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Das Modejahr 1936 Mode - Unabhängige deutsche Mode


IIm Deutschen Reich wurde teilweise schon seit den 20er Jahren darauf hingearbeitet, eine von der Restwelt unabhängige "Deutsche Mode" zu schaffen. Doch auch im Modejahr 1936 ziehen es die deutschen Modemacher weiterhin vor, sich im größten Teil auf Kopien der Haute Couture aus Paris zu beschränken. Und dort ist in diesem Jahr allen voran die Modemacherin Elsa Schiaparelli tonangebend. Elizabeth Hawes hingegen, dominiert die Modewelt in New York. Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin und München etablieren sich als Modezentren des Deutschen Reiches.
Die Modewelt in Deutschland beschränkt sich auf die im Reich produzierten Stoffe und wird in diesem Jahr von einer soliden und zeitlosen Grundsilhouette bestimmt. Die ausgefalleneren und aufwendigeren Modelle, werden dabei in der Regel nur für den Export gefertigt. Die Röcke werden in diesem Jahr wieder etwas gekürzt und bedecken zwar weiterhin sittsam das Knie, sind jedoch nicht mehr wadenlang. Während sich das Complet und das Kostüm aufgrund ihrer praktischen und jugendlichen Kleidsamkeit nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreuen können.

Die Frühjahrsmode der Frauen ist diesjährig durch Druckmuster und malerische Farben, so wie ein knappes und kurzes Sportjäckchen geprägt, welches in breiten Mustern, Noppen und Karos zu haben ist. Bei den Mänteln herrscht entweder ein ganz der Trageweise der Herren angelehnter strenger Stil oder ein loser und weit geschnittener Slipon vor. Die Schuhmode wird durch, mit bequemen Blocksatz versehene und sportliche Modelle dominiert. Lediglich bei der Abendgarderobe, wird dann auf elegante Modelle zurückgegriffen. In der Herbst- so wie Wintermode der Damen, erweisen sich Röcke mit einer, sich ab der Hüfte weitenden Form als Favorit. Saumpartien, die durch Fältchen und Glocken betont werden, werden aber ebenso immer beliebter.

Unter den Schlagwörtern "Dirndl" und "Auto" stellt die Meisterschule aus München in diesem Jahr diverse Modelle der Trachtenmode vor. Weiterhin werden Kostüme für Autofahrerinnen präsentiert, welche aus Hosenrock, Fliegerkappe und Ledermantel bestehen und die Varianten für modische Reisebekleidung darstellen sollen. Die Haarmode wird in diesem Jahr vor allem durch Stirnhaare, die zu kleinen Löckchen gekraust werden, so wie Deckhaare, die in einer gewöhnlichen Nackenrolle zusammengefasst werden, dominiert.

Ebenso erfreuen sich auch Lippenstifte in einem hellen Rosenrot, Chinesenrot, Himbeere so wie diversen Orangetönen einer großen Beliebtheit. Aber auch Puder, welcher in den Tönen Orange-Creme, Rosa und hellem Blau variiert, ist bei den Damen in diesem Jahr sehr beliebt. Bei der Mode der Herren sind in diesem Jahr kaum nennenswerte Neuerungen zu verzeichnen. Lediglich die hellen Leinenjäckchen scheinen endgültig ausgedient zu haben und werden durch den bereits bewährten Mantel abgelöst.

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