1860
1861
1862
1863
1864
1865
1866
1867
1868
1869
Öffentliche Schulen für die männliche
Oberschicht
Die 1860er Jahre waren in Deutschland von vielen
Kleinkriegen geprägt, weshalb diese Zeit auch großen
Schwankungen unterworfen war. Gleichzeitig hatte das
damalige Wirtschaftswachstum ebenfalls einige
positive Effekte, die auch die Bildungspolitik
nachhaltig beeinflussten.
Im Jahr 1864 brach ein Krieg zwischen den Ländern
Dänemark und Deutschland aus. Dabei handelte es sich
um eine militärische Auseinandersetzung um
Schleswig- Holstein. Die kriegerische
Auseinandersetzung endete mit der Niederlage
Dänemarks, was dem damaligen Deutschland, neben den
Ländereien im Norden, eine große Fülle an
Kulturgütern einbrachte.
Dies hatte mitunter den Vorteil, dass von diesem
Zeitpunkt an ein kleiner Teil der finanziellen
Mittel des
Staates auch in den Ausbau von
Bildungseinrichtungen investiert werden konnte. Dies
führte zur Eröffnung einiger öffentlicher Schulen.
Diese wurden allerdings eher von der männlichen
Oberschicht besucht. Obwohl den Bürgern, unabhängig
von Klasse und Herkunft, gleiche Aufstiegschancen
garantiert wurden, genossen zumeist nur reichere
Leute eine höhere Bildung.
Ein weiteres Merkmal dieses Jahrzehnts war, dass die
meisten öffentlichen Einrichtungen lediglich dem
männlichen Geschlecht vorbehalten waren. Mädchen
wurden entweder in Privatschulen, zu Hause oder
oftmals gar nicht unterrichtet. Dies hatte zur
Folge, dass diese auf ihre Familie oder Ehemänner
angewiesen waren, um zu überleben. In ärmeren
Kreisen führten Frauen allerdings trotzdem einfache
manuelle Tätigkeiten durch, für welche kein großes
Vorwissen erforderlich war.
Im Jahr 1866 erschütterte ein weiterer Krieg das
Land. Der so genannte "Deutsche Krieg" spielte sich
diesmal jedoch zwischen Preußen und Österreich ab.
Diese kriegerische Auseinandersetzung stellte eine
Folge des "Deutsch- Dänischen Kriegs" dar. Die
Ursache war ein Streit über die Verwaltung der
Ländereien in Schleswig- Holstein. Abermals ging das
damalige Deutschland als Sieger hervor.
Eine der weitest reichenden Folgen jenes Krieges war,
dass Otto von Bismarck große innenpolitische Erfolge
feierte und somit sein Einfluss auf die deutsche
Gesellschaft immer größer wurde.
Dies wirkte sich auf das Bildungsniveau der ärmeren
Bevölkerungsschichten eher schlecht aus, da der
zukünftige Reichskanzler eine stark nationalistische
Einstellung vertrat und einer Gleichstellung der
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten negativ
gegenüber stand. Aus diesem Grund änderte sich in
den 1860er Jahren nicht viel an der Situation der
Arbeiter, welche trotz des Wirtschaftswachstums,
nach wie vor, über ein relativ niedriges
Bildungsniveau verfügten.
Im Großen und Ganzen können die Jahre zwischen 1860
und 1870 als ein sehr unruhiges Jahrzehnt bezeichnet
werden. Dies lag nicht zuletzt an den zahlreichen
kriegerischen Auseinandersetzungen im damaligen
Deutschland. Trotz der Siege waren die Auswirkungen
auf die Bildungspolitik jedoch eher negativer Art,
so dass in Richtung Bildungsniveau keine größeren
Fortschritte zu verzeichnen waren.
Bücher zur Bildung der 1860er Jahre
Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die
Probleme des Jugendalters
"So erzieht man keinen Menschen!"
Lebens- und Berufserinnerungen aus der
Heimerziehung der 50er und 60er Jahre
Haben sich die Bildungschancen für
Kinder von Arbeitern gebessert
aus den unteren Schichten durch die
Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre
verbessert?
Medienkultur der 60er Jahre.
Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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