Filmjahr
1965 – US-Filme wurden immer beliebter
Das Filmjahr 1965 startete u. a. mit dem dritten
James-Bond-Streifen „Goldfinger“ und wurde kurz
darauf ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen als
der Film aller Zeiten, der am schnellsten Geld
einbrachte. „Goldfinger“ spielte 2,9 Millionen
US-Dollar ein und zwar innerhalb von zwei Wochen.
Weltweit klingelten die Kinokassen. Insgesamt kamen
mehr als 120 Millionen US-Dollar zusammen. Die
Story: Der fiese Auric Goldfinger will sein
glänzendes Edelmetall auf verbrecherische Art und
Weise verschieben. Das allerdings würde das
internationale
Währungssystem absolut gefährden. James Bond (Sean
Connery) soll den Plan von Goldfinger durchkreuzen.
Doch der will zusätzlich auch das Gold aus dem Fort
Knox radioaktiv verseuchen und zwar mit dem Ziel,
dass sein eigenes Gold raketenschnell an Wert
gewinnt. Bei „Goldfinger“ wurde das berühmte
Bond-Auto zum ersten Mal eingesetzt. Die Extras
daran waren ein ausfahrbares, kugelsicheres
Panzerschott an der Heckscheibe, eine
Ölsprüheinrichtung, ein Dreifach-Wechselkennzeichen
und ein Schleudersitz für ungeliebte Beifahrer. Der
Titelsong zum Film erreichte erstmalig auch die
Charts. Shirley Bassey sang den Titel „Goldfinger“,
der sofort in die Top-Ten einstieg. Für die „Besten
Toneffekte“ gab es einen Oscar.
Tony Curtis und Jack Lemmon rasten nur so durch das
Kinojahr 1965. Sie präsentierten die
US-amerikanische Abenteuerkomödie „Das große Rennen
rund um die Welt“. Der Film ist eine Hommage an Stan
Laurel und Oliver Hardy (Dick & Doof). Die Regie
führte Blake Edwards, der mit der „Der rosarote
Panther“-Filmreihe weltweit bekannt wurde. In der
Geschichte geht es um zwei Sensationsdarsteller:
Leslie Gallant III., der immer in Weiß gekleidet ist
und Professor
Fate, der es regelmäßig vorzieht, in tiefem Schwarz
aufzutreten. Beide „lechzen“ nach Ideen, die den
jeweils anderen „alt“ aussehen lassen. Und deshalb
wollen sie ein Wettrennen veranstalten, das von New
York bis nach Paris gehen soll. Ganz klar, dass
dieses Rennen nicht ohne große Abenteuer und
heftigen Intrigen stattfinden kann. Über den Ablauf
des Rennens wird tagtäglich von der patenten
Redakteurin Maggie DuBois berichtet. Dabei kommt die
junge Dame einem der beiden Rennfahrer etwas näher
als gedacht. „Das große Rennen rund um die Welt“
enthält die größte Tortenschlacht, die jemals in
einem Film gedreht wurde. Alle benutzten Torten
waren tatsächlich echt. Am Ende des Dreh´s dieser
Szene sollen sogar noch mehr als 300 Torten übrig
gewesen sein. Es hieß, dass sich die Filmcrew
darüber gefreut hat.
Keinen Fliegeralarm gab es bei der
Premieren-Vorführung von „Die tollkühnen Männer in
ihren fliegenden Kisten“. Die kamen nämlich
ebenfalls im Filmjahr 1965 zum Einsatz. Regisseur
Ken Annakin ließ den gesamten Kinostreifen an
Originalschauplätzen direkt an der englischen und
französischen Ärmelkanal-Küste drehen. In der Story
geht es um den Zeitungsherausgeber Lord Rawnsley.
Ihm wird ein Wettflug nach Frankreich angeboten, der
unter anderem die Auflage seiner Zeitung steigern
soll. Außerdem könnte Lord Rawnsley auch noch die
Überlegenheit Englands selbst in der Luft
demonstrieren. Kurz darauf gibt es eine
internationale Ausschreibung, auf die sich Flieger
aus der ganzen Welt und solche melden, die der
Meinung sind, fliegen zu können. Der englische
Teilnehmer ist der Verlobte der Tochter des Lords.
Schauspieler Gert Fröbe spielt darin den Oberst
Manfred von Holstein. Der Film wurde für
das „Beste Drehbuch“ mit einem Oscar ausgezeichnet.
Bei den Golden-Globe-Awards bekam der Film drei
Nominierungen („Beste Filmkomödie“ – „Bester
Schauspieler in einer Komödie“ und
„Meistversprechender Neuling“).
Zu dem geht es im Kinojahr 1965 um einen
Wolkenkratzer, bei dem ganz plötzlich der Strom
ausfällt – „Die 27. Etage“. Der amerikanische Film
wurde von Regisseur Edward Dmytryk in
Szene gesetzt. Im dunklen Treppenhaus bricht Panik
aus, als die Menschen ganz ohne Licht versuchen, aus
der 27. Etage über die Treppen nach unten zu kommen.
Darunter ist auch David Stillwell (gespielt von
Gregory Peck), der ebenfalls krampfhaft versucht,
aus dem riesigen Hochhaus herauszukommen. Kurz
darauf kann sich der Atomwissenschaftler aber an
nichts mehr erinnern, außer, dass ein Mann aus dem
Fenster gefallen war, der in dem Wolkenkratzer sein
Büro hatte. Die Presse war von der Machart des
Kinostreifens begeistert, vor allem, weil erst zum
Schluss hin die Zusammenhänge für den Zuschauer
erkennbar werden.
Das Genre „Italo-Western“ rief Regisseur Sergio
Leone im Filmjahr 1965 ins Leben und zwar mit dem
Kinohit „Für eine Handvoll Dollar“. Der Film machte
u. a. Clint Eastwood zum Star. Er spielt in dem
Streifen den Revolverhelden Joe und gerät zwischen
zwei Banden, die sich gegenseitig das Leben schwer
machen. Dabei geht es um die angloamerikanischen
Baxters und den mexikanischen Rojos. Joe arbeitet
kurzerhand für beide Familien, kassiert
dementsprechend und steht – nach dem sein Betrug
aufgedeckt wurde - im Mittelpunkt des Geschehens.
Joe wird für sein Vergehen brutal gefoltert – kann
dann aber fliehen. Daraufhin plant er, sich an der
Familie der Rojos zu rächen! Übrigens – „Für eine
Handvoll Dollar“ hat das Genre Italo-Western nicht
nur etabliert, sondern gilt (natürlich) auch für
weitere Filme dieser Art als absolutes Vorbild.
Clint Eastwood drehte etwas später mit Regisseur
Sergio Leone weitere Kinoerfolge – darunter: „Für
ein paar Dollar mehr“ und „Zwei glorreiche
Halunken“.
Filmdebüts und Neuerscheinungen
Hannelore Hoger gibt ihren Filmeinstand in "Zeitsprerre".
Die
erfolgreichsten Filme 1965 Kinocharts
Film
Besucher
James Bond - Feuerball
13.000.000
Goldfinger
12.000.000
Die tollkühnen Männer in
ihren fliegenden Kisten
6.500.000
Winnetou 3
4.500.000
Angélique 2
4.200.000
Mary Poppins
4.000.000
Der Ölprinz
3.700.000
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