaften war die Mannschaft Russlands mit insgesamt fünf Titeln
als bestes Team aus den Wettbewerben hervorgegangen. Das Team des Deutschen
Ski-Verbandes errang im Skispringen eine Silber- und eine Bronzemedaille.
19. März
Skisport 1995 – Beim Skiweltcup-Finale in Bormio (Italien) hatte Schweizerin
Vreni Schneider die Goldmedaille gewonnen. Bei den Herren war es Alberto Tombo
aus Italien.
20. März
Japan 1995 – Zwölf Menschen waren in der japanischen Hauptstadt Tokio an den
Folgen eines Sarin-Giftgasanschlages in der U-Bahn gestorben. Mehr als 5.000
Menschen mussten ärztlich versorgt werden. Für den Anschlag war die „Aum-Sekte“
verantwortlich gewesen.
20. März
Bosnien 1995 – Bosnische Serben und die angreifende Regierungsarmee hatten sich
heftige Gefechte in der Region um die UNO-Schutzzone Tuzla in Bosnien geliefert.
Seit dem Beginn der Waffenruhe am 1. Januar waren dies die schwersten Kämpfe
gewesen.
20. März
Türkei/Irak 1995 – Mit rund 35.000 Soldaten hatte die türkische Armee ihre
bislang massivste Offensive gegen Angehörige der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
im Nordirak begonnen.
20. März
International 1995 – Der US-Amerikaner Gary Rex Lauck, der aufgrund eines
internationalen Haftbefehls des Amtsgerichts Hamburg gesucht worden war, konnte
in der dänischen Stadt Roskilde verhaftet werden. Der Haftbefehl bestand seit
September 1994. Lauch wurde nach Deutschland ausgeliefert, wo er später wegen u.
a. Volksverhetzung verurteilt wurde.
21. März
Europa 1995 – In der französischen Hauptstadt Paris war die zweitägige
Stabilitätskonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) zu Ende gegangen. Ein sogenannte Stabilitätspakt, in dem eine
Epoche der Aussöhnung, des Dialogs und des Vertrauens in Europa proklamiert
wurde, war vereinbart worden.
22. März
BRD 1995 – Bundesfinanzminister Theo Waigel hatte zunächst auf die geplante
Umsatzbesteuerung kommunaler Gebühren für Müll, Straßenreinigung und Abwasser
verzichtet, nachdem es von Städten und Gemeinden heftige Proteste gegeben hatte.
22. März
Belgien 1995 – Der belgische Außenminister und stellvertretende Regierungschef
Frank Vandenbroucke war wegen des Schmiergeldskandals um die Lieferung
italienischer Militärhubschrauber von seinem Amt zurückgetreten.
22. März
Raumfahrt 1995 – Nach 417 Tagen, dem bisher am längsten dauernden Aufenthalt in
einem Raumschiff, war der sowjetische Kosmonaut Waleri Poljakow auf die Erde
zurückgekehrt.
22. März
BRD 1995 – Dass der Bund beim Zustandekommen der sogenannten
EG-Fernsehrichtlinie im Jahr 1989 seine Pflichten als „Sachwalter der Länder“
verletzt hatte, war vom Bundesverfassungsgericht festgestellt worden. Den
gemeinsamen Rechtsstandpunkt hatte in
Bonn „nicht konsequent vertreten“ bei der
Festlegung einer Quote zugunstgen europäischer Produktionen.
23. März
Russland 1995 – Für die abtrünnige Kaukasusrepublik Tschetschenien hatte der
russische Präsident Boris Jelzin ein Übergangsparlament eingesetzt. Es war für
die Erarbeitung einer neuen Verfassung und Wahlen verantwortlich.
23. März
Bundesrepublik 1995 – Das Grundkapital von 722 Millionen DM war zur Sanierung
der durch Ölspekulationsgeschäfte in die roten Zahlen geratene
Metallgesellschaft AG auf 361 Millionen DM reduziert worden. Es war zugleich
eine Kapitalerhöhung von nominal 50 Millionen DM sowie ein genehmigtes Kapital
von bis zu 180 Millionen DM.
24. März
Welthandelsorganisation 1995 – Von den 81 Mitgliedern der
Welthandelsorganisation WTO und den 125 Vertragsstaaten des Allgemeinen Zoll-
und Handelsabkommens GATT war der frühere italienische Handelsminister, Renato
Ruggiero, zum Generalsekretär ernannt worden.
24. März
UNESCO 1995 – Von der UNO-Kulturorganisation UNESCO war die mehr als 1.000 Jahre
alte Stadt Quedlinburg im Bundesland Sachsen-Anhalt offiziell in die Liste des
Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen worden.
25. März
Großbritannien/Nordirland 1995 – In der nordirischen Hauptstadt Belfast hatte
die britische Armee ihre Patrouillen eingestellt. Dennoch standen die 18.000 in
der Provinz stationierten Soldaten weiterhin der Polizei zur Unterstützung zur
Verfügung.
25. März
Boxen 1995 – Der frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Mike Tyson war vorzeitig
aus dem Gefängnis entlassen worden. Er war wegen Vergewaltigung im März 1992
inhaftiert gewesen.
25. März
Internet 1995 – Ward Cunningham stellte das erste Wiki online mit dem Portland
Pattern Repository.
25. März
Irak 1995 – Zwei US-Bürger, die am 13. März bei Umm Qasr unbeabsichtigt die
kuwaitisch-irakische Grenze überschritten hatten, waren von einem irakischen
Gericht zu jeweils acht Jahren Haft verurteilt worden.
26. März
International 1995 – Das Schengener Abkommen zur Beendigung systematischer
Grenzkontrollen zwischen sieben Staaten der Europäischen Union (EU) war zehn
Jahre nach seiner Unterzeichnung in Kraft getreten.
26. März
Fußball 1995 – Die deutschen Fußball-Frauen hatten in Kaiserlautern
(Rheinland-Pfalz) zum dritten Mal nach 1989 und 1991 den Europameistertitel
durch ein 3:2 gegen Schweden gewonnen.
26. März
Usbekistan 1995 – In einem Referendum hatte sich der Präsident von Usbekistan,
Islam Karimow, die Verlängerung seiner Amtszeit bis zum Jahr 2000 bestätigen
lassen. Im Dezember 1991 war der Ex-Kommunist zum Staatschef gewählt worden für
fünf Jahre.
27. März
Türkei 1995 – Der Sozialdemokrat Erdal Inönü war im Zuge einer
Kabinettsumbildung zum türkischen Außenminister ernannt worden.
27. März
Film 1995 – Bei der 67. Oscar-Verleihung in Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war der Film „Forrest Gump“ von Robert Zemecki mit sechs Oxcars
ausgezeichnet worden.
27. März
Dnjestr-Republik 1995 – Mit 93,3 Prozent der Stimmen hatte die Bevölkerung der
selbsternannten Dnjestr-Republik für einen Verbleib der 14. Russischen Armee
votiert. Die Region, die mehrheitlich von Russen und Ukrainern bewohnt wird,
hatte ihre staatliche Unabhängigkeit von Moldawien verlangt. Diese wollte dem
Dnjestr-Gebiet jedoch nur eine Autonomiestatus zugestehen.
28. März
Benin 1995 – In der westafrikanischen Republik Benin hatte es keine klaren
Mehrheiten bei den Parlamentswahlen gegeben. Die Partei des seit 1991
amtierenden Staatspräsidenten, Nicéphore Soglo – die Renaissance bénoise –
konnte 20 der 83 Mandate erringen.
28. März
Japan 1995 – Die beiden japanischen Kreditinstitute Mitsubishi Bank und Bank of
Tokyo hatte ihren Zusammenschluss vereinbart. Die gemeinsame Bilanzsumme hatte
sich auf umgerechnet rund 1.140 Milliarden DM belaufen. Damit war die neue Bank
zur größten der Welt geworden.
29. März
BRD/Türkei/Irak 1995 – Als Reaktion auf die türkische Offensive gegen die
Kurdische Arbeiterpartei im Nordirak hatte die Bundesregierung die letzte
Teillieferung deutscher Rüstungsgüter im Wert von rund 150 Millionen DM
gestoppt.
29. März
BRD 1995 – Um die Opfer des sogenannten Blut-Aids-Skandals vom 1. Juli an durch
monatliche Renten von 1.000 bis 3.000 DM zu entschädigten hatten sich Bund,
Länder, die Pharmaindustrie und das Deutsche Rote Kreuz auf die Gründung einer
Stiftung geeinigt.
30. März
BRD 1995 – In in
Bonn war die CDU-Politikerin Claire Marienfeld vom Deutschen
Bundestag zur Wehrbeauftragten gewählt worden.
30. März
Deutschland 1995 – Der Diskontsatz war von der Deutschen Bundesbank um 0,5
Prozentpunkte auf 4,0 Prozent gesenkt worden. Auf die Leitzinssenkung hatten die
Finanzmärkte mit einem Kursanstieg des US-Dollars reagiert.
30. März
Vatikan 1995 – Papst Johannes Paul II. hatte in seiner Moralenzyklika
„Evangelium vitae“ zum wiederholten Mal jede Form von Abtreibung und Euthanasie
verworfen.
31. März
BRD 1995 – Der Bundestag hatte den Haushalt 1995 mit den Stimmen von CDU/CSU und
FDP gebilligt. Der Haushalt hatte eine Ausgabensteigerung um 1,3 Prozent auf
477,7 Milliarden DM vorgesehen.
31. März
USA/Haiti 1995 – Die multinationale Truppe auf Haiti, die von den USA geführt
wurde, war durch einen UNO-Verband abgelöst worden. Im September 1994 war durch
das Eingreifen der USA der Rücktritt des haitianischen Militärregimes
herbeigeführt worden.
März 1995 Deutschland in den Nachrichten
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