Biografie Mikis Theodorakis Lebenslauf
Der ehemals vielseitige Komponist Mikis
Theodorakis, der z. B. bekannte Romane,
wie den von Kazantzakis – „Alexis Sorbas“
- musikalisch unterlegte, machte 2012
auf sich aufmerksam, als er in einem
offenen Brief die Banken und Politiker
bezichtigte, sich gegen das griechische
Volk verschworen zu haben.
Theodorakis war selbst lange politisch
aktiv. In seinem Brief schrieb er davon,
dass es seit 1975 eine internationale
Verschwörung gäbe, die das Ziel
verfolgt, Griechenland zu zerstören,
bzw. dass durch Korruption der Politiker
das griechische Volk zugrunde gerichtet
werden soll. Das Land ist verschuldet, die
Sparmaßnahmen schröpfen die Menschen.
Theodorakis' mutiger Schritt nach vorne,
entspricht dabei völlig seinem starken
Charakter.
Geboren wurde er am
29. Juli 1925 auf der Insel
Chios. Sein Vater stammte von der Insel
Kreta, seine Mutter aus Kleinasien. Das
Interesse an der Musik mit ihren
melodischen Klängen faszinierte
Theodorakis
schon als Kind, noch bevor
er Musikunterricht erhielt. Seine
Begabung zeigte sich schnell, bereits
mit siebzehn Jahren gründete er seinen
ersten Kirchen-Chor.
All das war zunächst vielversprechend,
wäre Theodorakis nicht in Griechenland
aufgewachsen, einem von Besetzungen,
vielen Krisen und Kriegen geschütteltem
Land, das automatisch den Menschenfreund
und Rebellen hervorbrachte, den auch
Theodorakis verkörpert.
Während der deutschen, italienischen und
bulgarischen Besetzung 1941, die drei
Jahre andauerte, schloss sich
Theodorakis dem griechischen Widerstand
an und wurde mit achtzehn Jahren
gefangengenommen und gefoltert. Die
damalige Zeit brachte in vielen Ländern
den Kommunismus hervor, und auch
Theodorakis wurde durch Marx und die
sich daraus ergebende praktische
Philosophie verändert und tief geprägt.
Daher stand er auf der Seite der Linken
während des Bürgerkriegs und wurde
mehrfach verhaftet, sogar auf die Inseln
Ikaria und Makronissos verbannt, denen
ein nicht unbegründeter Ruf an Gräuel
und Gewalt anhaftete. Erneut wurde
Theodorakis einer grauenhaften Folter
unterzogen, die ihn fast zerbrach.
Mehrfach sah er dem Tod ins Auge. 1949
kam er dann endlich frei. Sein Vater
verkaufte seinen gesamten Besitz und
sein Sohn konnte sich auf
Kreta etwas
erholen.
Für seine Liebe zur Musik ging er,
halbwegs genesen, dann nach Athen und
später auch nach Paris, um
sein
Musikstudium fortzuführen und dieses mit
Auszeichnung zu beenden. Weniger als
Belohnung als vielmehr durch sein Talent
wurde dem jungen Theodorakis sofort
Erfolg zuteil. Seine Klavier-Sonatine
wurde 1955 uraufgeführt, 1957 folgte die
Suite Nr. 1. Immer lag in seinen
Kompositionen auch ein menschliches und
politisches Engagement. So barg die
erste Sinfonie das Anliegen, die
schweren Wunden des Bürgerkriegs
auszuheilen und war zwei Freunden
gewidmet, die bei diesen blutigen
Auseinandersetzungen umgekommen waren.
Etliche Kompositionen fanden nach Paris,
London oder Rom, darunter Ballettmusik
wie der „Griechische Karneval“,
„Antigone“ oder „Les Amants de Téruel“.
Theodorakis schuf sich seinen Ruf und
befasste sich auch mit
Filmmusik, mit
der er weltweit schnell einem großen
Publikum bekannt wurde.
Sich kaum vor dem Erfolg retten könnend,
stoppte Theodorakis in den Sechzigern
die zahlreichen, an den Markt
angepassten Schöpfungen und richtete
sein Augenmerk wieder verstärkt auf
seine griechischen Wurzeln und die
typisch griechische Musik. In
Griechenland war ein Streit um die
Bedeutung
der Musik ausgebrochen, wobei
Rechte gegen Linke angingen, während
Theodorakis sich politisch einmischte
und sich nach der Ermordung des
Abgeordneten Grigoris Lambrakis selbst
ins Parlament wählen ließ.
1967 kam es zu einem Putsch der
Obristen, so dass Theodorakis erneut zum
Kämpfer wurde und gegen die Junta
kämpfte. Wieder wurde er verhaftet,
gefoltert und nach Zatouna verbannt,
landete bald darauf in einem
Konzentrationslager und erkrankte schwer
an Tuberkulose. Verschiedene andere
internationale Künstler, Komponisten und
Schriftsteller setzten sich für
Theodorakis’ Freilassung ein und hatten
Erfolg.
Theodorakis nahm den Kampf wieder auf,
sobald er aus dem Exil zurückkehrte und
wurde so zum griechischen
Nationalhelden. Während dieser Zeit
beschäftigte er sich mit
Kirchenmusikwerken der
griechisch-orthodoxen Musik und mit der
Oper. Auch in der Politik Griechenlands
war Theodorakis immer noch aktiv und
engagierte sich für eine Erneuerung der
Kultur und des Erziehungswesens und die
Aussöhnung des schwierigen Verhältnisses
zwischen Griechen und Türken, was ihm
neue feindselige Gesinnungen einbrachte,
die ihm seine Position in den Herzen der
Menschen allerdings keinesfalls streitig
machten.
Politik und Musik waren ständige
Begleiter dieses erstaunlichen Griechen.
So schrieb er neben den Kompositionen
klassischer Richtungen an die tausend
Lieder, die weltweit bekannt und beliebt
sind.
Theodorakis verstarb Anfang
September 2021 im alter
von 96 Jahren.
Mikis Theodorakis
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www.mikis-theodorakis.net - Die offizielle Homepage
von Mikis Theodorakis
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Filmusik Mikis Theodorakis
Diskografie
1954 - The Barefoot
Bataillon
1957 - Ill Met By Moonlight
1959 - Honeymoon
1961 - Phaedra
1962 - Elektra
1962 - Les Amants De Teruel
1963 - Five Miles To Midnight
1964 - Alexis Sorbas
1967 - The Day The Fish Came Out
1969 - Z – Regie
1971 - The Trojan Women
1971 - Biribi
1972 - Der unsichtbare Aufstand
1973 - Serpico
1973 - Sutieska
1974 - The Rehearsal
1975 - Der Geheimnisträger
1976 - Actas de Marousia
1977 - Iphigenia
1980 - Der Mann mit der Nelke
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