Länderinfo
Liechtenstein Geschichte
Während die Geschichte Liechtensteins unter diesem Namen eine
relativ junge ist, war das Gebiet selbst bereits seit der Jungsteinzeit
besiedelt. Die dort befindlichen Siedlungsstätten wurden im Jahr 15 vor Christus
von den Römern erobert, die dort die Provinz Raetia gründeten. Nach dem
Niedergang des Römischen Reiches und im Zuge der Zuwanderung durch die Alemannen
wurde die römische Provinz 800 nach Christus ins Fränkische Reich eingebunden.
Zweihundert Jahre später schließlich gehörte es zum alemannischen Herzogtum.
Regenten des Gebiets waren zur damaligen Zeit die Grafen von
Bregenz, unter
welchen es im 14. Jahrhundert geteilt wurde. So entstand die Grafschaft Vaduz;
Vaduz ist noch heute die Hauptstadt des Fürstentums Liechtenstein.
Die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg, zwei getrennte
Herrschaftsbereiche, waren schließlich in prekärer finanzieller Situation,
sodass der Fürst Hans Adam von Liechtenstein beide im Lauf weniger Jahre
erwerben konnte. Im Jahr
1719 wurden die Grafschaft und die Herrschaft vereinigt
und zu einem Reichsfürstentum namens Liechtenstein zusammengeschlossen.
Gegen Ende des 18. und Beginn des
19. Jahrhunderts wurde Liechtenstein von den
beiden Koalitionskriegen heimgesucht und war starken Unruhen ausgesetzt. Nach
Beendigung seiner Kriege und Eroberungsfeldzüge gründete
Napoleon Bonaparte, der
französische Herrscher, im Jahr
1806 den Rheinbund, eine Konföderation deutscher
Fürsten. Dieser Bund zählte 16 Gründungsmitglieder, darunter das Fürstentum
Liechtenstein. Zu dieser Zeit oblag die Herrschaft dort dem Fürsten Johann I.,
unter welchem Liechtenstein als unabhängig galt, was auch einige Jahre später
beim Wiener Kongress bestätigt wurde.
Zwar war der kleine Binnenstaat nun autark, konnte jedoch keine nennenswerten
Vorwärtsbewegungen verzeichnen, der wirtschaftliche Aufschwung blieb aus, auch
die Revolution von
1848 brachte in Liechtenstein keine Neuerungen mit sich.
Als der
Erste Weltkrieg über
Europa hereinbrach, erklärte sich das
mitteleuropäische Fürstentum neutral. Eine andere Möglichkeit hätte auch nicht
bestanden, da sich Liechtenstein aufgrund einer fehlenden Armee (diese war
bereits einige Jahre zuvor aus finanziellen Gründen aufgelöst worden) gegen
feindliche Übergriffe nicht erwehren hätte können.
Die wirtschaftliche Lage war vor allem durch einen Zollvertrag mit
Österreich
konstant gehalten worden, welcher gegen
1920 durch einen ähnlichen Vertrag mit
der
Schweiz abgelöst wurde, dieser Kontrakt ist noch immer gültig.
Vor allem seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs, den Liechtenstein ebenfalls als
neutraler Staat überstanden hatte, konnte sich das kleine Fürstentum nach und
nach zu einem wirtschaftlich wichtigen Standort entwickeln, der keine
nennenswerten politischen Erschütterungen zu verzeichnen hat.
Noch immer handelt es sich um ein Fürstentum mit konstitutioneller Erbmonarchie,
die jedoch auf einer demokratisch-parlamentarischen Grundlage basiert und
demzufolge dem Volk das Mitspracherecht einräumt