Autochronik 1993 - Mehr Luxus, weniger Verbrauch
Im Autojahr 1993 waren in Deutschland
fast 40 Millionen PKW zugelassen – im Jahr zuvor waren
es knapp drei Prozent weniger. Mehr Autos – das
bedeutete Aber auch mehr Umweltverschmutzung: allein nur
der Anteil am Gesamtausstoß von Kohlenmonoxid in
Deutschland betrug 1993 gut 75 Prozent. Dazu kam dann,
dass mehr Autos auch mehr Unfälle und mehr Staus
bedeuteten! Die Verkehrsverantwortlichen setzen
weiterhin auf den Ausbau
des (Autobahn)Straßennetzes –
zusätzlich bestand die Hoffnung, den Straßenverkehr
durch aktive Verkehrsleitsysteme besser „in den Griff“
bekommen zu können. Dafür liefen im gesamten
Bundesgebiet verschiedene elektronische
Verkehrsleitsystem-Versuche. Auf diesen
Straßenabschnitten wurden die Autofahrer z.B. über den
Stand der aktuellen Verkehrsdichte informiert. Und
danach konnte jeder sein Fahrverhalten ausrichten – wie
z.B. die Geschwindigkeit! Die intelligenten
Verkehrsleitsysteme zeigten schnell, dass sie
unverzichtbare Bestandteile einer modernen Gesellschaft
werden könnten. Andererseits standen sie auch verschärft
in der Kritik: vor allem was die Sicherheit dieser
technischen Anlagen betraf. Das „Auto des (Auto)Jahres
1993“ war der kleine
Nissan Micra geworden – dieser
wurde damals in der zweiten Generation vorgestellt. Im
Gegensatz zum Vorgängermodell war der Micra jetzt viel
runder, außerdem gab es ihn erstmals mit
Automatikgetriebe. Übrigens: den Titel „Auto des Jahres“
holte sich der Nissan Micra als erstes japanisches Auto
überhaupt. Und genau damit wurde auch klar,
dass die Kleinwagen mittlerweile ein wichtiges Segment
auf dem weltweit hart umkämpften Automarkt waren.
Mercedes-Benz zeigte im Autojahr 1993 seine neue
C-Klasse, die anfangs mit vier Benzin- und drei
Dieselmotoren angeboten wurde. Die C-Klasse war der
Nachfolger für den Mercedes-Benz 190 und wurde als Basis
in der „Classic“-Version verkauft – diese hatte
ausstattungstechnisch leider weniger zu bieten.
Mehr Luxus gegen Aufpreis: neue C-Klasse aus dem
Autojahr 1993.
Eher sportlich zeigte sich z.B. die Mercedes C-Klasse
„Esprit“ – mit einem tieferen Fahrwerk, schicken
Aluminiumfelgen und „heißen“ Breitreifen. Genauso tief –
aber noch sportlicher war die Version „Sport“, die u.a.
mit extravaganten Fünfloch-Leichtmetall-Felgen bestückt
war. Wer es etwas nobler mochte, der lag mit der „Elegance“-Version
richtig. Für die schicke Optik sorgten z.B. die
Chromzierleisten an den Seiten und Stoßfängern – aber
auch die Innenausstattung
machte dem Modellnamen alle
Ehre. Übrigens: die C-Klasse zeigte sich gegenüber dem
Mercedes 190 mit einer weicheren Karosserie und vor
allem mit einem größeren Platzangebot. Gleichzeitig
wurde hier (natürlich) auf noch mehr auf aktive und
passive Sicherheit geachtet: die neue C-Klasse wartete
mit Servolenkung, ABS, Fahrer-Airbag,
Seitenaufprallschutz, Zentralverriegelung und
Fünfgang-Getriebe auf. Das Autojahr 1993 hatte einen
weiteren Nachfolger: und der war von dem französischen
Automobilhersteller Citroen. Denn – für die Modellreihe BX hatte das letzte Stündlein geschlagen! Aber keine
Bange: nur in Sachen Produktion. Auf den BX folgte dann
der Xantia. Die Limousine wurde von Bertone designt und
hatte z.B. eine kinematisch mitdenkende und –lenkende
Hinterachse (vor allem für Kurvenfahrten) und ein
hydropneumatisches Fahrwerk (für einen super
Fahrkomfort). Etwas später folgte dann zusätzlich die
elektronische Hydractive-II-Federung. Zum Schluss: auch
im Autojahr 1993 gehörte der eigene PKW vor der Haustür
zu den wichtigsten Fortbewegungsmitteln in Deutschland.
Immerhin nahmen damals über 80 Prozent der Menschen am
Personenverkehr via PKW teil. Nur knapp 10 Prozent
nutzten dagegen das öffentliche Nahverkehrsnetz (der
Rest verteilt sich auf Flugzeug- und Zugverkehr
Auto des Jahres 1993
Der Nissan Micra war Auto des Jahres 1993
Neuzulassungen 1993
Im Jahr 1993 wurden 4.510.000 Pkw neu zugelassen
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