Biografie Bettina Tietjen Lebenslauf
Die NDR-Moderatorin Bettina Tietjen hat es durch ihre
beständige TV-Präsenz geschafft, zu einer der
prominentesten und beliebtesten Fernseh-Gesichter im
norddeutschen Raum zu werden. Bettina Tietjen ist vor
allem als Talk-Masterin bekannt geworden.
Die als typische Norddeutsche der Kategorie „Besonders
freundlich“ positionierte Fernsehfrau wurde weder in
Norddeutschland geboren noch sozialisiert. Sie kam am
5.
Januar 1960 in Wuppertal, der bedeutendsten Stadt des
Bergischen Landes (Nordrhein-Westfalen), als eine von
vier Schwestern auf die Welt. Vater Burchard Schniewind
arbeitete als Architekt. Bettina wuchs in einem betont
christlich orientierten Elternhaus auf. Nach dem Abitur
studierte sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität
in Münster und an der
Sorbonne in Paris Germanistik,
Romanistik und Kunsthistorie. Das Studium schloss sie
erfolgreich mit dem Magister-Grad ab und gönnte sich
danach ein halbes Jahr New York.
Die Rundfunk-Karriere der sich selbst als „rheinische
Frohnatur“ bezeichnende Wuppertalerin
begann
Ende der 1980er Jahre mit einem Volontariat in
Berlin. Beim RIAS volontierte Bettina Schniewind und
arbeitete danach als Reporterin und Texterin in der von
DDR-Zusammenbruch und Wiedervereinigung geprägten
Hauptstadt, u. a. für die Deutsche Welle und wenig
später sammelte sie beim WDR („Aktuelle Stunde“) weitere
Radio- und Fernseh-Erfahrungen.
Bettina Tietjen bewarb sich mit Erfolg beim NDR als
Rundfunk-Moderatorin. 1993 stieß sie zum
Moderatoren-Team der TV-Magazin-Sendung „DAS!“ (Kurzform
für „Das Abendstudio“), die 1991 erstmals ausgestrahlt
worden war. Grundidee für das täglich 45 Minuten lang am
Frühabend im NDR-Regionalprogramm gesendete Format war
die Kombination von Einzelfilmbeiträgen zu aktuellen
Ereignissen mit Live-Interviews des Moderators im Studio
mit einem, meist prominenten, Gast. Als typisches
Versatzstück für diese Interview-Situation nahmen
Moderator und Gast von Anfang an auf dem „Roten Sofa“
Platz. Bekannte „DAS!“-Moderatoren waren u. a.
Reinhard
Münchenhagen und
Eva Herman.
Mit Eva Herman gemeinsam moderierte Bettina Tietjen von
1997 bis 1999 die Promi-NDR-Talkshow „Stargeflüster“,
die sich, ab 1999 umbenannt in „Herman & Tietjen“, zum
Quoten-Erfolg entwickelte. Die monatlich einmal an einem
Freitag am späten Abend ausgestrahlte
Zweistunden-Plauderrunde hatte 2007 ihre große Krise.
Moderatorin Eva Herman, die in einem Buch heftig
umstrittene wertkonservative Positionen zur Stellung der
Familie in der Gesellschaft aufgestellt hatte, sorgte
bei der Verteidigung ihrer Thesen durch eine
ungeschickte Formulierung für Medienaufregung. Sie hatte
bei ihrer
Kritik an der 68er Bewegung im Zusammenhang
mit der Abschaffung von „Werten“ so auf die Nazi-Zeit
Bezug genommen, dass mit einiger Mühe eine positive
Einordnung der NS-Familienpolitik unterstellt werden
konnte. Als Folge kam es zum Eklat und der NDR trennte
sich von Eva Herman. Auch Bettina Tietjen distanzierte
sich von den Herman-Äußerungen. Das Format „Herman &
Tietjen“ wurde ohne Eva Herman fortgeführt. Zunächst als
„Talk mit Tietjen“ und 2008/2009 als „Die Tietjen und
Dibaba“
(mit Yared Terfa Dibaba asl Co-Moderator). 2009 wurde
Dibaba von
Eckart von Hirschhausen abgelöst und die
Sendereihe in „Tietjen und Hirschhausen“ umbenannt.
2015 übernahm Alexander Bommes anstelle des
prominenten Fernseharztes die Co-Moderation und
die Talkshow trug fortan den Namen "Bettina und
Bommes". 2017 beschloss der NDR eine erneute
Umbenennung in "Tietjen und Bommes". Als Grund
gab der Sender an, dass die Kombination des
Vornamens der Moderatorin und des Nachnamens des
männlichen Parts beim Publikum Irritationen
ausgelöst habe.
Außer in „DAS!“ und „Tietjen und Hirschhausen“ konnte
Bettina Tietjen auch in anderen Reihen überzeugen. 2011
übernahm sie von Florian Weber das sonntägliche NDR-Quiz
„Wer hat´s gesehen?“ (45 min), bei dem Promis ihr
Fernsehwissen unter Beweis stellen. Außerdem moderierte
die eingefleischte Camping-Urlauberin Bettina Tietjen
einige Folgen des Promi-Reisemagazins „Tietjen auf
Touren“ und bekam 2008 einen festen sonntäglichen
Schnack-Sendeplatz beim bürgerlich-braven
NDR-Radiosender NDR 2 („Tietjen talkt“).
Die bodenständige, ihren Gästen stets zuvorkommend, aber
nie devot begegnende Profi-Plaudertasche hat sich auch
durch ihr Engagement für soziale und kulturelle Belange
in der ihr zur lieben Heimat gewordenen
Hansestadt
Hamburg Anerkennung verdient. So unterstützte sie u. a.
als „Sonderbotschafterin“ die an der Küste besonders
angesehene „Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger und setzte sich gegen den Widerstand
mancher Mitbürger für ein Hospiz in ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft ein.
2009 weitete sie ihr soziales Engagement aus und
setzte sich für die McDonald
Kinderhilfe-Stiftung ein.
Neben ihrer Moderations-Tätigkeit machte
Bettina Tietjen
immer wieder auch Ausflüge in andere Nischen der
Medien-Welt. So hat sie
2003 eine CD mit Swing-Stücken
besungen, Spaß bei einigen Klein-Auftritten in TV- und
Filmproduktionen gehabt und als Buch-Co-Autorin
Alltagstipps gegeben („Schuheputzen mit Damenstrümpfen“,
2014).
Einem ernsten Thema, nämlich den Erfahrungen mit
ihrem an Demenz erkrankten Vater widmete sie
sich in dem Buch "Unter Tränen gelacht. Mein
Vater, die Demenz und ich", das 2015 erschien.
Mit dem humorvollen, selbstironischen Buch "Tietjen
auf Tour - Warum Camping glücklich macht" wandte
sie sich wieder der heiteren Seite des Lebens
zu.
Bettina Tietjen lebt mit Ihrem Mann und ihren
beiden Kindern in Hamburg-Eißendorf. Sie ist
seit 28 Jahren leidenschaftliche Camperin. Seit
ihrer ersten Campingreise nach dem Abitur nach
Südfrankreich bedeutet Camping pure Freiheit für
sie.
Seit September 2020 läuft die Serie „Tietjen
campt“, wo sie mit Prominenten an verschiedenen
Orten campt. Die Gäste der erste Episoden waren
Matthias Matschke,
Christine Urspruch und
Jürgen
von der Lippe.
Bettina Tietjen privat
1991 heiratete Bettina Schniewind den gleichaltrigen
Flugzeugbau-Ingenieur Udo Tietjen und zog in den zum
Hamburger Bezirk Harburg gehörenden, wenig prätentiösen
Stadtteil Eißendorf. Das Ehepaar Tietjen bekam zwei
Kinder: 1994 Sohn Theo und 1994 Tochter Pia.
Videos Bettina Tietjen Filme
1996 - Adelheid und ihre Mörder – Wellenlänge
Mord
2002 - Großstadtrevier – Mutprobe
2011 - Pastewka – Die Entschuldigung
2013 - Großstadtrevier – Der zweite Mann
2015 - Der Klügere kippt nach
2020 - Tietjen campt
Bettina Tietjen Seiten, Steckbrief etc.
n.n.v. - Die offizielle Homepage
Bettina Tietjen Steckbrief
Veröffentlichungen:
2014 – Schuheputzen mit Damenstrümpfen: Die
besten Tipps für alle Lebenslagen
2015 – Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die
Demenz
2019 – Tietjen auf Tour: Warum Camping mich
glücklich macht