August 1998 - Mielke-Prozess eingestellt
Der frühere Chef der DDR-Staatssicherheit, Erich
Mielke, musste sich wegen der Todesschüsse an der
innerdeutschen Grenze nicht mehr vor Gericht
verantworten. Das Verfahren gegen den 90-Jährigen
wurde am 16. August 1998 wegen andauernder Verhandlungsunfähigkeit
eingestellt. In Deutschland bezogen gegen Ende 1997
etwa drei Millionen Mensche Sozialhilfe. Die Zahl der Menschen, die
laufende Hilfe zum Lebensunterhalt erhielten, stieg im vergangenen Jahr in ganz Deutschland um
7,1 Prozent, in den neuen Bundesländern sogar um 24
Prozent.
Wichtige Ereignisse im
August 1998
1. August
Rechtschreibung 1998 – In den deutschsprachigen Ländern trat die
Rechtschreibreform in Kraft.
2. August
Kongo 1998 – Militärische Truppen aus Ruanda und Uganda marschierten in die
Demokratische Republik Kongo ein.
3. August
Eritrea/Äthiopien 1998 – Zwischen Eritrea und Äthiopien wurde ein
Waffenstillstand beschlossen.
4. August
Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus im Berliner
Stadtteil Steglitz starben sieben Menschen. Ein
13-jähriger, der ebenfalls getötet wurde, hat
vermutlich das Unglück ausgelöst.
5. August
in Bagdad kündigte der irakische Staatschef Saddam
Hussein an, dass sein Land die Zusammenarbeit mit
den UN-Waffeninspektoren einstellen würde, um gegen
die seit acht Jahren bestehenden Sanktionen der
Vereinten Nationen zu protestieren. Dadurch spitzte
sich die Irak-Krise erneut zu.
6. August
In
Griechenland wurden die Waldbrände durch starken
Wind wieder angefacht. Auf der Halbinsel Attika
waren bereits mehr als 100.000 ha Wald-, Busch- und
Ackerland vernichtet worden.
7. August
Tansania 1998 – Auf die US-Botschaft in Daressalam (Tansania) wurde ein
Bombenanschlag verübt. Zehn Menschen kamen ums Leben. Ebenfalls wurde ein
Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Nairobi (Kenia) verübt, bei dem es 253
Todesopfer und mehr als 5.000 Verletzte gab.
8. August
Afghanistan 1998 – Die iranischen Diplomaten in Afghanistan wurden umgebracht.
9. August
In Nagasaki wurde der Opfer des Atombombenabwurfs
vor 53 Jahren gedacht. Dabei wurde zur Abschaffung
aller Nuklearwaffen aufgerufen. Der
Ministerpräsident Japans, Keizo Obuchi, forderte
Indien und Pakistan auf, dem Atomwaffensperrvertrag
bedingungslos beizutreten.
10. August
Ecuador 1998 – Neuer Staatspräsident von Ecuador wurde Jamil Mahuad.
11. August
USA/Großbritannien 1998 – Die „American Oil Company“ (Amoco) gab ihren
Zusammenschluss mit „British Petroleum“ (BP) bekannt.
12. August
Bhutan 1998 – In Bhutan legte König Jigme Singye Wangchuck fest, dass die
Regierung nicht mehr von ihm ernannt, sondern gewählt werden sollte.
13. August
Von Baikonur startete zum vorletzten Mal eine
Raumsonde zur russischen Raumstation „Mir“. Neben
zwei Kosmonauten war auch der frühere Berater des
russischen Präsidenten Boris Jelzin, Juri Baturin,
an Bord. Die „Mir“ sollte Mitte 1999 aufgegeben
werden.
14. August
Indien 1998 – Im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh wurde ein ganzes Dorf durch
einen Erdrutsch verschüttet. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben.
15. August
In der nordirischen Stadt Omagh kamen bei einem
Bombenanschlag 28 Menschen, darunter 9 Kinder und 13
Frauen ums Leben.
17. August
Russland 1998 – Die russische Regierung erklärte den Staatsbankrott ihres
Landes.
18. August
Drei Tage nach seinem Amtsantritt verursachte
Paraguays Präsident Raul Cubas Grau eine schwere
innenpolitische Krise herauf durch die Begnadigung
und Freilassung des umstrittenen Generals Lino Cesar
Oviedo.
19. August
Laut einem Bericht des Statistischen Bundesamtes
bezogen in Deutschland Ende 1997 etwa drei
Millionen Menschen, etwa 3,6 Prozent der
Bevölkerung, Sozialhilfe. Die Zahl der Menschen, die
laufende Hilfe zum Lebensunterhalt erhielten, stieg
demnnach im vergangenen Jahr in ganz Deutschland um
7,1 Prozent, in den neuen Bundesländern sogar um 24
Prozent.
20. August
USA/Sudan/Afghanistan 1998 – Die US-Luftwaffe griff überraschend Ziele in
Afghanistan und dem Sudan an. Diese „Operation Infinite Reach“ war eine
Vergeltungsmaßnahme für die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und
Tansania. Marschflugkörper, die von Kriegsschiffen aus abgefeuert wurden,
zerstörten auch die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik im sudanesischen al-Chartum
Bahri.
21. August
In Johannesburg in Südafrika wurde der frühere
Präsident Pieter Willem Botha wegen Missachtung der
Wahrheitskommission zur Aufklärung von Verbrechen
unter dem Apartheidregime zu einer Geldstrafe von
3000 DM verurteilt. Der 82-jährige Botha, der
zwischen 1978 und 1989 als Staatsoberhaupt die
Rassentrennungspolitik unterstützte, hatte mehrere
Vorladungen der Kommission ignoriert.
22. August
Sonnenfinsternis 1998 – Zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis kam es in
Indonesien und Malaysia.
23. August
Der russische Präsident Boris Jelzin entließ
überraschend den Premierminister Sergei Kirijenko
nach nur fünf Monaten im Amt.
24. August
In Frankfurt am Main erhielt die türkische
Verlegerin Ayse Nur Zarakolu den erstmals
verliehenen Menschenrechtspreis der internationalen
Verleger Union. Die mit 10.000 DM dotierte
Auszeichnung wurde aus Anlass des 50-jährigen
Bestehens der UN-Menschenrechts Erklärung
geschaffen.
25. August
Der Palästinenser Abu Nida, einer der meistgesuchten
Terroristen der Welt, wurde in Ägypten festgenommen.
Er wurde von den USA, Großbritannien, Frankreich,
Italien, Griechenland, Israel und mehreren
arabischen Ländern sowie von der Palästinensischen
Befreiungsorganisation PLO gesucht. Die PLO
beschuldigte Abu Nidal, einen Mordanschlag auf ihren
Vorsitzenden Jasir Arafat geplant zu haben.
26. August
In Peking gab die chinesische Regierung bekannt,
dass bei den seit Juli anhaltenden Überschwemmungen
bisher über 3000 Menschen gestorben waren.
27. August
In Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida
explodierte eine Trägerrakete vom Typ Delta-3 mit
einem Kommunikationssatelliten an Bord kurz nach dem
Start. Eine Woche zuvor war eine Trägerrakete vom
Typ Titan-4, die einen US-Aufklärungssatelliten ins
All transportieren sollte, beim Start verunglückt.
28. August
Belize 1998 – In Belize trat Said Wilbert Musa sein Amt als Premierminister an.
29. August
In Quito verunglückte eine kubanische
Verkehrsmaschine nach mehreren vergeblichen
Startversuchen auf dem Flughafen von Quito. 79
Menschen kamen ums Leben.
30. August
Die palästinensische Autonomiebehörde ließ erstmals
in ihrer vierjährigen Amtszeit zwei Todesurteile
vollstrecken. Zwei verurteilte Mörder, die dem
palästinensischen Geheimdienst angehört haben
sollten, wurden durch ein Erschießungskommando
hingerichtet. Militärgerichte verhängten seit
Regierungsantritt von Präsident Jasir Arafat bereits
20 Todesurteile. Arafat hatte die Bestätigung stets
verweigert.
31. August
BRD/Bosnien-Herzegowina 1998 – Der deutsche VW-Konzern eröffnete in Sarajevo
(Föderation Bosnien und Herzegowina) wieder sein Werk.
31. August
Algerien 1998 – In Algerien kamen bei einem Bombenanschlag 19 Menschen ums
Leben. Es gab außerdem etwa 60 Verletzte.
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