Musikgeschichte der 50er Jahre
Gerade die Musik der 50er Jahre
lässt den allgemeinen Wandel und den Aufbruch in
eine neue Zeit erkennen. In der Filmwelt war es
James Dean, der die Jugend begeisterte. Er, der den
Rebell verkörperte, den jungen Mann der mit dem Kopf
durch die Wand ging, wurde zum Idol.
Ähnlich verhielt es sich in der Musikwelt. Andere,
fremde und zuvor noch nie gehörte Töne wurden in der
Nachkriegszeit angeschlagen.
Was für die ältere Generation einfach nur
ohrenbetäubenden Lärm
darstellte, wurde für die junge Generation zu einer
Lebensphilosophie. Der Rock’n‘Roll war geboren, und
mit ihm die wohl auffälligste Erscheinung der
Fünfziger. Bis heute hat dieser Musikstil überlebt.
Er hat zwar in der Zwischenzeit einige Abwandlungen
und Wandlungen erfahren, ist aber dennoch ein
zeitloses Phänomen geblieben.
Zu den Helden jener Zeit, die bis heute in unseren
Gedanken erste Repräsentanten des Rock’n’Roll waren,
gehören Musiker wie
Elvis Presley,
Jerry Lee Lewis
und
Buddy Holly. Später dann brachten weltberühmte
Gruppen wie die
Beatles und die
Rolling Stones ihre
eigenen Interpretationen ein, und waren maßgeblich
daran beteiligt, dass um den Rock’n ’Roll keiner
mehr herum kam. Was für die einen den totalen
Sittenverfall bedeutete, war für die anderen ein
ganz neues Lebensgefühl.
Gerade in Deutschland, wo die Jugend an der
schweren Last der Nachkriegszeit und deren
Aufarbeitung zu tragen hatte, wurde dieser neue
Musikstil begeistert angenommen.
Er bewirkte die
Abgrenzung der Jugend zu der älteren Generation.
Natürlich gehörte dazu der ordinäre Hüftschwung von
Elvis, die
Petticoats, die Röhrenjeans und auch die
schwarzen Lederjacken, die schon James Dean in
seinen Filmen trug.
Die jungen Männer ließen sich
die
Haare wachsen und taten es den Beatles gleich,
deren Pilzköpfe für Entsetzen und Aufruhr sorgten.
Raus aus dem Spießbürgertum, mit Konventionen
brechen, alte Zöpfe abschneiden, nichts brachte das
alles besser auf den Punkt wie der Rock’n’Roll.
Dieser Musikstil beinhaltet den harten Beat und den
Off-Beat. Betont wird die zweite und die vierte Note
eines Taktes.
Den amerikanischen und englischen Rock nahmen auch
deutsche Musiker, wie
Peter Kraus und
Drafi
Deutscher begeistert auf. Es entstanden etliche
Coverversionen von Elvis-Songs und Beatles-Stücken.
Doch auch Rockabilly, Folk Rock, Soul, Doo-Wop und
R&B prägten die
50er Jahre. Unvergessen bleiben wohl
gerade im R&B-Bereich die Hits von Ike und
Tina
Turner. Ein weiterer Musiker, der gerade diese
Musikrichtung ausschlaggebend geprägt hat, ist
sicherlich
Ray Charles.
Mit unendlich vielen Hits
eroberte er Mitte der 50er Jahre die Charts. In die Rhythm’n’Blues-Musik wurden später auch
Gospelelemente eingebracht. Elvis Presley liebte
diese Musik, und besann sich immer wieder auf diese
Wurzeln. Ferner basiert der Hit “I got a woman” von
Ray Charles auf traditioneller Gospelmusik.
Doch auch die Schlager- und Tanzmusik, die
überwiegend die ältere Generation begeisterte,
brachte neue Künstler und viele Evergreens hervor.
Getanzt wurde zu Schlagern von Rudi Schuricke (Capri
Fischer), Manuela (Schuld war nur der Bossa Nova)
und zahlreichen anderen Interpreten.
Gerade die ältere Generation zeigte Nachholbedarf in
Sachen Amüsement. Die Kriegsjahre hatten jegliche
Zerstreuung zunichte gemacht.
Alles in allem ist die Musik der 50er Jahre, wie
kaum eine andere, vom totalen Umschwung geprägt.
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n.n.v.
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