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1855
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1857
1858
1859
Die Bildung der 1850er Jahre
Die 1850er bezeichneten eine recht friedliche Zeit
im damaligen Deutschland. Im Jahr 1851 wurde der
"Schleswig- Holsteinische Krieg" zwischen dem
„Königreich Dänemark“ und dem "Deutschen Bund"
beendet. Auf diese Weise wurde dem Land, nach
einigen Jahren der kriegerischen Auseinandersetzung,
eine gewisse Stabilität zu Teil.
Negativ beeinflusst wurde die Bildungspolitik im
damaligen Deutschland jedoch durch die erste
Weltwirtschaftskrise zwischen 1857 und 1859. Hierbei
waren die Finanzzentren in Amerika und Europa
äußerst stark betroffen, so dass die Krise auch im
"Deutschen Bund" zu spüren war.
Zu Beginn der 1850er Jahre erholte sich das damalige
Deutschland in erster Linie von den Strapazen des
"Schleswig- Holsteinische Krieges". Aus diesem Grund
gab es in diesen Jahren erst einmal keine großen
Veränderungen in der Bildungspolitik. Im Jahr 1854
kam es allerdings in den Volksschulen zu einem
kleinen Umbruch. Anton Wilhelm Ferdinand Stiehl
erließ nämlich die so genannten Stiehlschen
Regulative, welche die Lehrpläne in den Grundschulen
konkretisieren sollten. Es wurde ein verbindlicher
Schulstoff in den Volksschulen festgelegt.
Allerdings wurden die "Stiehlschen Regulative" von
liberalen Pädagogen äußerst heftig kritisiert, da
diese einen sehr großen theologischen Schwerpunkt
hatten. Dies hatte mitunter zur Folge, dass in der
Grundschule in jenem Jahrzehnt relativ wenig
Allgemeinbildung übermittelt wurde und die
gesellschaftliche Unterschicht eher ungebildet
blieb. Der wohlhabende Teil der Bevölkerung wurde in
der selben Zeit auf Privatschulen oder Zuhause
unterrichtet, so dass ein gesellschaftliches
Ungleichgewicht vorherrschte.
Die erste Weltwirtschaftskrise von 1857 bis 1859
verstärkte die Zwei-Klassen-Gesellschaft im
damaligen Deutschland noch weiter. Nachdem
zahlreiche Menschen in dieser Zeit ihren
Arbeitsplatz verloren, konnten sich viele Eltern die
Ausbildung ihrer Kinder nicht mehr leisten. Diese
waren dadurch gezwungen sehr früh einen Beruf zu
erlernen und arbeiten zu gehen. Auf diese Weise
wurde auch die Kinderarbeit gefördert, so dass viele
Minderjährige schlecht bezahlten Tätigkeiten, unter
äußerst schwierigen Bedingungen, nachgehen mussten.
In den 1850er Jahren herrschte allerdings auch unter
den ein ziemlich schlechtes Bildungsniveau vor.
Dadurch, dass zahlreiche Mädchen die Schule nur kurz
oder gar nicht besuchten, war die Analphabetenrate
beim weiblichen Geschlecht sehr hoch. In der
Arbeiterschicht wurde die Armut dadurch zusätzlich
gefördert, da diese Frauen ebenfalls nur niedere und
schlecht bezahlte Tätigkeiten annehmen konnten.
Zusammenfassend kann man die 1850er Jahre als ein,
für die Bildung, eher unspektakuläres Jahrzehnt
bezeichnen. Trotz einiger kleiner Reformen und
Änderungen im Volksschulbereich änderte sich die
Lage der ärmeren Bevölkerungsschichten nicht. Die
Wirtschaftskrise verstärkte das Zwei- Klassen-
System zusätzlich, so dass für einen Arbeiter der
gesellschaftliche Aufstieg nahezu unmöglich war.
Bücher zur Bildung der 1850er Jahre
Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die
Probleme des Jugendalters
"So erzieht man keinen Menschen!"
Lebens- und Berufserinnerungen aus der
Heimerziehung der 50er und 60er Jahre
Haben sich die Bildungschancen für
Kinder von Arbeitern gebessert
aus den unteren Schichten durch die
Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre
verbessert?
Medienkultur der 60er Jahre.
Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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