Das Autojahr 2017 - Harte Bandagen und viele
Innovationen
Während der Dieselbetrugsskandal die Automobilbranche
mit Razzien und drohenden Fahrverboten weiterhin im
Griff hatte, übernahm der PSA-Konzern Opel und der
Absatz von SUV feierte Umsatzrekorde. Insgesamt wurden
2017 in Deutschland 3,44 Millionen Neuwagen zugelassen -
das waren 2,7 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Das
Autojahr 2017 war insgesamt besonders turbulent.
Überall harte Bandagen
Im ersten Monat des Jahres gerieten sie unter Verdacht:
Renault und Fiat sollen mit unzulässiger Software gegen
Abgasgrenzwerte verstoßen haben, so die Ermittler der
US-Umweltbehörde EPA. Gleichzeitig platzte eine
regelrechte Bombe am Automarkt: GM verkaufte nach 88
Jahren Opel Rüsselsheim an den französischen Konzern PSA
für insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Flugs machten sich
die neuen Eigner an den Umbau der renommierten Marke mit
dem Blitz mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 bei Opel
wieder Gewinne erwirtschaften zu können.
Unterdessen endete die Ära von VW-Mogul Ferdinand Piëch
mit dem Verkauf seiner Porsche- und VW-Anteile. Im
Zusammenhang mit dem Dieselskandal musste sich nun sein
langjähriger Protegé Martin Winterkorn vor dem
VW-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags
befragen lassen. Dabei blieb er diverse Antworten
schuldig. In Ingolstadt gab es in diesem Zusammenhang
unterdessen große Razzien in Büros und Privatwohnräumen.
Nichtsdestotrotz steht Rupert Stadler weiterhin
unangefochten an der Spitze von Audi, während vier
Vorstandsmitglieder gehen mussten. Die VW-Topleute Hatz
und Schmidt wanderten außerdem ins Gefängnis.
Neben „Dieselgate“ eröffneten sich neue Abgründe: BMW,
Daimler, Porsche, VW und
Audi werden verdächtigt,
verbotene Geheimabsprachen zu Technik und Fahrzeugkosten
sowie zu Strategien und Märkten getroffen zu haben. Weil
Daimler zuerst eine Selbstanzeige erstatte, bekam
Daimler in Fachkreisen flugs das Image des
Nestbeschmutzers.
Derweil drohen in verschiedenen deutschen Großstädten
Fahrverbote für Automobile mit Selbstzündern als
Antriebsquellen.
Viele Innovationen
Die Branche wird im Background noch weiter mit ihren
Skandalen zu kämpfen haben. 2017 gab es aber auch
bemerkenswerte Neuheiten:
Porsche veränderte seine Cayman- und Boxster-Reihe,
installierte einen aufgeladenen Vierzylinder und ließ
sie nachfolgend unter „718“ vorfahren. Renault
präsentiert den Alpine A 110, während sich BMW sowohl
vom Hochdrehzahlkonzept als auch von Heckantrieb
verabschiedete und mit dem M5 einen Allradantrieb
innerhalb seiner BMW-Sportdivision vorstellte. Daneben
präsentierte Ford einen neuen Fiesta und Porsche die
optisch aufgehübschte Neugeneration des Panamera.
Im Premiumsegment zeigte Audi eine Neuauflage seines
renommierten A8, ein A5-Cabrio und einen neuen Q5.
Darüber hinaus werkeln die Ingolstädter frisch und
munter am zukunftsträchtigen Robo-Auto.
Das konterte BMW mit einem neuen 610
PS-Zwölfzylinder-Hammer in seiner Luxuslimousine M760
Li. Bentley modernisierte das Infotainment in seinen
schönen Coupés. Aber der der neue Rolls-Royce Phantom
ist unangefochten das führend Luxusauto des Jahres 2017.
SUV und Pickups: die neuen Trends
Immer wieder SUV-Highlights: Der Kodiaq von Skoda, T-Roc
von VW sowie der Arona von Seat peilen junge und jung
gebliebene Käufer an. Allerdings kommen mit dem Hyundai
Kona und mit Kia Stonic potente Konter aus Südkorea.
Volvo offeriert einen neuen XC60 und dem hübschen und
sportlichen Suzuki Ignis kommen Sympathien en masse
zugute.
Mit seinen 2017-er Cayenne setzt Porsche unterdessen
ebenso wie Jaguar mit dem E-Pace auf die besondere
Fahraktivität.
Range Rover Velar soll die Lücke zwischen dem Range und
dem Evoque füllen, während Peugeot seinen 5008 auf die
Piste schickt. Opel buhlt mit dem Grandland X und dem
Mokka X um die Käufergunst. Dazu rollt eine neue
Generation des Koleos bei Renault vom Hof und der
rumänischstämmige Dacia erfreut preisbewusste
Geländefahrer mit einem ganz neuen Duster.
Unterdessen bleibt Jeep cool: der Wrangler kommt als
nunmehr vierte Generation einer wirklichen Offroad-Ikone
auf den Automobilmarkt.
Im Pickup-Segment kontert Renault mit seinen Alaskan den
VW Amarok. Pickup-Spaß gibt es auch mit dem neuen Fiat
Fullback und dem Mitsubishi L200.
Die Elektroautos
Im Elektrobereich punktet der vollkommen elektrische
Nissan Leaf II neben den BMW i3s und dem i8 in der
Roadster-Version. 500 Kilometer Reichweite haben der
Elon Musk, der Opel Ampera-e sowie der Countryman von
Mini mit einem neuen Plug-Hybrid-Antriebsstrang.
Toyota arbeitet vielseitig: Weiter entwickelten die
Japaner den Prius PHEV, während ein GT 86 als Spaßrakete
startet. Spaß machen auch der LC 500 von Lexus, der
Stinger von Kia und Hyundai I30 N.
Auto des Jahres 2017
Der Peugot 3008 war
Auto des Jahres 2017
Autonachrichten 2016 in der Presse
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