1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
1939
Das
Modejahr 1939 Mode - Zwei entgegengesetzte
Linien
Das Modejahr 1939 wird sowohl durch damenhafte
Eleganz als auch einen jugendlichen Pfiff geleitet.
In diesem Jahr kommen zwei, sich entgegengesetzt
stehende Linien zustande, welche die Modewelt der
Frauen größtenteils dominieren. Dies ist auf der
einen Seite der enge Rock und auf der anderen Seite
der wippende und weite Swing-Rock. Der weite Rock
weist einen sehr jugendlichen Stil auf und erlaubt
es durch seinen kurzen und glockenförmigen Schnitt,
der
gerade mal das Knie umspielt, nur schlanken
Frauen ihn auch tragen zu können. Ein, aus glattem
Leinen mit Stickereivolant oder aus Pikee
bestehender Unterrock, welcher vor zwei Jahren noch
auf Ablehnung gestoßen ist, erhält in diesem Jahr
einen neuen Schwung. Dem Swing-Rock hingegen gelingt
es in den ausbrechenden Kriegsjahren nicht, sich
durchzusetzen und er gerät vorerst in Vergessenheit.
Erst im Jahre 1947, nach dem Ende des 2.
Weltkrieges, gelingt es Christian Dior dem
Swing-Rock in Form eines "New Looks" zu einem
wirklichen Durchbruch zu verhelfen. Einer besonderen
Beliebtheit erfreut sich dieser dann anschließend in
den 50er Jahren als so genannter Petticoat-Rock. Der
enge Rock setzt sich in diesem Jahr allerdings umso
mehr durch. Er wird über die Taille hinaus
verarbeitet und lässt das Oberteil optisch kürzer
erscheinen und erzielt damit eine schmalere und
bessere Wirkung der Taille. Eine häufige Kombination
des engen Rocks findet mit der duftigen
Lingeriebluse statt. Außerdem dienen unter anderem
Rüschen oft als passende Ergänzung zu den
Tageskleidern. Die mehrfarbigen Stoffe, sowohl bei
Kostümen als auch bei Röcken, welche im Vorjahr noch
angesagt waren, treten in diesem Jahr hingegen
zugunsten der Karos in den Schatten.
Als modisch unerlässlich gilt in diesem Jahr bei der
Frauenmode auch der kurze Bolero, der vor allem die
schmale Taille zur Geltung bringt. Die dominierenden
Linien dieses Jahres, lassen sich aber auch in der
Mode der Mäntel wiederfinden. Da steht der so
genannte Redingote, ein mit Reverskragen durchgehend
taillierter Mantel, dem geraden Mantel entgegen,
welcher zunehmend in 7/8- oder 3/4-Länge bevorzugt
wird. Breite Schultern sind darüber hinaus in diesem
Jahr wieder im Kommen. Sogar bei der Abendgarderobe
macht sich die Steigerung bemerkbar, da die breiten
Schultern über die Eigenschaft verfügen, die Hüften
und die Taille noch schmaler wirken zu lassen.
Trotz der zunehmenden Uniformierung der Männer,
finden sich dennoch ausreichend Anlässe um einen
Smoking zu tragen. Dieser ist in diesem Jahr mit
einem tief nach unten gezogenen Schalkragen und nur
einer Doppelknopfreihe ausgestattet. Auf diese Weise
wirken die Schultern schmaler. Der Kummerbund
ersetzt dabei die zuvor favorisierte Smokingweste.
<<
Mode 1938
|
Mode 1940 >>