Biografie
Harry Belafonte Lebenslauf
Am
1. März 1927 wurde Harold
George Belafonte als Kind armer karibischer
Einwanderer in Harlem geboren. Er wuchs im
Schwarzenghetto von New York auf, bis seine Mutter
ihn 1935 für vier Jahre in ihre Heimat Jamaika
mitnahm.
Nach Ableistung des Kriegsdienstes erlebte er einen
Theaterauftritt des schwarzen Spiritual-Sängers und
Bürgerrechtlers Paul Robeson, der ihn tief
beeindruckte. Er beschloss, bei Erwin Piscator
Schauspielunterricht zu nehmen, welchen er mit
diversen Nebenjobs finanzierte.
Einen Plattenvertrag ließ er 1950 ungenutzt, da er
wohl befürchtete, die vereinbarten, sehr kommerziell
ausgerichteten Songs könnten später seinem Ansehen
schaden. Statt dessen konzentrierte er sich auf
Konzertengagements in New Yorker Clubs, wo er mit
seiner energiegeladenen Performance das Publikum im
Sturm eroberte.
1954 schließlich gelang ihm der Durchbruch. Er
wirkte in der filmischen Adaption des Carmen-Stoffs
"Carmen Jones" mit und machte den karibischen
Calypso mit seinem gleichnamigen Album schlagartig
berühmt. Gerade den "BaHarry Boat Song (Day-O)"
dürften die meisten kennen.
Dem folgte eine beinahe beispiellose Karriere mit
ausverkauften Tourneen und Plattenverkäufen in
zweistelliger Millionenhöhe. Mehrere Alben wurden
mit einem Grammy prämiert.
Einer missglückten Ehe folgte eine zweite, die bis
heute Bestand hat. Aus beiden Beziehungen gingen je
zwei Kinder hervor.
Während der nächsten zwei Dekaden probierte
Belafonte viel Neues aus. Zwar konnte er mit Swing
und Gospel nicht mehr die gleiche Begeisterung
hervorrufen wie ehedem mit Calypso, doch das
Publikum blieb dem großen Entertainer treu.
Parallel dazu engagierte er sich immer wieder für
die Bürgerrechts- und Friedensbewegung, woran sich
bis heute nichts geändert hat. So setzte er sich
beispielsweise für
Mikis Theodorakis ein, als dieser
von den Militärmachthabern
Griechenlands verfolgt
wurde. Besonders lag und liegt ihm die
Entwicklungshilfe für Afrika am Herzen.
1983 schlug
er seinen Freunden
Michael Jackson,
Quincy Jones und
Lionel Richie vor, einen Benefizsong für Afrika
aufzunehmen. So entstand "We Are The World", ein
Paradebeispiel für erfolgreiche politisch engagierte
Popmusik.
Ein Jahr danach produzierte er den Spielfilm "Beat
Street", der den Alltag der noch jungen Rap- und
Breakdance-Szene in New York beschrieb. - Die
Wirkung des Films reichte bis
in die DDR, wo man ihn
wegen Belafontes sozialistischer Gesinnung gern
zeigte. Der erste
deutschsprachige Rap wurde in
Dresden aufgeführt.
Inzwischen hatte er auch selbst in vielen Filmen
mitgespielt, unter anderem an der Seite von
Sidney
Poitier und Bill Cosby. Ein besonderes Schmankerl
stellt Robert Altmans "Kansas City" von
1996 bis dar,
eine Kriminalgeschichte aus den
Dreißigern mit viel
Jazzmusik, in der er einen Gangster spielte.
Seit Jahren machte Harry Belafonte vor allem
durch Kritik an der US-Regierung
auf sich aufmerksam.
Der bekennende Sozialist war
seit 1987
UNICEF-Botschafter des Guten Willens.