Dezember 1900 -

Kalender Dezember 1900
In Anwesenhei ein.
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Wichtige Ereignisse im Dezember 1900

1. Dezember
Deutsches Reich 1900 – Nach dem Ergebnis der durchgeführten Volkszählung hatten im Deutschen Reich 56.345.014 Einwohner gelebt.
1. Dezember
Der Schweizer Bundesrat in Bern fällte das Schiedsurteil in der zwischen Frankreich und Brasilien umstrittenen Guayana-Frage.
1. Dezember
Die USA und Nicaragua schlossen in Washington einen Vertrag, in dem Nicaragua den USA die Privilegien zum Bau eines Kanals in Nicaragua verlieh.
2. Dezember
Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1. September von Großbritannien annektierten Südafrikanischen Republik, wurde in Köln, wo er nicht offiziell empfangen worden war, gefeiert.
3. Dezember
Aus Berlin wurde gemeldet, dass zum 200-jährigen Jubiläum der preußischen Monarchie am 18. Januar 1901 für vier Millionen Mark Zweimarkstücke und für eine halbe Million Mark Fünfmarkstücke in besonders schöner Ausstattung und mit einer entsprechenden Aufschrift als Gedenkmünzen geprägt und ausgegeben werden.
3. Dezember
US-Präsident William McKinley ging in seiner Kongressbotschaft vor allem auf die Spannungen in China und auf den Burenkrieg ein.
4. Dezember
In einer Reichstagsdebatte über die Kohlenteuerung im Deutschen Reich bezeichneten Zentrumsabgeordnete die Grubenbesitzer, das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat und den Handel, aber auch die Streiks und den Arbeitermangel, z.b. in den schlesischen Staatsgruben, als Ursachen. Sprecher der Regierung führten den gestiegenen Bedarf der deutschen Industrie und den Ausfall ausländischer Kohle an.
4. Dezember
Infolge des Hochwassers des Tiber lösten sich Teile des Quai Anguillara in Rom auf einer Länge von rund 300 m und stürzten ins Wasser. Die benachbarten Häuser wurden geräumt.
5. Dezember
Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1. September von Großbritannien annektierten Südafrikanischen Republik, wurde in Amsterdam begeistert empfangen.
5. Dezember
Bei den Landtagswahlen im Königreich Württemberg änderte sich das Verhältnis der Parteien nur unwesentlich. Stärkste Fraktion blieb die Volkspartei vor dem Zentrum. Bemerkenswert war jedoch der Stimmenzuwachs der Sozialdemokraten, denen fünf Mandate zufielen.
6. Dezember
In London trat das am 15. Oktober neu gewählte britische Parlament zusammen. In ihrer Thronrede ging Königin Victoria nicht auf Einzelereignisse ein. Für die Kriege in Südafrika und China sollte das Parlament 16 Millionen Pfund Sterling (rund 320 Millionen Mark) bewilligen. Diese Summer wurde zwar am 12. Dezember vom Parlament bewilligt, doch musste die konservative Regierung scharfe Worte der Kritik seitens der Opposition über sich ergehen lassen.
6. Dezember
Die beiden Kammern des niederländischen Parlaments in Den Haag sprachen Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1. September von Großbritannien annektierten Südafrikanischen Republik, ihre Sympathie aus. Krüger war von Köln nach Den Haag weitergereist.
7. Dezember
Der deutsche Reichskanzler Bernhard Graf von Bülow erklärte in der Budgetkommission des Reichstags in Berlin, dass er Indemnität für alle durch die chinesische Expedition entstandenen Kosten anstrebe.
7. Dezember
Eine Versammlung von 3000 Delegierten der Afrikaander in Worcester in der Kapkolonie kritisierte scharf die von den Briten während des Burenkriegs begangenen Grausamkeiten und wendete sich gegen die, die Selbstverwaltung der Kapkolonie bedrohende Politik, des britischen Gouverneurs Alfred Milner.
8. Dezember
Musik 1900 – In Paris wurden die ersten zwei von drei Nocturnes (Nuages, Fêtes) von Claude Debussy durch das Lamoureux-Orchester uraufgeführt.
9. Dezember
Im Kreis Ruhrort und in Barmen traten wieder Fälle von Ruhr auf. Bereits 1899 waren im Kreis Ruhrort 100 und in Barmen 66 Menschen an dieser Krankheit gestorben.
10. Dezember
Im deutschen Reichstag in Berlin begann eine viertägige Haushaltsdebatte. Zur Sprache kamen auch der Nichtempfang von Paulus „Ohm“ Krüger am 2. Dezember, das Verhältnis zu Großbritannien und die Agitationsgelder. Am 13. Dezember wurde der Etat an die Budgetkommission weitergeleitet.
10. Dezember
Der liberale Abgeordnete David Lloyd George brachte im britischen Unterhaus den Antrag ein, Minister sollten weder direkt noch indirekt an Firmen beteiligt sein, die sich um Staatsaufträge bewarben. Der Antrag, der sich vor allem gegen Kolonialminister Joseph Chamberlain richtete, wurde mit 269 zu 127 Stimmen abgelehnt.
11. Dezember
Der Dampfer „Köln“ traf mit den ersten aus China zurückkehrenden deutschen Soldaten in Wilhelmshaven ein.
11. Dezember
Die niederländische Zweite Kammer in Den Haag debattierte über die Spannungen zwischen den Niederlanden und Portugal. Anfang Dezember hatte die portugiesische Regierung dem niederländischen Konsul die Zulassung entzogen. Die Gesandten in Lissabon und Den Haag waren daraufhin beurlaubt worden.
12. Dezember
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. erließ zur Urkunde für die 1898 gestiftete Rote-Kreuz-Medaille einen Nachtrag, durch den Mitglieder der freiwilligen Krankenpflege, die diese Auszeichnung anlässlich eines Feldzugs erhalten hatten, die Berechtigung erteilt wurde, auf dem Band der Medaille eine Spange mit der Bezeichnung des Feldzugs zu tragen.
12. Dezember
Die Wahlen zum österreichischen Reichsrat begannen.
13. Dezember
Der deutsche Reichstag in Berlin ging in die Weihnachtsferien. Sie dauerten bis zum 8. Januar.
13. Dezember
Die Schweizer Bundesversammlung in Bern wählte Ernst Brenner zum Bundespräsidenten für 1901 als Nachfolger von Walter Hauser.
15. Dezember
In Wien wurde das Goethedenkmal von Edmund Hellmer enthüllt.
14. Dezember
Deutsches Reich 1900 – Vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin hatte Max Planck einen Vortrag über das von ihm gefundene Strahlungsgesetz gehalten. Es beinhaltete, dass die Strahlungsenergie nicht kontinuierlich, sondern in Form von Energiequanten abgegeben wird. Das war die Geburtsstunde der Quantentheorie gewesen.
16. Dezember
Fußball 1900 – Der Sportverein Alemannia Aachen war gegründet worden.
17. Dezember
Burische Guerillatrupps fielen erstmals in die britische Kapkolonie ein.
17. Dezember
Papst Leo XIII. hielt im Konsistorium im Vatikan eine Ansprache über den Konflikt zwischen dem Heiligen Stuhl und dem italienischen Staat.
18. Dezember
Auf eine Parteiversammlung der Konservativen in London betonte der britische Premierminister Robert Arthur Talbot Gascoyne-Cecil 3. Marquess of Salisbury, dass keine Anstrengung gescheut werden dürfe, um den Ruhm und die Aufrechterhaltung des britischen Weltreiches zu sichern.
19. Dezember
Die französische Abgeordnetenkammer in Paris genehmigte zwei Amnestievorlagen. Mit Ausnahme der Verurteilungen wegen Hochverrats und der Verurteilungen durch den Staatsgerichtshof sollten alle politischen Verurteilungen der letzten Jahre aufgehoben werden. Ferner sollten alle im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre begangenen Straftaten als nicht geschehen erklärt werden.
20. Dezember
Aus London wurde gemeldet, von den 260 Aktiengesellschaften in Russland seien rund 250 in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts gegründet worden. Wichtigste Kapitalgeber seien Frankreich, Belgien, das Deutsche Reich und Großbritannien.
20. Dezember
Die verbündeten Kolonialmächte legten China am Ende des Boxeraufstands in einer Note ihre Friedensbedingungen vor.
21. Dezember
Theater 1900 – In Berlin wurde das Drama „Michael Kramer“ von Gerhart Hauptmann uraufgeführt.
22. Dezember
Zum Tod des preußischen Generalfeldmarschalls Leonhard Graf von Blumenthal, der im Alter von 90 Jahren in Quellendorf bei Köthen in Anhalt starb, bestimmte Kaiser Wilhelm II. u. a. dass alle Offiziere acht Tage lang Trauer tragen mussten. Das Füsilier-Regiment Nr. 36, dessen Chef Blumenthal war, erhielt den Namen „Graf Blumenthal“.
23. Dezember
International 1900 – Die erste drahtlose Sprachübertragung war von Reginald Fessenden durchgeführt.
24. Dezember
Die chinesischen Unterhändler in Peking erhielten die Friedensnote der Kolonialmächte.
24. Dezember
In Leipzig wurde die erste Nummer der „Iskra“ gedruckt, des Parteiorgans der im Exil lebenden russischen Sozialdemokraten.
24. Dezember
Papst Leo XIII. beschloss das Heilige Jahr in Rom. Die Heiligen Pforten der Peterskirche wurden vermauert.
25. Dezember
Weihnachten 1900.
25. Dezember
In der Weihnachtsbeilage der „Neuen freien Presse“ wurde die Erzählung „Lieutenant Gustl“ von Arthur Schnitzler veröffentlicht.
26. Dezember
Arme und alleinstehende Kranke wurden in Berlin durch die neu gegründete Krankenküche versorgt, einem Wohltätigkeitsverein, der sieben verschiedene Gerichte in Thermoformgefäßen frei in die Wohnungen lieferte.
27. Dezember
Der badische Innenminister Karl Schenkel gab einen in nationalliberalen Kreisen heftig kritisierten Erlass über die Wahlrechtsfrage heraus. Danach war die großherzogliche Regierung bereit, an der Einführung des direkten, allgemeinen und geheimen Wahlrechts mitzuwirken.
27. Dezember
Der Vatikan verlängerte das Heilige Jahr für die außerhalb Roms lebenden Katholiken um sechs Jahre.
28. Dezember
Der italienische Außenminister Emilio Marchese Visconti-Venosta erklärte im Senat in Rom, Italien verfolge in China keine Abenteurerpolitik, sondern nehme die Interessen des Staats und seiner angehörigen wahr.
29. Dezember
In Paris wurde die Comedie Françoise, die am 8. März niedergebrannt war, neu eröffnet.
29. Dezember
Der Ausschuss des schwäbischen Schiller Vereins beschloss auf einer Konferenz in Stuttgart, den preisgekrönten Entwurf des Architektenteams Eisenlohr & Weigle für ein Schiller Archiv in Marbach zur Ausführung bringen zu lassen. Der Grundstein für den mit 212 000 Mark veranschlagten Bau sollte am 29. Mai 1901 gelegt werden. Die Eröffnung sollte im Sommer 1902 stattfinden.
30. Dezember
Horatio Herbert Kitchener, der britische Oberbefehlshaber in Südafrika gab bekannt, dass der britische Posten in Helvetia, einer Stellung an der Bahn von Machadodorp nach Lydenurg von den Buren erobert worden war. 50 Briten waren getötet oder verwundet worden, 200 waren in Gefangenschaft geraten.
31. Dezember
Der chinesische Soldat, der den deutschen Gesandten in Peking, Klemens Freiherr von Ketteler, am 20. Juni ermordet hatte, wurde in Peking hingerichtet.
31. Dezember
Im Kaiserreich Österreich wurde eine Volkszählung durchgeführt. Die Bevölkerung betrug nun 26 107 304 anwesende Personen, 9,3 Prozent mehr als nach der letzten Zählung von 1890. Da der Geburtenüberschuss im vergangenen Jahrzehnt 2 633 879 Personen betrug, waren in diesem Zeitraum folglich 421 988 Menschen ausgewandert.


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