„Die ganze nationalsozialistische
Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren
Schweinehund des Menschen. Wenn wir irgend etwas
beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die
Tatsache, daß ihm zum ersten Mal in der deutschen
Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen
Dummheit gelungen ist."
Kurt Schumacher (SPD) in einer Reichstagsrede zu
Vorwürfen von Joseph Goebbels
11. Februar
Der sowjetische Außenminister Maxim M. Litwinow
forderte auf der Genfer Abrüstungskonferenz ein
generelles Verbot von Panzern, schwerer Artillerie
und chemischer Waffen.
12. Februar
Über die Einberufung einer von Deutschland mit
Nachdruck geforderten Reparationskonferenz für Juni
1932 einigten sich die Vertreter der Regierungen des
Deutschen Reiches, Italiens, Frankreichs, Belgiens,
Japans und Großbritanniens.
12. Februar
In dem in New York uraufgeführten US-amerikanischen
Spielfilm „Shanghai-Express“ spielte Marlene
Dietrich die Hauptrolle.
13. Februar
Die Reichs-Kredit-Gesellschaft veröffentlichte als
erste deutsche Großbank in Berlin ihre Bilanz für
das Jahr 1931. Der Umsatz war von 73 auf 48
Milliarden RM zurückgegangen.
13. Februar
In der Hauptstadt Ungarns, Budapest, fand eine
zweitägige Konferenz von Politikern und
Wirtschaftsvertretern aus den sechs Nachfolgestaaten
der österreichisch-ungarischen Monarchie statt. Die
Delegierten aus Ungarn, Rumänien, Jugoslawien,
Österreich, der Tschechoslowakei und Polen forderten
eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit ihrer
Länder.
15. Februar
Der deutsche Reichspräsident erklärte sich offiziell
bereit, sich im März 1932 zur Wiederwahl zu stellen.
15. Februar
Laut Reichsarbeitsministerium waren in Deutschland
zurzeit 6,127 Millionen Arbeitslose gemeldet.
16. Februar
Das polizeiliche Verbot des Romans „Sturm auf Essen“
von Hans Marchwitza, in dem die Vorgänge um den
rechtsgerichteten Kapp Putsch von März 1920 aus
Sicht eines Kommunisten geschildert werden, wurde
vom Berliner Oberverwaltungsgericht bestätigt. Das
Urteil wurde damit begründet, dass der Roman die
öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährde.
16. Februar
Das Schauspiel „Vor Sonnenuntergang“ von Gerhart
Hauptmann unter der Regie von Max Reinhardt hatte im
Deutschen Theater in Berlin seine Uraufführung.
17. Februar
In Irland fanden Wahlen zum Unterhaus statt. Die
radikale Fianna-Fail-Partei unter Earnon de Valera
gewann die Wahl, wohingegen die regierende,
gemäßigte Fine-Gael-Partei von Ministerpräsident
William Thomas Cosgrave erhebliche Stimmenverluste
erlitt.
17. Februar
Der US-Senat in Washington lehnte einen Antrag auf
Bereitstellung von Finanzmitteln zur Auszahlung von
Arbeitslosenunterstützungen ab.
18. Februar
Auf Betreiben Japans wurde in der Stadt Mukden die
Mandschurei als unabhängiger Staat ausgerufen und
zum Staatsoberhaupt (Administrator) wurde der
frühere Kaiser von China, Pu Yi ernannt.
18. Februar
Der Reichsverband der deutschen Industrie forderte
das Ende der deutschen Reparationszahlungen, da sie
„moralisch unhaltbar“ geworden seien.
19. Februar
In der Hauptstadt von Estland, Reval, stellte
Ministerpräsident Johann Teemant (Agrarpartei) sein
neues Kabinett vor, das aus Mitgliedern der
Agrarpartei und der Nationalen Mittelpartei bestand.
Teemant war am Tag zuvor vom Parlament zum
Nachfolger des bisherigen Ministerpräsidenten
Konstantin Päts gewählt worden.
19. Februar
Der französische Radrennfahrer Broccarda und der
Deutsche Tietz gewannen das 27. Berliner
Sechstagerennen.
20. Februar
In Japan gewann die regierende konservative Partei
bei den Parlamentswahlen die meisten Stimmen.
20. Februar
Der Bischof der nordspanischen Stadt Pamplona,
Ezequiel Seminario, wurde durch mehrere
Revolverschüsse getötet. In Spanien hatten in den
letzten Monaten wiederholt antiklerikale Übergriffe
stattgefunden.
21. Februar
Nachdem das Kabinett von Pierre Laval zurückgetreten
war, stellte der neu gewählte französische
Ministerpräsident André Tardieu seine
Koalitionsregierung aus den Parteien der politischen
Mitte vor.
21. Februar
Die österreichische Nationalbank beschloss in Wien,
zur Eindämmung des Schilling-Schmuggels ins Ausland
die Ausgabe von 1000-Schilling-Noten stark zu
reduzieren.
22. Februar
Im Berliner Sportpalast gab Joseph Goebbels die
Kandidatur des Führers der NSDAP, Adolf Hitler, für
die bevorstehende Wahl zum Reichspräsidenten
bekannt.
22. Februar
Auf Wunsch der Reichsregierung hielten die meisten
deutschen Großbanken ihre Bilanzsitzungen für das
Jahr 1931 ab. Es wurde allgemein ein beträchtlicher
Umsatzrückgang erwartet.
23. Februar
Die Dredener Bank übernahm die Darmstädter
Nationalbank (Danat-Bank). Im Juli 1931 hatte der
Zusammenbruch der Danat-Bank eine schwere
Bankenkrise im Deutschen Reich ausgelöst.
23. Februar
Der Abgeordnete der NSDAP, Joseph Goebbels, wurde
vom Ältestenrat des Reichstags von der Sitzung
ausgeschlossen, nachdem er erklärt hatte,
Reichspräsident Paul von Hindenburg lasse sich von
der „Partei der Deserteure“ (gemeint war die SPD)
wählen. Diese Äußerung hatte im Plenum zu Tumulten
geführt.
24. Februar
In der britischen Hauptstadt London kam es zu
heftigen Kämpfen zwischen mehreren tausend
Arbeitslosen, die gegen die Wirtschaftspolitik der
Regierung protestierten, und der Polizei.
24. Februar
Im Vorfeld der Reichspräsidentenwahl führte die
NSDAP eine neuartige Propagandamethode ein. In einer
Auflage von 50 000 Stück wurden in mehreren Städten
Schallplatten mit Reden Adolf Hitlers verbreitet.
25. Februar
Adolf Hitler erlangt die deutsche Staatsbürgerschaft
26. Februar
Ein Misstrauensantrag der NSDAP, der
Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) und der
deutschen Volkspartei (DVP) gegen Reichskanzler
Heinrich Brüning (Zentrum) scheiterte im deutschen
Reichstag mit 264 gegen 289 Stimmen. Grund für das
Misstrauensvotum war die Wirtschaftspolitik der
Regierung Brüning.
26. Februar
Das spanische Parlament, die Cortes, in Madrid, nahm
in zweiter Lesung mit 260 gegen 23 Stimmen ein
Gesetz an, das Ehescheidungen möglich machte.
27. Februar
Die SPD rief ihre Mitglieder und Anhänger auf, bei
der für den 13. März 1932 vorgesehenen
Präsidentschaftswahl für den amtierenden Präsidenten
Paul von Hindenburg zu stimmen.
27. Februar
Gegen das NSDAP Parteiblatt „Der Angriff“ wurde von
dem Berliner Polizeipräsidenten Albert Grzesinski
ein sechstägiges Erscheinungsverbot erlassen, weil
in der Zeitung Anhänger der SPD als Landesverräter
bezeichnet worden waren.
14. Februar
Uraufführung der musikalischen Tragikomödie Der gewaltige Hahnrei
von Berthold Goldschmidt in Mannheim
28. Februar
Unter dem Vorwurf, im großen Stil Waffen und
Munition an nationalsozialistische Verbände
verschoben zu haben, wurde in Worms ein Uhrenhändler
von der Polizei verhaftet.
28. Februar
In Rio de Janeiro gewann der deutsche Autorennfahrer
Hans Stuck auf Mercedes den Großen Preis von
Brasilien. Vor rund 80 000 Zuschauern erzielte Stuck
auf dem 11,3 km langen Kurs eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 112,3 km/h.
29. Februar
Vertreter der chinesischen und der japanischen
Streitkräfte unterzeichneten eine Vereinbarung zur
Einstellung der Kämpfe um die chinesische Stadt
Schanghai.
29. Februar
Das Stück „Too true to be good (zu wahr, um schön zu
sein)“ des irischen Dramatikers George Bernard Shaw
wurde in der US-amerikanischen Stadt Boston
uraufgeführt.
Wer hat im Februar 1932 Geburtstag >>