Filmjahr
1967 – Dustin Hoffman auf dem Weg zum Weltstar
Das Filmjahr 1967 begann in den deutschen Kinos mit
dem Agenten-Film „Spion zwischen zwei Fronten“ mit
Christopher Plummer in der Hauptrolle als Eddie
Chapman. Regisseur Terence Young „jagte“ seine
Filmcrew samt Schauspieler damals von den USA nach
Großbritannien und dann nach Deutschland. In allen
drei Ländern wurden Szenen für den Film gedreht. Der
Stoff ist an die Lebensgeschichte des realen Edward
Arnold Chapman angelehnt, die als Buch erschienen
war. Chapman ist ein britischer Dieb und „knackt“
mit selbstgefertigtem Sprengstoff meistens Tresore.
Den Knall tarnt er mittels Autovergaser. Dann aber
wird Chapman unachtsam. Nach rund 40 Einsätzen als
„Tresorknacker“ wird er geschnappt. Das Resultat
sind 15 Jahre Haft. Als die Wehrmacht im Jahre 1940
Einzug auf der Kanalinsel Jersey hält, bietet sich
Eddie dem deutschen Geheimdienst als Agent an mit
der Hoffnung, endlich wieder in Freiheit leben zu
können. Als sein Angebot keinerlei Resonanz erfährt,
legt Chapman Feuer in
seiner Zelle und wird daraufhin verlegt. Er bekommt
endlich Kontakt zu Oberst Steinhäger (Gert Fröbe)
und der schwedischen Komtess (gespielt von Romy
Schneider). Als Chapman einen Spezialauftrag der
Deutschen erfüllen soll, vertraut er sich heimlich
dem britischen Geheimdienst an. Für Geld und
Straferlass bietet er auch hier seine Arbeit als
Agent gegen die Deutschen an. Er steht nun als
„Spion zwischen zwei Fronten“.
Das Film-Musical „Doktor Dolittle“ aus dem Kinojahr
1967 zeigt die Abenteuer des Dr. John Dolittle
(gespielt von Rex Harrison). Der hat mit Hilfe des
Papageien „Polynesia“ die Sprache von insgesamt 498
verschiedenen Tierarten erlernt. Eigentlich war er
im früheren Leben ein ganz normaler Arzt, der in
einem kleinen englischen Städtchen namens
Puddleby-on-the-Marsh lebt. Vor längerer Zeit
stellte ihn seine Schwester vor die Wahl – die Tiere
oder die Menschen. Als sich Dolittle für die Tiere
entscheidet, flüchtete die Schwester aus der Stadt
und dem Leben des Bruders. Für so viel tierischen
Spaß gab Preise und Auszeichnungen. U. a. bekam „Dr.
Dolittle“ zwei Oscars für die „Besten
Spezialeffekte“ und das „Beste Lied“. Zusätzlich gab
es eine Nominierung für den Golden-Globe-Award und
für den Grammy. Die Kritiker waren schon damals von
der Produktion begeistert wegen der eingängigen
Melodien, der verblüffende Einfälle und den
ausgezeichneten schauspielerische Leistungen.
Mike Nichols bekam im Filmjahr 1967 für „Die
Reifeprüfung“ einen Oscar als Auszeichnung für die
„Beste Regie“. In dem Film geht es um Benjamin
Braddock, der gerade das College abgeschlossen hat
und noch nicht genau weiß, wie es jetzt beruflich
weitergehen könnte. Seine Eltern geben eine große
Party zu Ehren des Abschlusses ihres Sohnes und
laden u. a. auch das Ehepaar Robinson dazu ein. Mrs.
Robinson lässt sich kurz darauf von Mike nach Hause
fahren. Hier will sie ihn verführen, was allerdings
nicht gelingt, da ihr Ehemann auftaucht. Der
Verlockung kann Mike jedoch nicht entfliehen. Etwas
später entwickelt sich eine Affäre zwischen ihm und
Mrs. Robinson. Das Thema war damals revolutionär.
Eine verheiratete Frau leistet sich einen jüngeren
Liebhaber. Die prüden Moralisten der amerikanischen
Gesellschaft waren geschockt, die jüngere Generation
war überrascht und sehr interessiert. Für
Schauspieler Dustin Hoffman war dies die erste
größere Rolle und er nutzte diese Chance geschickt,
um danach ein echter Hollywood-Star werden zu
können. Interessant ist, dass auf dem Kinoplakat
Dustin Hoffman zu sehen ist, der auf die Beine von
Mrs. Robinson starrt. Die Beine auf dem Plakat
gehören jedoch nicht der Darstellerin Anne Bancroft,
sondern der damals 26-jährigen Linda Grey, die
später durch die TV-Serie „Dallas“ bekannt wurde.
Außer dem Regie-Oscar hatte der Film noch weitere
sechs Nominierungen bekommen. Außerdem gab es fünf
Golden Globes, u. a. für den „Besten Film“, die
„Beste Regie“, „Beste Hauptdarstellerin“, „Bester
Nachwuchsschauspieler“.
Auch das Filmdrama „Kanonenboot am Yangtse-Kiang“
mit Steve McQueen und Richard
Attenborough in den Hauptrollen war im Kinojahr 1967
zu sehen. Der Film spielt im Jahr 1926 während des
chinesischen
Bürgerkriegs. Maschinist Jake Holman wird vom
Flaggschiff der US-Asienflotte auf die USS San Pablo
versetzt und damit gerät er direkt in den
chinesischen Bürgerkrieg hinein. Der aufwändig
produzierte Streifen kam bei der Presse und bei den
Zuschauern gut an. Dem Film wurde eine technisch
perfekte und eindrucksvolle Inszenierung bzw.
Großproduktion bescheinigt, in der hervorragende
Schauspielern mitwirkten. „Kanonenboot am
Yangtse-Kiang“ wurde insgesamt für acht Oscars
nominiert, einen davon erhielt der Darsteller Steve
McQueen. Als „Bester Nebendarsteller“ wurde Richard
Attenborough ein Jahr später mit einem
Golden-Globe-Award ausgezeichnet. Allein die
Vorbereitungen zu diesem Film dauerten etwa vier
Jahre.
Auch die Italo-Western-Fans kamen im Filmjahr 1967
auf ihre Kosten. Mit den „Zwei glorreichen Halunken“
hatte Regisseur Sergio Leone einen weiteren
Klassiker des Genres geschaffen. In den Hauptrollen
sind Clint Eastwood und Eli Wallach zu sehen. Es
geht um das Treffen dreier Männer innerhalb einer
Geisterstadt. Sie gehen mit gezogenen Revolvern auf
ein Haus zu. Nach dem sie darin verschwunden sind,
ist ein Schusswechsel zu hören. Kurz darauf fliegt
ein Mann durch ein geschlossenes Fenster, schwingt
sich auf sein Pferd und reitet davon. Es ist der
mexikanische Bandit Tuco. Zwei der drei Angreifer
wurden von ihm erschossen, der dritte ist schwer
verletzt. Tuco wird etwas später von dem wortkargen
Revolvermann (gespielt von Clint Eastwood)
verhaftet. Auf ihn wartet der Strick, wenn nicht
noch ein Wunder geschieht. Nach „Für eine Handvoll
Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ ist „Zwei
glorreiche Hallunken“ der dritte Teil dieser Reihe.
Neuerscheinungen und Filmdebüts
Harrison Ford gab sein Filmdebüt in „Der gnadenlose
Ritt“.
Im TV
Ab 1967 sendete die ARD „Cartoon“ mit Loriot.
Die
erfolgreichsten Filme 1957 Kinocharts
Film
Zuschauer
Man lebt nur zweimal
9.000.000
Helga
5.000.000
Die große Sause
3.500.000
Unbezähmbare Angélique
2.500.000
Blow Up
2.250.000
Erotik am Abgrund
2.000.000
Django - Sein Gesangbuch war
der Colt
2.000.000
Django, der Rächer
2.000.000
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