Die Kawasaki Geschichte
Die Geschichte der japanischen
Firma Kawasaki geht in das Jahr
1878 zurück. Ihr
Gründer, Shōzō Kawasaki, gründete im Alter von 27
Jahren seine erstes Transportunternehmen. Jedoch
empfand er die japanischen Schiffe als unsicher und
technisch nicht ausgereift genug, da er mit ihnen
oftmals in folgenschwere Unfälle verwickelt war. Er
konstruierte in seiner Werft robuste Schiffe aus
Stahl, die den Anforderungen des Meeres gerecht
werden konnten. Mit seinen Schiffen war er sehr
erfolgreich, sodass Kawasaki die Produktion von
Schiffen auch auf Landtransportmittel ausweiten
konnte. Im Jahr
1906 gingen unter dem Namen Kawasaki
außerdem Schienenfahrzeuge für Güter und Personen
vom Band.
1918 begann die Firma Kawasaki, auch nach dem Tod
des Gründers Kawasaki Shōzō, die ersten
Luftfahrzeuge zur produzieren. Vor und während des
Zweiten Weltkriegs war Kawasaki einer der
wichtigsten japanischen Rüstungsunternehmen. Die
Produktion wurde vorwiegend auf das Jagdflugzeug
Ki-61 Hien konzentriert. Die Flugzeuge dieser Reihe
waren stark beeinflusst von deutschen Flugzeugen,
die auf japanischem Boden bereits getestet und
weiter verbessert wurden. Nach dem Weltkrieg geriet
Kawasaki in eine Krise, da die Produktion zügig von
Kampfflugzeugen wieder auf zivile Fahrzeuge und
-flugmaschinen umgestellt werden musste. Es brauchte
allerdings eine längere Entwicklungszeit bis
Kawasaki schließlich
1952 eine neue Ära der Firma
einläutete, indem der erste Motorradmotor in den
japanischen Werken hergestellt wurde.
1961 wurde
schließlich die Motorradsparte eröffnet, welche bis
heute die wichtigste Einnahmequelle und das
Aushängeschild des japanischen Herstellers ist. Das
erste Motorrad wurde unter dem Namen Kawasaki 125 B7
verkauft, welches in Akashi, an der Südküste der
japanischen Hauptinsel Honshū hergestellt wurde.
Nachdem Kawasaki innerhalb Japans großen Erfolg
feiern konnte, entschied sich das Unternehmen
1964
zur Expansion und eröffnete neue Märkte in
Nordamerika und vier Jahre später auch in der
Schweiz. Um auf dem Markt, der größtenteils von
europäischen Herstellern dominiert wurde,
konkurrieren zu können, wurden im Jahr
1966 eine
Kopie der BSA A7 der englischen Birmingham Small
Arms Company hergestellt, die Kawasaki W1. Von
diesem Zeitpunkt konnte sich Kawasaki dauerhaft auf
dem Markt etablieren.
1969 entstand mit der 500 H1
das seinerzeit am schnellsten beschleunigende
Motorrad der Welt. Diesen Rekord konnte Kawasaki
1972 mit der 900 Z1 super4 brechen. Ebenfalls in den
Siebziger Jahren baute das Unternehmen die
Luftfahrzeugsparte weiterhin aus. Den größten Erfolg
konnte es dabei mit dem Transportflugzeug C-1
feiern, welches erst Anfang
2010 von seinem
Nachfolger C-2 ersetzt werden konnte. Dennoch setzt
Kawasaki den Fokus weiterhin auf die
Zweiradproduktion. Aus den frühen Anfängen haben
sich in der Zwischenzeit zahlreiche Baureihen
entwickelt, die je nach Bedarf in den technischen
Details variieren. So stellen die über 30000
Mitarbeiter Kawasakis neben Allround-Motorrädern
ebenfalls Cruiser, Sport- und Tourenmotorräder her.
Seit 2004 ist die Firma außerdem mitverantwortlich
für den Bau des japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Neben Transportmitteln ist Kawasaki in
Japan außerdem ein bekannter Hersteller von
Industrieanlagen, wie zum Beispiel Kraftwerken. Auch
die Produktion von Wasserfahrzeugen wurde weiter
fortgesetzt, konzentriert sich allerdings vorwiegend
auf den asiatischen Kontinent. Das japanische
Unternehmen konnte
2007 etwa einen Umsatz von 20,8
Milliarden Euro verzeichnen.