Januar 1901 - Erste Serienmotorräder von Indian
Der preußische Minister Hermann Freiherr von
Berlepsch gründete am 6. Januar 1901 in Berlin die Gesellschaft für
soziale Reform, deren Vorsitz er auch übernimmt. Die
Gesellschaft hat zum Ziel, den Arbeiterschutz zu
erweitern. An der Gründung waren auch der
Nationalliberale Ernst Bassermann und die
Nationalökonomen Lujo Brentano und Gustav von
Schmoller, die zu den „Kathedersozialisten“ zählten,
beteiligt.
Im Januar wurde die Firma Indian von George Hendee
und Oscar Hedstrom gegründet, die weltweit die
ersten Serienmotorräder herstellten.
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Wichtige Ereignisse im
Januar 1901
1. Januar
In der Reichshauptstadt Berlin fand auf dem
königlichen Schloss die traditionelle
Neujahrszeremonie statt.
1. Januar
Der Leitartikel des „Hamburger Fremdenblatt“
befasste sich mit Fragen des strukturellen Wandels
vom 19. zum 20. Jahrhundert.
1. Januar
In Berlin wurde ein Reichsgesundheitsrat gegründet.
Die bereits bestehende „Kommission zur Bearbeitung
des Deutschen Arzneibuches“ wird darin aufgenommen.
1. Januar
In der Schweiz wurde Ernst Brenner Bundespräsident.
1. Januar
Die erste Autostraße der Welt mit einer Länge von
200 km wurde auf Madagaskar eingeweiht.
1. Januar
Die Berliner Straßenbahnlinien führten einen
Einheitstarif von zehn Pfennigen ein.
1. Januar
Die Schweizerische Zentralbahn wurde zum
Bundeseigentum. Am 1. Januar 1902 wurde sie in die
schweizerischen Bundesbahnen integriert.
1. Januar
In Australien entstand durch die Zusammenschließung
der bislang selbstständigen Gebiete New South Wales,
Victoria, Queensland, South Australia, Western
Australia und Tasmanien der Bundesstaat Australien
(Commonwealth of Australia). Für den Bundesstaat
Australien wurde eine einheitliche Bundesverfassung
verabschiedet. Lord John Adrian Hopetown wurde als
Vertreter der britischen Königin zum ersten
Generalgouverneur vereidigt. Edmund Barton wurde
erster Premierminister der neuen Regierung.
1. Januar
In Hamburg wurde das Hafenkrankenhaus eröffnet.
2. Januar
Die Arbeit von Sigmund Freud „Zur Psychopathologie
des Alltagslebens“ wurde veröffentlicht. Auf diese
Arbeit geht die Redewendung „Freud’scher
Versprecher“ zurück.
2. Januar
Die Deutsche Reichsbank in Berlin feierte ihr
25-jähriges Jubiläum.
2. Januar
In Lissabon wurden vom portugiesischen König Karl I.
die Sitzungen der Volksvertretung (Cortes) eröffnet.
Der König forderte in seiner Thronrede angesichts
der schwierigen finanziellen Lage Portugals „größte
Sparsamkeit“. Außerdem unterstrich er das enge
Bündnis mit Großbritannien. Portugal war seit 1822
eine konstitutionelle Monarchie.
3. Januar
Anlässlich der 200-Jahr-Feier am 18. Januar ordnete
der deutsche Kaiser Wilhelm II. für alle preußischen
Schulen und Akademien die Abhaltung eines Festaktes
an.
4. Januar
In Weimar fand der erste Kongress der Freien
Deutschen Studentenschaften statt, die im Vorjahr
begründet worden waren.
5. Januar
Der Dienstälteste deutsche Landesherr, der
Großherzog Karl Alexander von
Sachsen-Weimar-Eisenach starb mit 82 Jahren. Seine
feierliche Beisetzung fand am 11. Januar in Weimar
statt.
5. Januar
Der deutsche Bundesrat erhielt den Entwurf zum
Schaumweinsteuer-Gesetz. Auf inländische Schaumweine
sollte eine Verbrauchsabgabe von 20 bis 60 Pfennig
je Flasche bezahlt werden.
7. Januar
Das russische Außenministerium wurde offiziell von
dem 55-jährigen Diplomaten und Politiker Wladimir N.
Graf Lamsdorf übernommen. Er hatte das Ressort
bereits seit dem Tod von Michail N. Graf Murawjow am
21. Juni 1900 verwaltet. Lamsdorf trat für eine
politische Verständigung mit den Staaten
Österreich-Ungarn und Japan ein.
8. Januar
In Berlin begann die neue Sitzungsperiode des
preußischen Landtages.
8. Januar
Im deutschen Reichstag begann die neue
Sitzungsperiode. Er startete mit einer zweitägigen
Debatte über ein Gesetz zum Urheberrecht-Schutz.
9. Januar
In Konstantinopel (heute Istanbul) trat ein Fall von
Pest mit tödlichem Ausgang auf. Um eine Pestepidemie
zu verhindern, wurde der Personen- und Güterverkehr
zwischen Rumänien und dem Osmanischen Reich
vorläufig eingestellt. Auch der „Orient Express“
wurde vorläufig eingestellt.
9. Januar
In Washington, D.C. in den USA wurde die
Abgeordnetenzahl im Repräsentantenhaus auf 386
erhöht. Die Abgeordneten werden proportional zur
Bevölkerung gewählt. Im Jahr 1789 hatte das
Repräsentantenhaus nur 65 Abgeordnete.
10. Januar
Bei einer Bohrung in Beaumont in Texas schoss eine
riesige Erdölfontäne aus dem Boden. Die
US-Erdölförderung wurde durch den Fund verdreifacht.
In Texas entstanden Mineralölunternehmen wie unter
anderem Texaco.
10. Januar
Nach der Niederschlagung des Boxeraufstandes,
diktierten die Großmächte Friedensbedingungen, die
für China sehr nachteilig waren, von China aber
trotzdem akzeptiert wurden.
11. Januar
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung gründete
die König-Friedrich-Stiftung, die mit einer Million
Mark finanziert wurde, um die schlechte
Wohnsituation in Berlin zu verbessern.
12. Januar
Im preußischen Abgeordnetenhaus wurde die
Kanalvorlage eingebracht. Die vorgesehenen
Kanalbauten sollten in 15 Jahren fertiggestellt
sein. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich
auf rund 390 Millionen Mark.
13. Januar
Auf der Militärbahnstrecke Berlin-Zossen sollten
elektrische Schnellzüge erprobt werden. Die Züge
sollten eine Geschwindigkeit von 200 bis 250 km/h
erreichen, während konventionelle D-Züge 90 km/h
fahren. Eine Elektrifizierung des gesamten
Eisenbahnnetzes wurde in Betracht gezogen.
14. Januar
In Berlin wurde ein Institut für Meereskunde
eröffnet. Es gab auch Pläne für ein entsprechendes
Museum.
15. Januar
Im deutschen Reichstag wurde über das Duellieren
innerhalb der Armee debattiert. Der Abgeordnete des
Zentrums, Karl Trimborn, äußerte, dass Duellgegner
in der militärischen Laufbahn benachteiligt würden.
16. Januar
In München erhielt die Technische Hochschule vom
Landesherrn von Bayern, Prinzregent Luitpold, das
Recht, die Doktorwürde (Dr.-Ing.) zu erteilen. Prinz
Ludwig von Bayern wurde erster Ehrendoktor.
17. Januar
Auf der Zeche König Ludwig bei Recklinghausen kam es
zu einer Schlagwetterexplosion, bei der zehn
Bergarbeiter starben.
18. Januar
In Berlin wurde von Ernst von Wolzogen das erste
deutsch Kabarett „Überbrettl“ gegründet.
19. Januar
Dem deutschen Reichstag in Berlin wurde von der
Goethe-Gesellschaft ein Ersuchen zur Abschaffung der
Theaterzensur übermittelt. Die Vereinigung war am
20. Juni 1885 unter der Schirmherrschaft von
Großherzog Karl Alexander in Weimar gegründet
worden.
20. Januar
In Berlin fand eine Großkundgebung des
Zentralvereins für Hebung der deutschen Fluss- und
Kanalschifffahrt statt. Die Verabschiedung der
umstrittenen Kanalvorlage wurde gefordert.
21. Januar
Prinz Alfons von Bayern wurde als Kommandeur der
ersten bayerischen Kavalleriebrigade abgesetzt und
schied aus dem aktiven Militärdienst aus, nachdem er
zum Generalleutnant befördert worden war. Der
Hintergrund des unfreiwilligen Abschieds sollte eine
Etikette-Verletzung des Prinzen gewesen sein.
22. Januar
In Osborne (Isle of Wight) starb die britische
Königin Victoria nach fast 64-jähriger Herrschaft.
An ihrer Beisetzung nahmen viele gekrönte Häupter
teil, darunter auch der deutsche Kaiser Wilhelm II.
23. Januar
Der älteste Sohn der verstorbenen Königin Victoria,
Albert Edward, Prinz von Wales, leistete seinen
Thron Eid als britischer König vor dem Erzbischof
von Canterbury.
24. Januar
In Berlin fand die Hauptversammlung des Deutschen
Flottenvereins statt.
25. Januar
In Bulgarien nahm das neue Kabinett unter
Ministerpräsident Petko Karawelow, das am 23. Januar
ernannt worden war, seine Arbeit auf.
26. Januar
Papst Leo XIII veröffentlichte seine Enzyklika zur
christlichen Demokratie.
27. Januar
Guiseppe Verdi, einer der berühmtesten
Opernkomponisten der Welt, starb im Alter von 87
Jahren.
28. Januar
Die ostfriesische Stadt Leer, die an der Ems und der
Leda liegt, wurde von einer schweren Überschwemmung
betroffen. Die 50 cm dicke Eisschicht auf der
Unterems war wegen einsetzendem Tauwetter
geschmolzen. Ein starker Nordwest-Sturm drückte bei
einer Sturmflut zusätzliche Wassermassen ins Land.
Auch aus anderen Teilen des Deutschen Reiches wurden
Überschwemmungen und Unwetter gemeldet.
29. Januar
In Berlin trat der Deutsche Städtetag zusammen.
Vorsitz hatte Oberbürgermeister Martin Kirschner.
Themen des Städtetages waren Probleme der
Stadtverwaltung, das Kleinbahnwesen und die
Waisenfürsorge.
30. Januar
Eine niederländische Militärexpedition besiegte in
Niederländisch-Indien die Achinesen und eroberten
deren Festung Batu Ilik.
31. Januar
In Südafrika wurden von den Briten
Konzentrationslager gebaut, in denen Buren
interniert werden sollten.
31. Januar
Das Drama „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow
wurde in Moskau uraufgeführt.
Wer
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Januar 1901 in den Nachrichten
Eine Geschichte unter jedem Grabstein
Thüringer Allgemeine
Im Januar 1901 war der Bau fertig gestellt. Im
August 1928 wurde für die Anhänger der
Feuerbestattung nach dem Plan des
Stadtgartendirektors ...
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