Das Musikjahr 2014 - Viele Jubiläen in der Klassik

Das Jahr 2014 war auf dem Gebiet der klassischen Musik besonders reich an Gedenktagen und Jubiläen berühmter Komponisten und Werke. Das wohl bedeutendste Jubiläum des Jahres wurde am 11. Juni gefeiert, als sich der Geburtstag des am 11. Juni 1864 in München geborenen Komponisten Richard Strauss zum 150. Mal jährte. Dieser Anlass wurde nicht nur 2014, sondern schon im Jahr zuvor auf internationaler Ebene gebührend gefeiert.
Der deutsche Schauspieler und zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz hatte im

Dezember 2013 sein Regiedebüt gegeben, als er in Antwerpen die Oper „Der Rosenkavalier“ inszenierte und damit den würdigen Auftakt des internationalen Gedenkjahres für Richard Strauss lieferte. 2014 fand die von Wolfgang Rihm geschriebene Orchesterfassung von Strauss’ Lied „Malven“, die er im Auftrag der Osterfestspiele Salzburg und der Staatskapelle Dresden schuf, ihren Weg in die Konzertsäle. Das Werk wurde am 14. April 2014 im Großen Festspielhaus in Salzburg uraufgeführt und war im Juni an der Dresdner Semperoper zu hören. Internationale Produktionen von Strauss-Opern fanden im Gedenkjahr 2014 unter anderem in London am Royal Opera House, wo Claus Guth „Die Frau ohne Schatten“ inszenierte, sowie an der Pariser Bastille statt, wo „Elektra“ unter der Regie von Robert Carsen zur Aufführung gelangte.
Im Jahr 2014 feierte die klassische Musikszene auch ausgiebig den 300. Geburtstag des Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck, der am 2. Juli 1714 in der Oberpfalz zur Welt kam. Sein runder Geburtstag wurde nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch international mit zahlreichen Produktionen gefeiert, da Gluck zu Lebzeiten mit seinen Werken viele Erfolge während seiner Auslandsaufenthalte in London, Paris und Mailand feiern konnte. In Deutschland, aber auch in Österreich, wo sich Gluck im Jahr 1779 niederließ und einige Jahre später auch verstarb, widmete die Musikwelt dem „Opernreformer“ zahlreiche wichtige Veranstaltungen. Dazu gehörten unter anderem die Produktion von „Iphigenie auf Tauris“ an der Komischen Oper Berlin, „Le Cinesi“ in Schlosshof, dem Originalschauplatz der Oper, ein Gluck-Wochenende in Stuttgart sowie zahlreiche Aufführungen von Glucks Werken in Salzburg, darunter „Orfeo ed Oridice“ und etliche andere Musikstücke.
Im Jahr 2014 wurde auch dem 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach, dem bedeutendsten der vier Söhne des großen Johann Sebastian Bach, dem 50. Geburtstag des legendären Musicals „Anatevka“ und der Uraufführung von „Fidelio“, der einzigen Oper Beethovens gedacht, die vor 200 Jahren am Kärntnertortheater in Wien, nämlich am 23. Mai 1814, stattfand.
Auf dem Gebiet der deutschen Popmusik machte der deutsche Rapper Thomas D, der als Mitglied der Hip-Hop-Kultband „Die Fantastischen Vier“ bekannt wurde, nach Jahren wieder einmal auf sich aufmerksam. Sein Studio-Album „Aufstieg und Fall des Tommy Blank“ erschien im Januar 2014 und stieg unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in die deutschen, österreichischen und Schweizer Charts ein. Zu den wichtigeren Veröffentlichungen namhafter deutscher Künstler zählten im Jahr 2014 auch „Lieblingsfarben und Tiere“ der Kultband „Element of Crime“, die EP „Wieder kein Hit“ der „Sportfreunde Stiller“ und Jan Delays Single „Sie kann nicht tanzen.“
Die aus Los Angeles stammende Frauen-Rockband „Warpaint“ veröffentlichte 2014 ihr neues Album „Warpaint“. Vier Jahre waren seit der letzten Platte „The Fool“ vergangen, und „Warpaint“ kletterte sowohl in den US-Charts als auch in den europäischen Hitparaden auf Top-Platzierungen. Das Album begeisterte die Fans der Frauenpower-Band durch eine einzigartige Mischung aus Folk, Blues, Gothic und Trip-Hop.
Die irische Kult-Band „U2“ veröffentlichte am 9. September 2014 ihr 13. Studioalbum „Songs of Innocence“, das anlässlich der internationalen Einführung des iPhone 6 und vor seinem offiziellen Erscheinen automatisch und kostenlos auf alle bestehenden iTunes-Accounts geladen wurde. Eine große Anzahl von Usern kritisierte jedoch, dass das Werk ohne ihre Zustimmung auf der Liste der gekauften Alben erschien und sich nur schwer wieder löschen ließ.