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Die Bildung der 1820er Jahre


In den 1820er Jahren waren die Nachwirkungen der industriellen Revolution sehr stark zu spüren. Diese hatte einen massiven Bevölkerungsanstieg zur Folge, welcher jedoch vorwiegend negative Auswirkungen hatte. In diesem Jahrzehnt zog es auch viele Bürger des damaligen "Deutschen Bundes" in die größeren Städte. Diese brachten aber oftmals nicht den erhofften Reichtum, was teilweise zu einem großen Elend in der Arbeiterschicht führte. Auch das Bildungsangebot erwies sich als ziemlich begrenzt und war dafür verantwortlich dafür, dass die Gesellschaft in zwei Klassen gespalten wurde. Der Hochschulzugang war, trotz der industriellen Revolution und den daraus bedingten Fortschritten, nur für Männer geöffnet. Diese gehörten zumeist auch der gesellschaftlichen Oberschicht an, so dass man in diesem Jahrzehnt noch nicht von Gleichberechtigung sprechen konnte.
Aus diesem Grund kam es in den 1820er Jahren auch zu zahlreichen Diskussionen, deren Schwerpunkt die Situation der Universitäten des damaligen "Deutschen Bundes" waren. Es wurden ebenso kritische historische Untersuchungen betrieben, welche auf die wichtige Bedeutung der Hochschulen, wissenschaftlichen Studien und Akademien, für die zukünftige Geschichtsschreibung, hinwiesen.
Die Universitäten litten in dieser Zeit unter großen Missständen, was ein erstes Eingreifen des Staates notwendig machte. Wenig später stieg die Studentenfrequenz auf leicht an, so dass zusätzliches Geld in die Räumlichkeiten der Ausbildungsstätten investiert werden musste.
Im Schulwesen kam es in den 1820er Jahren auch zu einigen Reformen. Es wurde zu jener Zeit beispielsweise sehr bemängelt, dass in einzelnen Schulklassen Kinder verschiedenen Alters nebeneinander unterrichtet wurden. Auch ein Fehlen der Listen mit den Namen der Schulpflichtigen Kinder war ein wichtiger Diskussionspunkt, da die Analphabetenrate aus diesem Grund noch immer sehr hoch war.
Daraufhin wurde eine Schulreform durchgeführt, die sicherstellen sollte, dass alle Kinder regelmäßig am Unterricht teilnahmen. Es wurde zudem eine zweckmäßige Einrichtung und Erbauung sowie eine effektive Reinigung der Schulen angestrebt. Außerdem setzte man sich dafür ein, dass in Volksschulen für Mädchen die gleichen Ausstattungen und Bildungsstandards vorherrschten wie in den Knabenschulen.
All jene Änderungen und Reformen machten die Grundschule insgesamt gesehen attraktiver und sorgten dafür, dass eine größere Anzahl an Kindern über eine Allgemeinbildung verfügte.
Auch die Situation der Lehrer verbesserte sich in den 1820er Jahren. Diese erhielten nach der Schulreform ein höheres Gehalt, so dass diese nicht mehr allein auf das Schulgeld angewiesen waren.

Die 1820er Jahre stellten, insgesamt gesehen, eine Zeit der Reformen und Diskussionen im Bildungsbereich dar. Während sich die Situation an den Hochschulen jedoch nicht wirklich veränderte, zeichnete sich in den Schulen eine durchaus positive Entwicklung ab. Diese sorgte für einige gesellschaftliche Verbesserungen, so dass der Grundstein für eine Überwindung der hohen Analphabetenrate gelegt wurde.

Bücher zur Bildung der 1820er Jahre


Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die Probleme des Jugendalters  
"So erzieht man keinen Menschen!"  
Lebens- und Berufserinnerungen aus der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre  
Haben sich die Bildungschancen für Kinder von Arbeitern gebessert  
aus den unteren Schichten durch die Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre verbessert?  
Medienkultur der 60er Jahre. Diskursgeschichte der Medien nach 1945  

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