Richard Strauss Lebenslauf
Der Komponist und Dirigent Richard Strauss wurde am
11.
Juni 1864 in München geboren. Seine Eltern waren
der Musiker Franz Strauss und dessen Frau Josephine,
eine geborene Pschorr. Ein verwandtschaftliches
Verhältnis zum Wiener Walzerkönig Johann Strauss besteht
nicht.
Das Werk von Richard Strauss umfasst Opern, Ballette,
Chor- und Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik,
Klavierstücke und Lieder. Unter der Anleitung des
Kapellmeisters Friedrich Wilhelm Meyer bekam er
Kompositionsunterricht und schrieb bereits als
zwölfjähriger Gymnasiast einen
Festmarsch für großes
Orchester, der zu seinem offiziellen Opus 1 wurde.
Ab
1882
begann Richard Strauss ein Studium an der Münchener
Universität. Aber statt sich mit
Philosophie und
Kunstgeschichte zu befassen, zog er es vor, seine
Karriere als Musiker zu forcieren.
1883 wurden
zum ersten Mal Werke von ihm in München aufgeführt. Noch
im selben Jahr reiste er nach Dresden und Berlin und
lernte dabei den Musikerkollegen Hans von Bülow kennen.
Bülow war Leiter der Hofkapelle im damals sächsischen
Meinigen. Ihm war die „Serenade für 13 Blasinstrumente“
(Opus 7) aufgefallen, die Richard Strauss 1881
komponiert hatte. Bülow holte ihn als seinen Assistenten
an die Meininger Hofkapelle. 1885 rückte Strauss als
Nachfolger auf. Schon ein Jahr später kehrte er Meinigen
den Rücken und trat am Münchener Hoftheater das Amt des
3. Kapellmeisters an. Drei Jahre blieb er in der
Stellung und vollendete während dieser Zeit seine ersten
sinfonischen Dichtungen, die er Tondichtungen nannte.
Die Werke entstanden unter dem Einfluss der Neudeutschen
Schule Richard Wagners und Franz Liszts. Dennoch tragen
die Kompositionen wie „Don Juan“, Macbeth“ und „Tod und
Verklärung“ die unverwechselbare Handschrift von Richard
Strauss.
1887 lernte Richard Strauss die Sängerin Pauline de Ahna,
seine spätere Ehefrau kennen, der er zahlreiche Lieder
widmete. Seine Dirigententätigkeit führte ihn nach
Weimar, wo er
1889 Großherzoglicher Kapellmeister wurde.
Nach der Heirat mit Pauline kehrte er nach München
zurück und arbeitete erneut als Hofkapellmeister. 1884
verstarb Hans von Bülow, der bis zu diesem Zeitpunkt
Leiter der Berliner Philharmoniker gewesen war.
Zusätzlich zu seiner Münchener Aufgabe übernahm
Richard
Strauss den vakanten Posten in Berlin.
Zusammen mit Franz Schalk war Richard Strauss von
1919
bis
1924 Leiter der Wiener Staatsoper. Danach lebte er
abwechselnd in Garmisch und in der Schweiz als
freischaffender Künstler. Strauss schrieb 15 Opern.
Davon entstanden sechs in Zusammenarbeit mit Hugo von
Hofmannsthal, so zum Beispiel „Der Rosenkavalier“. Die
Oper in einem Akt, „Capriccio“ aus dem
Jahr 1942, ist
Strauss’ letztes Werk.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933
wurde Richard Strauss im November zum Präsidenten der
Reichsmusikkammer ernannt. 1934 trat er von der
Präsidentschaft zurück, nachdem er für den jüdischen
Schriftsteller Stefan Zweig eingetreten war. Zweig hatte
für die Oper „Die Schweigsame Frau“ das Libretto
verfasst, sollte aber nach dem Willen der Nazis bei der
Uraufführung 1934 nicht namentlich erwähnt werden.
Richard Strauss bestand darauf, dass der Name des Autors
auf den Plakaten stand. Bis
1945 arbeitete er als
Gastdirigent an internationalen Opernbühnen.
Nach 1945 wurde Strauss wegen seiner Nähe zu den Nazis
zunächst als „Hauptschuldiger“ eingestuft.
1948 folgte
schließlich die „Entlastung“. Er war inzwischen in die
Schweiz übergesiedelt, kehrte aber
1949 nach Garmisch
zurück, wo er am 8. September verstarb.
Richard Strauss
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