Die erfolgreichsten deutschen Sportler
Sportler, deren Namen in die Sportgeschichte eingegangen
sind und deren Erfolgsphase etwa zehn, zwanzig oder
sogar noch dreißig Jahre zurückliegt, fallen einem oft
sofort ein, da den meisten Menschen diese Ereignisse
noch durch eigenes Erleben vertraut sind. Auch die
aktuellen Namen sind uns vertraut. Viele andere Namen
kennt man vom Hörensagen. Einige der erfolgsreichsten
deutschen Sportler auch früherer Jahre erfahren an
dieser Stelle eine Würdigung.
Tennis
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Fußball -
Boxen -
Reitsport
-
Skifahrer -
Schwimmer -
Rennrodler
Tennis
Nachdem der Tennissport zwar recht beliebt war, aber
doch nur nebenbei wahrgenommen wurde, sorgten die beiden
deutschen Tennisprofis
Boris Becker (*1967) und
Steffi
Graf (*1969) mit ihrer weltweiten Erfolgsbilanz für
Furore und brachten dem Tennissport einen ganz neuen
Status im öffentlichen Interesse.
Die Mannheimerin Steffi Graf, die 1982 mit ihrer ersten
Saison ins Profigeschehen wechselte, hatte schon als
Elfjährige für Schlagzeilen gesorgt. Sie war unglaublich
schnell und spielte mit so starken, rechten Vorhand,
dass die Presse aus der Nachwuchsspielerin ein
„Wunderkind“ machte. Klaus Hofsäss, zu jener Zeit
Bundestrainer, urteilte beeindruckt, denn in ihrer
Altersklasse hatte Steffi Graf weltweit keine
Konkurrenz. Der Bundestrainer pries ihre Leistung in
Superlativen und betonte, dass sie das größte deutsche
Tennistalent sei, das es je gegeben hatte. Und Graf
machte den Lobeshymnen alle Ehre.
Sie führte 377 Wochen
die Tennis-Weltrangliste auf Platz 1 an, erspielte 22
Mal einen Grand-Slam-Turnier-Sieg, wobei sie 1988 alle
vier Grand-Slam-Wettkämpfe gewann und außerdem holte sie
im selben Jahr Olympischen Gold im Einzel. Steffi Graf
ist nicht nur eine der erfolgreichsten deutschen
Sportlerinnen, sondern sie auch eine der erfolgreichsten
Tennisspielerinnen weltweit, wozu ihr u. a. auch der
Sieg des Golden-Slam verhalf.
Boris Beckers Tenniskarriere, die 1984 mit der 1.
Profisaison rasant ins Rollen kam, beinhaltete nicht nur
die Goldmedaille im Doppel bei den Olympischen Spielen
1992 in Barcelona, sondern vor allem zahlreiche
spektakuläre Einzelsiege. Becker ist der erste Deutsche
und zudem der jüngste, dem es 1985 gelang, in Wimbledon
mit einem 3:1 das Finale gegen Kevin Curren (*1958) für
sich zu entscheiden. Damit ging er auch als weltweit
jüngster Grand-Slam-Sieger in die Tennisgeschichte ein.
Beckers Sieg war nach den Erfolgen von Steffi Graf wie
der Tropfen am Eimer, der das Fass zum Überlaufen
brachte. In Deutschland hatte eine regelrechte
Tennis-Euphorie. Insgesamt erspielte Becker 49
Turniersiege für Deutschland ein, wovon er sechs Siege
bei Grand-Slam-Turnieren holte, in die der
Wimbledon-Siege eingeschlossen sind. Fünfzehn Siege
konnte der Baden-Württemberger im Doppel holen. Und die
Tennis-Weltrangliste führte er zwölf Wochen lang auf dem
ersten Platz an. Becker als jüngster Wimbledon-Sieger
hat sich mit seinen kontinuierlichen Erfolgen fraglos in
die Reihe der erfolgreichsten deutschen Sportler
hineingespielt.