Februar 1901 - Handelskammer gebilligt
In Berlin wurde am 21. Februar 1901 vom
preußischen Abgeordnetenhaus ein Antrag auf die
Errichtung einer Handelskammer mit großer Mehrheit
gebilligt.
In Essen fand am 3. Februar 1901 die Generalversammlung christlicher
Bergleute statt. Angesichts der hohen Kohlenpreise
sprach sie sich gegen eine Herabsetzung der Löhne
aus und forderte eine Beteiligung der Arbeiter an
der Grubenkontrolle. Auf Betreiben von August Brust
entstand der „Gewerkverein christlicher
Bergarbeiter“ im Jahr
1894 als eine der ersten
katholischen Gewerkschaften.
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Wichtige Ereignisse im
Februar 1901
1. Februar
Laut Reichspostamt in Berlin wurde der
Fernsprechverkehr zwischen dem Deutschen Reich und
Frankreich bedeutend erweitert. Es wurden
Verbindungen zwischen Berlin und zwölf französischen
Provinzstädten eingerichtet.
1. Februar
In Würzburg wurde eine neue Bankstelle der
Reichsbank eröffnet. Auch in Hersfeld und im
elsässischen Zabern wurden Nebenstellen eröffnet.
2. Februar
In London fand die feierliche Beisetzung der
verstorbenen britischen Königin Victoria statt. An
der Zeremonie nahmen zahlreiche ausländische
Herrscher teil. Am 4. Februar wurde der Leichnam in
der Familiengruft in Frogmore beigesetzt.
4. Februar
Die erste Lesung der umstrittenen Kanalvorlage, die
unter anderem den Bau des Mittellandkanals vorsah,
begann im preußischen Abgeordnetenhaus.
5. Februar
Unter Vorsitz von Hans Graf von Schwerin-Löwitz fand
in Berlin die 29. Vollversammlung des Deutschen
Landwirtschaftsrates statt. Die Delegierten
verlangten von der Reichsregierung als „öffentlich
rechtliche Corporation“ anerkannt zu werden. Der
Landwirtschaftsrat galt als eine konservative
Lobbyorganisation.
6. Februar
In Rom trat die italienische Regierung unter
Ministerpräsident Guiseppe Saracco zurück. Guiseppe
Zanardelli wurde am 15. Februar sein Nachfolger.
7. Februar
In Den Haag heiratete die 21-jährige niederländische
Königin Wilhelmina den Herzog Heinrich von
Mecklenburg-Schwerin.
7. Februar
Der preußische Landtag überwies die Kanalvorlage
nach erster Lesung an eine 28-köpfige Kommission zur
Beratung.
8. Februar
Die britische Regierung verstärkte die Truppen im
südafrikanischen Burenkrieg um 30.000 Mann starke
berittene Einheiten.
8. Februar
Im preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin wurde
kritisiert, dass die Regierung Juden im Justizdienst
stark benachteiligte.
9. Februar
Von offiziellen britischen Stellen wurden Pestfälle
im südafrikanischen Kapstadt bestätigt.
10. Februar
In München beging der 82-jährige deutsche Hygieniker
Max von Pettenkofer aus Angst vor geistigem Verfall
Selbstmord.
11. Februar
In Kiew in
Russland wurde der kleine
Belagerungszustand verhängt aufgrund schwerer
Studentenunruhen.
11. Februar
In Berlin fand die Generalversammlung des
konservativen Bundes der Landwirte (BdL) statt. Die
Landwirte forderten eine Erhöhung der Getreidezölle.
12. Februar
Die Sozialdemokraten Eduard Bernstein und Julius
Motteler kehrten aus ihrem Londoner Exil ins
Deutsche Reich zurück.
13. Februar
Innenminister Georg Freiherr von Rheinbaben sprach
sich in Berlin gegen die Abschaffung der
Theaterzensur aus.
14. Februar
Bei der Eröffnung des britischen Parlamentes in
London durch König Edward VII. kündigte dieser eine
Fortsetzung des Burenkrieges bis zur völligen
Unterwerfung der Burenrepubliken an.
14. Februar
Nach schweren Unruhen wurde über die spanische
Hauptstadt Madrid der Belagerungszustand verhängt.
Anlass war die Hochzeit von Prinz Karl von
Bourbon-Caserta mit der Prinzessin von Asturien. Im
Land herrschen massive soziale Probleme.
15. Februar
In deutschen Zeitungen wurde ausführlich über den
Fortschritt der Bauarbeiten am Assuan-Staudamm in
Ägypten berichtet. Der Staudamm wurde im Jahr 1902
fertiggestellt.
15. Februar
In Rom bildete der italienische Politiker Giuseppe
Zanardelli ein neues Kabinett. Innenminister wurde
Giovanni Giolitti.
16. Februar
Aufgrund des ständig wachsenden Verkehrs zwischen
dem Deutschen Reich und Dänemark wurde die
Errichtung einer Brücke über den Kleinen Belt
geplant. Der Plan einer Belt Brücke wurde erst 1935
realisiert.
17. Februar
In Stockholm endeten die ersten nordischen Spiele,
die seit dem 9. Februar ausgetragen wurden und bei
denen zahlreiche internationale
Wintersportwettbewerbe als Weltmeisterschaften
ausgetragen wurden.
18. Februar
In
Berlin fand unter Vorsitz von Reichspostminister
Viktor von Podbielski eine Konferenz von Vertretern
der großen Handelsvereinigungen statt. Auf der
Konferenz wurden Fragen zur Ausweitung des Post- und
Telegraphenwesens erörtert.
19. Februar
Dem Deutschen Reich wurde von offiziellen russischen
Stellen mit scharfen Handelssanktionen gedroht,
falls kein deutsch-russischer Handelsvertrag
abgeschlossen wurde. Deutschen Geschäftsleuten wurde
in Russland eine höhere Besteuerung in Aussicht
gestellt, wenn die Getreidezölle von der deutschen
Regierung angehoben würden.
20. Februar
In Middelburg begannen Friedensverhandlungen im
Burenkrieg zwischen dem südafrikanischen
Burengeneral und Staatsmann Louis Botha und dem
britischen Oberbefehlshaber Horatio Herbert
Kitchener.
22. Februar
Der russische Schriftsteller Leo N. Tolstoi wurde
aus der russisch-orthodoxen Kirche mit der
Begründung kirchenfeindlicher Passagen in seinem
Roman „Auferstehung“ ausgeschlossen.
23. Februar
Dem Gesetzentwurf über die Errichtung eines
speziellen Oberpräsidiums für Berlin stimmte der
deutsche Kaiser Wilhelm II. zu. Die Reichshauptstadt
wurde bisher vom Oberpräsidenten der Provinz
Brandenburg verwaltet.
24. Februar
Im Burenkrieg scheiterte die Invasion der Kapkolonie
durch den Burenführer Christiaan Rudolph Dewet.
Erhebliche Mengen an Waffen wurden von den
britischen Truppen sichergestellt.
25. Februar
Unter Leitung des Bankiers John Pierpont Morgan
entstand mit der US Steel Corporation der größte
Stahlkonzern der Welt.
26. Februar
In Madrid trat aufgrund wachsender sozialer Unruhen
die spanische Regierung unter Ministerpräsident
Marcelo de Aycarraga y Palermo zurück. Praxedes
Mateo Sagasta wurde sein Nachfolger.
27. Februar
Im Zusammenhang mit schweren Studentenunruhen in
Russland wurde auf den russischen Kultusminister
Nikolai P. Bogolepow ein Attentat verübt, bei dem er
verletzt wurde.
28. Februar
Im deutschen Bundesrat wurde ein Nachtrag zum
Reichshaushalt 1901 vorgelegt. Darin wurden weitere
finanzielle Mittel in Millionenhöhe für deutsche
Interventionstruppen in China gefordert.
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Februar 1901 in den Nachrichten
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Einen Tag nach dem Geburtstag von Marieluise Fleißer
(23. November 1901 bis 2. Februar 1974) erhielt die
Schriftstellerin Iris Wolff ...
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