April 1974 - Extra Grenze für Diplomaten

Die DDR öffnete an 21. April 1974 zwei zusätzliche Grenzübergänge nach West-Berlin für die in der DDR-Hauptstadt akkreditierten Botschafter. Den Diplomaten hatte bisher nur der Übergang „Checkpoint Charlie“ zur Verfügung gestanden. Der Checkpoint Charlie war ein Symbol für die Teilung Deutschlands und der Stadt Berlin. Dort fand eine ständige militärische Kontrolle statt, bei der Soldaten sowohl aus dem Westen als auch aus dem Osten stationiert waren.


Rückblick April 1974

20. April 1974
Der liberale kolumbianische Politiker Alfonso López Michelsen (1913-2007) ging aus den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien als Sieger hervor. Damit hatten sich erstmals seit 16 Jahren wieder ein konservativer und ein liberaler Kandidat gegenübergestanden. Im Jahr 1957 hatten sich Liberale und Konservative zu einer Nationalen Front zusammengeschlossen.
20. April 1974
Japan und China unterzeichneten nach einjährigen Verhandlungen ein Luftverkehrsabkommen. Daraufhin sperrte Taiwan, das mit China in Feindschaft existierte und das als „Republik China“ den Alleinvertretungsanspruch für alle Chinesen erhob, seinen Luftraum für japanische Flugzeuge.
20. April 1974
Die UdSSR gewann bei der Eishockey-Weltmeisterschaft im finnischen Helsinki das Final mit 3:1 gegen die Mannschaft aus Schweden.
21. April 1974
Bei seiner ersten offiziellen Visite in Algerien seit 1962 waren die zweitägigen Gespräche des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt (1913-1992) mit dem algerischen Staatschef Houari Boumedienne (1932-1978) zu Ende gegangen. Brandt reist weiter nach Ägypten.
22. April 1974
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba fand die bisher größte Massenkundgebung der Geschichte des Landes statt. Rund 250.000 Christen demonstrierten gegen eine Trennung von Kirche und Staat.
22. April 1974
Bei den ersten Wahlen im indischen Bundesstaat Sikkim gewann die Kongresspartei 29 von 32 Sitzen. Die Kongresspartei betrieb die Entmachtung von König Palden Thondup (1923-1982).
22. April 1974
In den Abruzzen (Italien) wurde ein frei lebender Wolf mit einem Sendegerät ausgestattet. Die Initiatoren dieses bisher in Europa einzigartigen Experiments, die auf diese Weise die Lebensgewohnheiten der Wölfe erforschen wollten, waren der „World Wildlife Fund“ sowie Wissenschaftler verschiedener Länder.
23. April 1974
In Belgien verständigten sich die Christlich-Soziale Partei und die Liberalen darauf, eine Minderheitsregierung zu bilden, deren Ministerpräsident Leo Tindeman (*1922) hatte.
23. April 1974
Der US-Dollar sank an allen internationalen Devisenmärkten weiter ab. Der Mittelkurs, der in Frankfurt am Main notiert wurde, lag bei 2,4935 DM pro Dollar. Der Kurs markierte den tiefsten Stand der letzten fünf Monate. Die Ursache für das Absinken waren Spekulationen auf ein amerikanisches Handelsbilanzdefizit von umgerechnet 500 Millionen DM im März.
23. April 1974
Rund 17.000 Mitglieder des Deutschen Bauernverbandes protestierten in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) gegen die Preisbeschlüsse des EG-Agrarrats. Danach waren die Erzeugerpreise um nur 2,6 Prozent gegenüber um 10 Prozent erhöhte Produktionsmittelkosten gestiegen.
23. April 1974
Das West-Berliner Bauprojekt „Steglitzer Kreisel“ der Bauträgergesellschaft des Einkaufs- und Verwaltungszentrums ging in Konkurs. Die Kommanditisten verloren 80 Millionen DM an Einlagen.
24. April 1974
Der österreichische Bundespräsident Franz Jonas (1899-1974) starb in Wien nach längerer Krankheit im Alter von 74 Jahren. Die Wahl seines Nachfolgers wurde für den 23. Juni festgesetzt. Bis dahin übernahm Bundeskanzler Bruno Kreisky (1911-1990) die Aufgaben des Staatsoberhauptes.
24. April 1974
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn wurde der persönliche Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt (1913-1992), Günter Guillaume (1927-1995) wegen des Verdachtes auf Spionage für die DDR festgenommen.
24. April 1974
Bei den Wahlen in Südafrika behielt die National Party ihre absolute Mehrheit.
24. April 1974
Zum Ausgleich der US-amerikanischen Kosten bei der Stationierung von Streitkräften in der Bundesrepublik wurde ein deutsch-amerikanisches Abkommen unterzeichnet.
24. April 1974
Zwischen der Bundesrepublik und der DDR war es zum Abschluss des Abkommens über den nichtkommerziellen Verrechnungs- und Zahlungsverkehr und über das Gesundheitswesen (z. B. kostenlose ärztliche Behandlung bei Reisen im jeweils anderen Staat) gekommen.
25. April 1974
Ein Militärputsch beendete in Portugal das sechsjährige Regime von Ministerpräsident Marcelo José das Neves Alves Caetano (1906-1980). Die Macht im Land übernahm die Militärjunta „Bewegung der Streitkräfte“.
26. April 1974
Der Kandidat der Arbeiterpartei in Israel, Jitzchak Rabin (1922-1995), wurde vom israelischen Staatspräsidenten Ephraim Katzir (1916-2009) mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Rabin, der bisherige Arbeitsminister wurde Nachfolger der am 10. April zurückgetretenen Premierministerin Golda Meir (1898-1978).
26. April 1974
An der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin (Ost) wurde ein Wissenschaftlicher Rat für Umweltfragen gegründet. Die Leitung übernahm Professor Dr. Hans Mottek (1910-1993).
27. April 1974
Aus einer privaten Kunstsammlung in der Nähe von Dublin (Irland) wurden bei dem bisher größten Kunstraub dieses Jahrhunderts 19 Bilder entwendet. Der Wert der Gemälde betrug rund 50 Millionen DM. Es waren Werke von Jan Vermeer (1632-1975) und Peter Paul Rubens (1577-1640) unter der Beute gewesen. Die Polizei fand die Bilder Anfang Mai in einem abgelegenen irischen Bauernhaus wieder auf.
28. April 1974
Der Präsident von Bolivien, Hugo Banzer Suarez (1926-2002), verlängerte den am 29. Januar verhängten Ausnahmezustand im Land um weitere drei Monate. Die Maßnahme wurde mit angeblichen Umsturzplänen linksgerichteter Kräfte begründet.
29. April 1974
Die Militärjunta in Portugal verfügte als erste gesetzliche Maßnahme die Absetzung von Staatspräsident Américo Deus Rodriguez Tomás (1894-1987) und der Regierung unter Marcelo José das Neves Alves Caetano (1906-1980). Die Nationalversammlung Portugals wurde aufgelöst.
29. April 1974
Im spanischen Jarama gewann der österreichische Autorennfahrer Niki Lauda (*1949) auf einem Ferrari den Großen Preis von Spanien in der Formel-1. Der bundesdeutsche Fahrer Hans-Joachim Stuck (*1951) belegte den vierten Platz.
30. April 1974
Um Reformen und Modernisierungen durchzusetzen, trat das Personal der italienischen staatlichen Radio- und Fernsehanstalt RAI in den Streik.
30. April 1974
Der gesetzliche Mindeststundenlohn von 5,60 Franc (3 DM) wurde von der französischen Regierung auf 5,95 Franc (3,20 DM) erhöht. Bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden ergab sich ein Monatsmindestlohn von rund 1000 Franc (540 DM).
30. April 1974
In Südkurdistan wurden der 22-jährige Leyla Kassim und vier weitere Studenten wegen „Begünstigung und Gutheißung der separatistischen Bestrebungen“ hingerichtet. Die Angeklagten waren schweren Folterungen ausgesetzt gewesen.
Zeitungen 70er Jahre

April 1973 in den Nachrichten

FCA trauert um Peter Sievers
Augsburger Allgemeine
Der ehemalige FCA-Funktionär war unter anderem von April 1974 bis November 1975 erster Vorsitzender des FC Augsburg. Zusammen mit Erich Liebert, Josef Neumeier, Georg Wieland, Georg Platzer, Manfred Matz und Hannes Eberle war er in dieser Ära ..... >>>  

Werbung