Die erfolgreichsten deutschen Radsportler

Radrennen
Der berühmteste und prestigeträchtigste Radrenn-Wettkampf auf dem Asphalt ist noch heute die „Tour de France“. Es gibt sie seit 1903. In den letzten Jahrzehnten hat sie an Renommé verloren durch die sich häufenden Dopingfälle.
Zu Zeiten des Amateurweltmeisters Rudi Altig (*1937) war Doping allerdings auch schon ein Thema bei der „Tour de France“. Altigs, der von Dopingvorwürfen ebenfalls nicht verschont blieb, war den Deutschen dennoch ihr Held der Straße. Die Riten waren längst noch nicht so streng wie heute. Altig gewann 1962 die „Vuelta a España“, bei seiner ersten Teilnahme an der „Tour de France“ erkämpfte er sich das Gelbe Trikot, das er dann auch einige Tage behielt. Er ging als Sieger aus der Flandern-Rundfahrt hervor, gewann das Mailand-San Remo-Rennen und auch die Tour „Rund um den Henninger-Turm“. Die Straßen-Weltmeisterschaft schloss er 1965 als Zweiter ab und ein Jahr später gewann er sie auf dem Nürburgring. Den Sieg bei einer Straßen-Weltmeisterschaft holte sich einige Jahre zuvor (1952) der Deutsche Heinz Müller (1924-1975). Sein Landsmann Ludwig Hörmann (1918-2001), der als „Wiggerl“ bekannt war, belegte dabei den dritten Platz. Hörmann gewann auch fünf Sechstagerennen. Der Münchner galt als der erfolgreichste und bekannteste Radrenn-Sportler der Nachkriegszeit in Deutschland.
In den 1950er Jahren machte der Name Gustav-Adolf Schur (*1931) Schlagzeilen, vor allem in der DDR. Täve, wie er genannt wurde, war sechsfacher Landesmeister im Straßenrennen (1954, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961), wurde 1958 und 1959 Weltmeister im Straßen-Einzelrennen und gewann zweimal (1955, 1959) die Internationale Friedensfahrt, das zu jener Zeit das renommierteste Amatuerrennen war. In der DDR war er der populärste Sportler.
Zum Radsport gehört in jedem Fall auch der Name Jan Ullrich (*1973), der nach den Dopingvorwürfen 2012 schuldig gesprochen wurde und alle seine Erfolge seit Mai 2005 aberkannt bekam. Den Sieg, den er 1997 als erster deutscher Rennfahrer bei der „Tour de France“ errang, konnte ihm jedoch niemand mehr nehmen. Aus dieser Tour ging Ullrich auch fünf Mal als Silbermedaillengewinner hervor und belegte einmal den vierten Platz. Der Titelgewinn der Amateurweltmeister im Straßenrennen und der zweifache Weltmeistertitel im Einzelfahren sowie die Goldmedaille beim Olympischen Straßenrennen im Jahr 2000 blieben ebenfalls unangetastet. Jan Ullrich wird in der Allzeitliste der „Cycling Hall of Fame“, in der die besten Rennfahrer aller Zeiten aufgeführt sind, als bester Deutscher genannt.
Als der erfolgreichste deutsche Radrennfahrer wird auch Erik Zabel wahrgenommen. Zu Recht, denn Zabel errang als Spezialist im Sprint mehr als 200 Siege. Bei der „Tour de France“ gelang es ihm als bisher einzigem Profi-Rennfahrer das Grüne Trikot sechs Mal zu gewinnen. Zu seinem zweifachen Silbermedaillensieg (2004, 2006) bei der Straßen-Weltmeisterschaft und der Bronzemedaille 2002, reihten sich u. a. der Weltcup-Sieg im Jahr 2000 und Siege beim Rennen Mailand-San Remo (1997, 1998, 2000, 2001), bei der Paris-Tour (1994, 2003, 2005) und beim Amstel Gold Race 2000.

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