September 1939 - Seit 5.45 Uhr wird
zurückgeschossen.
So meldete das Oberkommando der Wehrmacht den
„Gegenangriff" der deutschen Truppen auf
Polen. Hitler formulierte den ersten
Wehrmachtsbericht des Zweiten Weltkrieges
höchstpersönlich. Das OKW verkündete: Auf
Befehl des Führers und Reichskanzlers hat die
Wehrmacht den Schutz des Deutschen Reiches
übernommen. In Erfüllung ihres Auftrages, der
polnischen Gewalt Einheit zu gebieten, sind deutsche
Truppen Freitag früh über alle deutsch-polnischen
Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Gleichzeitig
sind Geschwader der Luftwaffe zu militärischen
Zielen in Polen gestartet. Der Schutz der Ostsee
übernahm die Kriegsmarine.
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Wichtige Ereignisse im
September 1939
8. September
Vorausabteilungen der deutschen 4. Panzerdivision
unter Generalleutnant Georg-Hans Reinhardt,
erreichten den Stadtrand von Warschau. Teile der
deutschen 10. Armee unter General Walter von
Reichenau begannen bei Radom mit der Einkesselung
von Teilen der polnischen Armee „Pruzy“ unter
General Stefan Dab-Biernacki.
8. September
Zur Wehrmacht eingezogene Primaner erhielten durch
Erlass von Reichsbildungsminister Bernhard Rust den
Reifevermerk. Auch Primanerinnen wurde der Abschluss
gewährt, sofern sie bis April 1940 im
Kriegshilfsdienst tätig waren.
9. September
Führer Adolf Hitler befahl in der Weisung Nr. 3 für
die Kriegsführung die Fortführung der militärischen
Operationen gegen Polen.
9. September
Nach dem Angriff der polnischen Armee „Poznan“ unter
General Tadeusz Kutrzeba auf die deutschen 8. Armee
unter General der Infanterie Johannes Blaskowitz
begann die Schlacht an der Bzura.
9. September
In einer von allen deutschen Sendern übertragenen
Rede vor Arbeitern der Rheinmetall-Borsig-Werke in
Berlin-Tegel erklärte Generalfeldmarschall Hermann
Göring u. a. das Deutsche Reich sei der am besten
gerüstete Staat der Erde.
9. September
Das Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa) wies die
Dienststellen der Geheimen Staatspolizei an, alle
polnischen Staatsbürger im Reichsgebiet, die sich
„in irgendeiner Form ungebührlich verhalten“, in das
KZ Dachau einzuliefern.
10. September
Auf dem Marktplatz von Bromberg wurden polnische
Geiseln erschossen.
10. September
Kanada erklärte dem Deutschen Reich den Krieg.
11. September
Wegen der fortdauernden Offensive der polnischen
Armee „Poznan“ an der Bzura forderte Generaloberst
Gerd von Rundstedt, Befehlshaber der Heeresgruppe
Süd, Schlachtfliegerverbände an.
12. September
Bei der Kapitulation der Armee „Pruzy“ unter General
Stefan Dab-Biernacki im Kessel von Radom gerieten
rund 60 000 Polen in deutsche Gefangenschaft.
12. September
In Abbéville tagte erstmals der Oberste Alliierte
Kriegsrat.
12. September
Durch das Inkrafttreten einer Verordnung des
Reichsinnenministeriums vom 10. September war für
Ein- und Ausreise ein Pass mit Sichtvermerk nötig.
Deutsche Staatsangehörige und Einwohner des
Protektorats Böhmen und Mähren über 15 Jahren
mussten sich stets durch einen Personalausweis
ausweisen können.
14. September
An der Bzura trat die polnische Armee „Pomorze“
unter General Wladyslaw Bortnowski im Raum Lowicz
zum Angriff an. Deutsche Truppen eroberten Gdingen.
Bei Annapol überquerte das deutsche IV. Armeekorps
unter General der Infanterie Viktor von Schwedler
die Weichsel, im Südabschnitt hatte die 14. Armee
unter Generaloberst Wilhelm List den San
überschritten.
14. September
Nach einen vergeblichen Torpedoangriff auf den
britischen Flugzeugträger „Ark Royal“ wurde das
deutsche U-Boot U 39 bei den Hebriden vor der Küste
Schottlands durch Wasserbomben versenkt.
14. September
Im Reichsgesetzblatt wurden u. a. ein Führer-Erlass
über Straffreiheit für Zivilpersonen, die zu
geringen Geld- oder Haftstrafen verurteilt waren und
eine Verordnung über Gewährung von Schadenersatz bei
Kriegsschäden veröffentlicht.
15. September
An der Südfront nahmen die deutschen Truppen
Pryemysl und Bialystok ein.
15. September
In Moskau vereinbarten die UdSSR, Japan und die
Mongolische Volksrepublik einen Waffenstillstand zum
16. September und eine friedliche Beilegung des
Grenzkonfliktes zwischen der Mongolei und
Mandschukuo.
15. September
Im Reichsgesetzblatt erschien u. a. eine Verordnung
vom 1. September über Hilfen für Familie, die ihre
Wohnung aufgrund von Evakuierungen räumen mussten.
16. September
Teile der Heeresgruppe Süd unter Generaloberst Gerd
von Rundstedt begannen an der Bzura die Umfassung
der polnischen Armeen „Poznan“ und „Pomorze“.
16. September
Durch das Reichsgesetz über die Änderung des
Strafverfahrens erhielt ein besonderer Strafsenat
des Reichsgerichts das Recht zur Wiederaufnahme von
Fällen bei zu milden Urteilen.
16. September
Die Sowjetregierung teilte dem polnischen
Botschafter Waclaw Grzybowski mit, dass sie die
Republik Polen als nicht mehr existent ansehe und
daher das Leben der Weißrussen und Ukrainer in Polen
schützen müsse.
16. September
In Paris starb Otto Wels, der seit 1913 Mitglied des
Vorstandes der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands war, mit 66 Jahren.
18. September
Bei Brest (bis 1921 Brest-Litowsk) trafen erstmals
deutsche und sowjetische Truppen aufeinander. In
einem deutsch-sowjetischen Kommuniqué wurde
festgehalten, dass ihre Truppen in Polen keine
gegensätzlichen Interessen verfolgten.
18. September
Das britische Handelsministerium legte die erste
„Schwarze Liste“ an. Sie enthielt 278 Firmen
neutraler Länder, die mit dem Deutschen Reich Handel
trieben.
19. September
Im Kessel an der Bzura kapitulierten die polnischen
Armeen „Poznan“ und „Pomorze“ mit rund 170 000 Mann.
19. September
Im Artushof in Danzig sprach Führer Adolf Hitler
über das Ende des „Feldzugs der 18 Tage“.
19. September
Die Schweizer Nationalräte Albert Maag-Socin
(Zürich) und Ludwig Rittmeyer (St. Gallen)
kritisierten in einer Anfrage an das Parlament das
rigorose Vorgehen der Fremdenpolizei gegen illegal
Eingereiste.
20. September
Bei Szymow und Tomaszow kapitulierte die rund 60 000
Mann starke polnische Armee „Lublin“ unter General
Tadeusz Piskor vor den deutschen Truppen.
20. September
Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenlose
Juden im Deutschen Reich wurde der Besitz von
Rundfunkempfängern verboten.
20. September
Im Deutschen Reich und im Protektorat Böhmen und
Mähren galt eine neue Wehrbezirkseinteilung.
21. September
Reinahrd Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und
des Sicherheitsdienstes der SS, legte die
Polenpolitik fest: Liquidierung der Intelligenz,
Ghettoisierung der Juden, Umsiedlung der Polen in
einen eigenen Gau mit der Hauptstadt Krakau.
21. September
Der rumänische Ministerpräsident Armand Calinescu
wurde in Bukarest Opfer eines Attentats.
22. September
Die deutschen Truppen begannen in Polen mit dem
Rückzug auf die mit den Sowjets vereinbarte Linie
entlang von Narva, Weichsel und San.
22. September
Vor Warschau fiel Generaloberst Werner Freiherr von
Fritsch mit 59 Jahren. Er war bis 1938
Heeres-Oberbefehlshaber. Er erhielt am 26. September
ein Staatsbegräbnis.
22. September
In London tagte erneut der am 12. September in
Abbéville erstmals zusammengetretene Oberste
Alliierte Kriegsrat.
22. September
Durch Verordnung des Ministerrats für
Reichsverteidigung leisteten im Deutschen Reich
Schüler ab 16 Jahren in den Ferien Erntedienste.
24. September
Zwischen französischen und schweizerischen Militärs
begannen Kontaktgespräche über eine Unterstützung
der Schweiz im Fall eines deutschen Angriffs.
24. September
Vor 25 000 Zuschauern unterlag in Budapest die
deutsche Fußball-Nationalmannschaft Ungarn mit 1:5.
25. September
Die deutsche Luftwaffe flog einen Großangriff auf
Warschau.
25. September
In der Weisung Nr. 4 für die Kriegsführung gab
Führer Adolf Hitler den Seekrieg nach Prisenordnung
gegen Frankreich frei. Angriffe auf Passagierdampfer
sind nach dem "Athenia“-Fall verboten.
25. September
Im Deutschen Reich wurden für die Zeit vom 25.
September bis zum 22. Oktober neue
Lebensmittelkarten verteilt.
27. September
Warschau kapitulierte bedingungslos vor den
deutschen Truppen.
27. September
Generaloberst Gerd von Rundstedt wurde zum Führer
der Militärverwaltung im besetzten Polen ernannt.
27. September
Der britische Schatzkanzler John Allsebrock Simon
legte dem Unterhaus ein Kriegsbudget vor. Die
Einkommenssteuer sollte um 12 Prozent auf 37,5
Prozent erhöht werden.
29. September
Reichsminister Hans Frank richtete in Posen eine
deutsche Zivilverwaltung ein.
30. September
In seiner Weisung Nr. 5 zur Kriegsführung befahl
Führer Adolf Hitler die Befriedung des zum
Militärverwaltungsgebiet erklärten Polen.
30. September
Der vom zurückgetretenen Staatspräsidenten Polens,
Ingnacy Moscicki, zum Staatschef ernannte
Senatsmarschall Wladyslaw Raczkiewicz betraute
General Wladyslaw Eugeniusz Sikorski mit der Bildung
einer Exilregierung.
30. September
Das am 4. September im Deutschen Reich verfügte
Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen wurde
aufgehoben.
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