Das  Modejahr 1961 - Englische Mode beeinflusste die Jugendlichen

Noch waren zwar die unterschiedlichen Altersgruppen der Männer nicht unbedingt an der Kleidung auszumachen und doch zeichneten sich – beeinflusst von der jungen, englischen Modebewegung –

Mode & Schnitt 1961
Veränderungen ab. Ein Jahr zuvor machte die offizielle Gründung der „Beatles“ erste Schlagzeilen. Diese Musik der im Anzug auftretenden Band mit der „Pilzkopf-Frisur“ war der sanfte Begleiter des Rock’n’Roll und die Musikauswahl für die Jugendlichen bekam Bandbreite, die sich auch auf die Kleidung auswirkte. Abgrenzung war gefragt. Die Generationen vollzogen eine äußerliche Trennung voneinander. Die älteren Herren, in der Rolle der Väter, wurden ihrer Rolle modisch gerecht, indem sie unverändert gerade geschnittene Anzüge trugen. Damit verschwanden sie im Einheitsgrau der Farblosigkeit. Obligatorisch waren dazu weiße Hemden gefragt. Wer dennoch modisch und elegant dem unveränderten Trend gemäß aussehen wollte, zog dazu schmale Schuhe an, die sich sichtbar abhoben, weil die Hosen zu den Knöcheln hin enger wurden und auch am Knöchel endeten. So krönten modische Schuhe den Anzug. Die Abendgarderobe gut situierter Herren bestand ebenfalls in trendiger Unauffälligkeit. Aus dem Rahmen fielen dabei der Smoking und der Nadelstreifen-Anzug.
Sichtbare Bewegung kam aus England in die Modewelt der Männer, betraf aber nur die jungen Leute. Hierzulande setzte sich der Begriff „mods“ nur mühsam durch. Das Aufmüpfige, das in dieser Subkultur durchschimmerte, bestand in teurer Kleidung, die im Zusammenhang mit Motorradfahren und Musik stand. Parkas waren angesagt, denen man den Preis nicht ansehen konnte und die zum äußeren Sinnbild dieser Kultur gehörten, die Ende der 50er Jahre in der englischen Arbeiterjugend entstanden war. Sporadisch tauchte diese Mode immer wieder auf.
Es war ein bewegtes Jahr. In der aufblühenden Konsumgesellschaft Westdeutschlands kam es zu
Studenten- Frauen- und Bürgerrechtsbewegungen. Der Kampf unterschiedlicher Gesellschaftsordnungen wurde nicht nur auf der Erde ausgetragen, sondern auch im Weltraum. Juri Gagarin hatte mit seinem Raumschiff „Wostok 1“ als erster Mensch die Erde umrundet, auf der sich sommers durch den Bau der Berliner Mauer die Fronten zwischen den beiden deutschen Staaten verhärteten. Es brodelte. Doch in der Mode war es noch zu keinem Ausbruch gekommen.
Die Silhouette in der Frauen-Bekleidung blieb schmal. Kleider und Röcke waren eng anliegend, hatten meist gedeckte Farben und die Saumlänge war unspektakulär. Das Knie war bedeckt, knapp, aber immerhin. Zu dieser Bekleidung bevorzugten die Damen Handschuhe, trugen unauffällige Hüte und wirkten durch diesen Look unnahbar. Die ergänzenden Jacken waren denen des Vorjahres gleich und hatten die asymmetrische Art des Schließens beibehalten. Lässigkeit hingegen kam durch Kleider auf, bei denen die Taille auf die Hüfte verrutscht war, was durch einen entsprechend tief sitzenden Gürtel betont wurde. Besonders junge Frauen folgten diesem modischen Zitat der 20er Jahre. Im Februarheft der Zeitschrift „burda Moden“ propagierte man ein Kleid mit bunten, großen Punkten, das einen üppigen Dachkragen hatte. Und allmählich begannen sich noch mehr Veränderungen abzuzeichnen, deren Zeit nur noch nicht reif war.
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