August 1901 - Schlechte Finanzlage im Reich

Kalender August 1901
Die „Berliner Politischen Nachrichten“ melden am 1. August 1901 eine verschlechterte Finanzlage des Deutschen Reiches. Die Überweisungen an die Bundesstaaten waren bislang um 6,5 Millionen Mark geringer als im Haushaltsansatz vorgesehen.Die frühere deutsche Kaiserin Friedrich (früher Prinzessin Viktoria), die am 25. Januar 1858 den späteren Kaiser Friedrich geheiratet hatte, starb am 5. August 1901 auf Schloss Friedrichshof bei Kronberg im Taunus.
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Wichtige Ereignisse im August 1901

2. August
In Danzig (heute Gdansk) wurden die Holzverarbeitungsgebäude der kaiserlichen Artilleriewerkstatt durch ein Großfeuer zerstört. Der Schaden betrug mehrere hunderttausend Mark.
3. August
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. unterbrach seine jährliche Nordlandreise mit der Yacht „Hohenzollern“ aufgrund der Erkrankung seiner Mutter, der Kaiserin Friedrich.
4. August
Aufgrund eines Streites um osmanische Zugeständnisse für ein französisches Unternehmen, wurde der osmanischen Regierung in Konstantinopel (heute Istanbul) mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch Frankreich gedroht.
6. August
Nachdem der letzte Teilabschnitt des Wiener Stadtbahn-Liniennetzes beendet wurde, würde sie feierlich eröffnet. Die Bahn ist bekannt für die Bauten des österreichischen Architekten Otto Wagner.
7. August
In Emden wurden die neuen Hafenanlagen eröffnet. Die Feierlichkeiten wurden aufgrund des Todes der Kaiserin Friedrich abgesagt.
8. August
Der bisherige Oberkommandierende der Besatzungstruppen in China, Alfred Graf von Waldersee, wurde in Hamburg von Bürgermeister Gerhard Hachmann in Empfang genommen. Am 12. August reiste Waldersee weiter nach Hannover.
9. August
Im US-Bundesstaat Oklahoma wurden die Indianergebiete weiter verkleinert und das Land von weißen Siedlern übernommen.
10. August
Beim Einsturz eines Tunnels beim Bau der Albula Bahn wurden mehrere Arbeiter getötet. Der 1903 fertig gestellte Albula-Tunnel in den Rätischen Alpen in der Schweiz verbindet das Albula-Tal mit dem Oberengadin.
11. August
Die preußische Provinz Westpreußen ersuchte um Verlegung der traditionellen Kaisermanöver. Den Landwirten seien die Belastungen durch das Militär aufgrund der landwirtschaftlichen Notstände nicht zumutbar.
12. August
Der „Reichsanzeiger“ berichtete, dass der mittelamerikanische Staat El Salvador den Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich, der am 23. Mai 1902 ablaufen sollte, gekündigt hat.
13. August
Der US-amerikanische Gesandte in Peking, Edwin H. Conger, gab an, dass alle beteiligten Mächte dem internationalen Boxerprotokoll zugestimmt hatten,
14 August
Eine Erklärung von Horatio Herbert Kitchener am 7. August, in der er schlimme Maßnahmen gegen die Buren androhte, die noch unter Waffen standen, löste den Protest von Buren Präsident Paulus „Ohm“ Krüger aus.
15. August
Die Künstlergruppe „Phalanx“, die von dem russischen Maler Wassily Kandinsky gegründet worden war, eröffnete in München ihre erste Ausstellung mit Gemälden und Plastiken.
15. August
In Palermo auf Sizilien starb Francesco Crispi, einer der bedeutendsten italienischen Politiker des 19. Jahrhunderts.
15. August
Der bisherige Regierungspräsident von Bromberg (heute Bydgoszcz), Alfred Conrad, wurde neuer Chef der Reichskanzlei.
16. August
Der ständige Ausschuss des Deutschen Landwirtschaftsrats kam in Berlin zu einer Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte der deutsch konservative Politiker Hans Graf von Schwerin-Löwitz. Das wichtigste Thema war die Zolltarifvorlage.
17. August
Der französische Komponist Camille Saint-Saëns erhielt den preußischen Orden Pour Le mérite (dt. Für das Verdienst) für Wissenschaften und Künste.
18. August
Ein von Präsident Cipriano Castro und seinem Kabinett unterzeichnetes Dekret setzte in Venezuela die Verfassung außer Kraft. Venezuela befand sich in einer militärischen Auseinandersetzung mit seinem Nachbarstaat Kolumbien und sah sich dem Druck Aufständischer ausgesetzt.
19. August
Aus Paris wurde gemeldet, dass der russische Zar Nikolaus II. im September den französischen Manövern an der Ostgrenze und einer Militärparade in Reims am 19. September beiwohnen werde. Russland und Frankreich waren miteinander verbündet. Das Verhältnis hatte sich in letzter Zeit allerdings etwas abgekühlt.
20. August
In München wurde das Prinzregenten-Theater eröffnet. Das neue drei Millionen Mark teure Festspielhaus dient vor allem der Pflege der Musik von Richard Wagner. Der Architekt des Theaters, dessen Bau am 27. April 1900 begonnen hatte, war Max Littmann.
21. August
Nach offiziellen Mitteilungen wurden die Grenzstreitigkeiten zwischen Chile und Argentinien vorläufig beigelegt. Seit dem Jahr 1894 gab es zwischen den beiden Ländern Auseinandersetzungen um ein Grenzgebiet in den Anden. Im Jahr 1900 wurde eine gemeinsame Untersuchungskommission eingesetzt. Ende 1901 spitzte sich der Konflikt erneut zu.
22. August
Die Regierung Japans beschloss Heer und Flotte neu zu organisieren. Die Generalstabschefs der beiden Truppengattungen sind in Zukunft vom Kriegs- und Marineministerium unabhängig und nur noch dem Kaiser verantwortlich. Kaiser war seit 1867 Mutsuhito.
23. August
Aufgrund des Kriegsrechts ordneten die britischen Militärbehörden im kapländischen Bezirk Queenstown die Schließung aller Geschäfte an. Das Horten größerer Mengen von Lebensmittel wurde verboten.
24. August
Der US-Präsident William McKinley wollte zwischen Kolumbien und Venezuela vermitteln, um den militärischen Konflikt zu beenden, blieb allerdings erfolglos.
25. August
Die chinesische „Sühnegesandtschaft“ unter Leitung von Prinz Tschun traf in Basel ein. Die Weiterreise nach Berlin verzögerte sich bis zum 2. September aufgrund von Auseinandersetzungen über die Form der von der deutschen Regierung geforderten Sühne Bezeugungen.
26. August
In Osnabrück fand bis zum 29. August der 48. Katholikentag statt.
26. August
Nachdem der Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin, Bodo Georg Wilhelm Karl von Bülow, verstorben war, wurde Karl Heinrich Graf von Bassewitz-Levetzow sein Nachfolger als Ministerpräsident. Er war außerdem zuständig für das Außen- und Innenministerium.
27. August
Papst Leo XIII. ernannte den Abt von Maria-Laach, Benzler, zum Bischof von Metz. Der Sekretär der päpstlichen Nuntiatur, Zorn von Bulach, wurde zum Weihbischof von Straßburg ernannt. In der klerikalen elsässischen Presse wurden die Ernennungen heftig kritisiert. Die Kritiker fürchteten eine Verstärkung des deutschen Einflusses auf da früher zu Frankreich gehörende Gebiet.
28. August
In ihrem Testament vermachte die am 5. August verstorbene Kaiserin Friedrich ihren Besitz Schloss Friedrichshof bei Kronberg im Taunus der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen.
29. August
Der bisherige Generalsekretär im niederländischen Außenministerium, Ruyffenaerz, wurde Generalsekretär des Internationalen Schiedsgerichtshofes, der im April gebildet worden war.
30. August
Die Ankunft der chinesischen „Sühnegesandtschaft“ unter Prinz Tschun nach Berlin wurde wieder verzögert. Die Presse teilte mit, dass ein Streit über die Bedingungen der verlangten Sühne Audienz ausgebrochen seien. Danach forderte die deutsche Regierung von dem Leiter der Sühnegesandtschaft einen mehrfachen Kotau (demütige Ehrbezeugung) vor Kaiser Wilhelm II.
31. August
Die osmanische Regierung unter Sultan Abd Al Hamid II. hatte keinen Erfolg in Paris mit der Bitte um die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen.

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