November 1900 - Handelsvertragsverein gegründet
Vertreter des deutschen Handels und der
deutschen Industrie gründeten am 11. November 1900
auf Initiative des Bankiers und nationalliberalen
Reichstagsabgeordneten Georg von Siemens in Berlin
den Handelsvertragsverein. Ziel dieser Vereinigung
war es, die deutsche Zoll- und Handelspolitik in
ihrer gegenwärtigen Form zu stützen und alle
Veränderungsbestrebungen zu bekämpfen. De Verein
begann mit der Herausgabe von „Handelspolitischen
Flugschriften“.
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Wichtige Ereignisse im
November 1900
1. November
Frankreich trat dem deutsch-britischen
Jangtse-Abkommen vom 16. Oktober für die ersten
beiden Punkte (freier Handel, keine Annexionen) bei,
behielt sich jedoch für Artikel 3 freie Hand vor.
1. November
Die neue Gemeindeverfassung von London trat in
Kraft. Die Stadt war in 20 „Boroughs“ (Gemeinden)
eingeteilt worden.
2. November
Wegen der seit Monaten andauernden karlistischen
Unruhen wurde in Spanien durch königliches Dekret
die Verfassung aufgehoben. Die karlistischen Klubs
wurden geschlossen, viele Karlisten wurden
verhaftet.
2. November
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“
veröffentlichte eine Statistik der
Majestätsbeleidigungs-Prozesse.
3. November
Musik 1900 – An der Solodownikow-Privatoper in Moskau war die Oper „Das Märchen
vom Zaren Saltan“ von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow uraufgeführt worden.
3. November
Der russische Generalgouverneur des Großfürstentums
Finnland, Nikolai I. Bobrikow, befahl dem finnischen
Senat, die Bestimmungen des russischen
Sprachmanifests, das am 1. Oktober in Kraft getreten
war, möglichst schnell durchzuführen. Außerdem wies
er entgegen den Bestimmungen dieses Manifests die
Provinzial Gouverneure an, sich ab 1. Januar 1901
nur noch der russischen Sprache zu bedienen.
3. November
Das Technikum in Hainichen in Sachsen wurde
offiziell eröffnet. In fünf
Semestern wurden hier
Maschinen- und Elektroingenieure, in vier Semestern
Maschinen- und Elektrotechniker und in zwei
Semestern Werkmeister ausgebildet.
4. November
Das schweizerische Volksbegehren um Einführung des
proportionalen Wahlsystems für die Wahl des
Nationalrats wurde verworfen. Das Volksbegehren um
Einführung der Wahl des Bundesrats durch das Volk
lehnten die Eidgenossen ebenfalls ab.
4. November
In Bremen wurde amtlich ein Fall von Pest
festgestellt.
5. November
Der Republikaner William McKinley wurde als
US-Präsident wiedergewählt.
5. November
Im französischen Senat in Paris wurde ein Antrag
gegen die Entvölkerung Frankreichs eingebracht.
Danach sollten Unverheiratete beider Geschlechter,
die älter als 30 Jahre waren, ab 1. Januar 1901 eine
Sondersteuer von 15 Prozent ihrer Steuerschuld
zahlen.
6. November
USA 1900 – In den Vereinigten Staaten fand die Präsidentschaftswahl statt.
7. November
Die kanadischen Parlamentswahlen endeten mit einem
großen Sieg der Liberalen unter Premier Wilfrid
Laurier, der seit 1896 im Amt war.
7. November
Nach Statistiken französischer Zeitungen war es 1899
in Frankreich zu 740 Streiks gekommen, an denen
knapp 177 000 Arbeiter beteiligt waren. Etwas mehr
als 3,5 Millionen Arbeitstage waren durch die
Streiks verloren gegangen.
8. November
Die französische Abgeordnetenkammer in Paris sprach
der Regierung des Ministerpräsidenten Pierre
Waldeck-Rousseau mit 316 zu 237 Stimmen das
Vertrauen aus.
8. November
Bei einem Eisenbahnunglück bei Offenbach am Main
kamen 13 Menschen ums Leben.
9. November
Die belgische Regierung unter dem klerikalen
Ministerpräsidenten Paul Graf de Smet de Nayer
bildete einen Ausschuss von Experten und
Parlamentariern, der Vorschläge für eine
Heeresreform ausarbeiten sollte. Die Bildung dieses
Ausschusses war nach der Wahlschlappe vom 27. Mai
ein Zugeständnis der Klerikalen an die Opposition.
9. November
In London fand die Lord-Mayors Show statt.
9. November
Das ungarische Abgeordnetenhaus in Pest nahm den
Gesetzentwurf an, den morganatischen Charakter der
Ehe des österreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand
anzuerkennen.
10. November
Dem deutschen Bundesrat in Berlin ging der Nachtrag
zum Reichshaushalt von 1900 zu, der die Kosten für
die chinesische Expedition in Höhe von 142 777 000
Mark enthielt.
10. November
Der württembergische Ministerpräsident und
Außenminister Hermann Freiherr von Mittnacht, seit
1876 in diesem Amt, trat wegen eines Augenleidens
zurück. Nachfolger als Ministerpräsident wurde
Kriegsminister Max Freiherr Schott von Schottensein.
Das Außenministerium übernahm Julius Freiherr von
Soden.
11. November
Die diplomatische Vertreterkonferenz der Westmächte
in Peking verabschiedete den endgültigen Katalog der
Forderungen an China nach der Niederschlagung des
Boxeraufstands.
12. November
Frankreich 1900 – In Paris endete die Weltausstellung. In den sieben Monaten
hatten die Veranstalter rund 47 Millionen Besucher gezählt.
13. November
Großbritannien erlaubte wieder die Warenausfuhr nach
der ehemaligen Südafrikanischen Republik (Transvaal)
und dem Oranjefreistaat. Die beiden Burenstaaten
waren während des Burenkriegs von Großbritannien
annektiert worden und waren nun Kolonien.
13. November
Der russische Zar Nikolaus II. erkrankte in dem
Schwarzmeer Kurort Liwadija an Typhus.
13. November
Der französische Senat in Paris billigte das Gesetz
über die Zulassung von Frauen als Advokat.
14. November
Der deutsche Reichstag wurde im Rittersaal des
königlichen Schlosses zu Berlin mit einer
programmatischen Thronrede eröffnet.
14. November
Bei einem Eisenbahnunglück zwischen Saint-Geours und
Sambusse in Frankreich kamen 17 Menschen ums Leben.
15. November
Der deutsche Reichstag in Berlin wählte den
Zentrumsabgeordneten Franz Graf von Ballestrem, den
Konservativen Arnold Woldemar von Grege und den
Nationalliberalen Otto Büsing zu Präsidenten.
15. November
In Paris fand das Abschiedsbankett statt, das die
französische Regierung nach dem Ende der
Weltausstellung für die ausländischen
Ausstellungskommissare veranstaltete.
15. November
In Berlin tagte bis zum 17. November der erste
deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag.
16. November
Eine Frau warf in Breslau ein Beil gegen den Wagen
des deutschen Kaisers Wilhelm II.
16. November
Das österreichische Unterrichtsministerium bestellte
auf fünf Jahre eine Kommission „für die Herausgabe
von Akten und Korrespondenz zur neueren Geschichte
Österreichs“.
17. November
Eine Feuersbrunst zerstörte in der südchinesischen
Stadt Kanton mehr als 300 Häuser.
17. November
Der bayerische Prinzregent Luitpold lehnte eine
Feier für seinen 80. Geburtstag am 21. März 1901 ab.
18. November
Die chinesische Gesandtschaft überreichte dem
Auswärtigen Amt in Berlin ein Schreiben des Kaisers
von China, Te Tsung (Kuang Hsü), in dem dieser
Bestrafung der Verantwortlichen für den
Boxeraufstand zusagte und den Schutz der
christlichen Missionen garantierte.
19. November
Theater 1900 – In Stockholm wurde das Drama „Nach Damaskus“ von August
Strindberg uraufgeführt.
20. November
Die französische Öffentlichkeit diskutierte den vom
sozialistischen Handelsminister Alexandre Millerand
vorgelegten Gesetzentwurf über obligatorische
Schiedsgerichte bei Streiks in Betrieben mit mehr
als 50 Arbeitern.
21. November
Der Streit innerhalb der politischen Rechten im
dänischen Parlament spitzte sich zu, als mehrere
Konservative die Regierungsentwürfe für
Steuererhöhungen als unannehmbar bezeichneten. Am
22. November kam es zu einer Auseinandersetzung
zwischen dem konservativen Ministerpräsidenten
Hannival Sehested und dem Grafen M.
Frijs-Frijsenborg, die beinahe um Duell führte. Vier
Tage später erklärten neun konservative
Landtinabgeordnete den Austritt aus dem
Parteiverband der Rechten und bildeten eine eigene
Fraktion.
22. November
Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1.
September von Großbritannien annektierten
Südafrikanischen Republik, landete auf dem
niederländischen Kriegsschiff „Gelderland“ in
Marseille, wo er von den Behördenvertretern und der
Bevölkerung festlich empfangen wurde.
22. November
Die „Deutsche Kolonialzeitung“ veröffentlichte eine
Exportstatistik der deutschen Kolonien. Sie forderte
in diesem Zusammenhang eine Zollbefreiung bzw.
Zollerleichterungen, um „die jugendlichen Kulturen
unserer Kolonien über die Schwierigkeiten ihrer
ersten Entwicklung hinwegzuführen und ihnen mit der
Zeit einen Wettbewerb mit den älteren Kulturen
fremder Kolonien zu ermöglichen“.
23. November
In Kiel wurden die deutschen Marinerekruten
vereidigt.
23. November
In Rumänien wurden mehrere Bulgaren wegen einer
Verschwörung gegen König Karl I. zu Gefängnis- und
Geldstrafen verurteilt.
24. November
Die Sozialdemokraten brachten im Deutschen Reichstag
eine Anfrage über die sog. 12 000-Mark-Affäre ein,
die Beschaffung von Agitationsgeldern durch das
Reichsamt des Innern.
24. November
Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1.
September von Großbritannien annektierten
Südafrikanischen Republik, wurde in Paris vom
französischen Staatspräsidenten Emile Loubet
empfangen.
25. November
Ein 140 km langes Teilstück der Eisenbahnlinie von
der französischen Hafenstadt Dschibuti im westlichen
Teil des Golfs von Aden bis nach Harar in Abessinien
(Äthiopien) wurde dem Verkehr übergeben.
26. November
Die Skupschtina, die Volksvertretung des Königreichs
Serbien, genehmigte die neue Einkommenssteuer für
Kaufleute und Gewerbetreibende. Danach mussten z. B.
in Belgrad 10 Prozent aller Einnahmen ohne Abzüge
für Werbungskosten, Miete, Löhne, Kosten für
Material und Waren, usw. an den Staat abgeführt
werden.
26. November
Paulus „Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1.
September von Großbritannien annektierten
Südafrikanischen Republik, empfing in Paris eine
Abordnung der Liga der Menschenrechte. Sie
überreichte ihm einen von 25 000 Menschen
unterzeichneten Aufruf gegen die Fortsetzung des
Burenkriegs durch Großbritannien.
27. November
Der preußische Oberstleutnant Maximlian Graf Yorck
von Wartenburg, Chef des Generalstabs beim
Armeeoberkommando des preußischen
Generalfeldmarschalls Alfred Graf von Waldersee in
Ostasien, starb in Hwai-Lai in China an den Folgen
einer Kohlengasvergiftung. Zum Nachfolger als
Generalstabschef wurde Julius von Groß, genannt von
Schwarzhoff, ernannt.
27. November
US-Präsident William McKinley erließ einen Aufruf an
alle Bürger der USA um Unterstützung für die
geplante Verstärkung der Armee auf 100 000 Mann.
28. November
Georg Herbert Reichsgraf zu Münster-Ledenburg Fürst
von Derneburg erhielt den wegen hohen Alters
erbetenen Abschied als Botschafter des Deutschen
Reichs in Paris. Nachfolger wurde Hugo Laszczyc
Fürst von Radolin.
29. November
Die französische Abgeordnetenkammer sprach Paulus
„Ohm“ Krüger, der Präsident der am 1. September von
Großbritannien annektierten Südafrikanischen
Republik, der sich seit 22. November in Frankreich
aufhielt, einstimmig ihre Sympathie aus.
29. November
Der rumänische König Karl I. eröffnete das Parlament
in Bukarest. In seiner Thronrede ging er auf die
gespannten Beziehungen zu Bulgarien ein und betonte,
dass der Kampf gegen den Terrorismus Aufgabe aller
zivilisierten Völker sei.
29. November
Nach der Spaltung der Deutsch-Sozialen Reformpartei
gründeten die antisemitischen Reichstagsabgeordneten
die Freie wirtschaftliche Gruppe.
30. November
Literatur 1900 – In Paris starb der irische Schriftsteller Oscar Wilde
gestorben.
Er war am 16. Oktober 1854 in Dublin (Irland) geboren worden.
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