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Das
Modejahr 1934 Mode - Sportkostüm und kurze Weste
Das Modejahr 1934 wird ganz von der farbenfrohen
Eleganz aus Paris bestimmt. Die Mode der Frauen
zeichnet sich durch eine figurbetonende und schmale
Silhouette aus. Die obligate Saumlänge ist in diesem
Jahr auf jeden Fall wadenlang. Die Schnitte der
Kleider weisen eine komplizierte und vielfältige Art
auf, welche durch asymmetrische Einsätze, Raffungen
und Abnäher im drapierten Ausschnitt des Halses
bestimmt sind. Während eine Betonung der Schultern
stattfindet, wird der Rock um die Hüften angelegt
und weist eine Schwingung durch eine tiefe
Kellerfalte, Plissee- und Glocken-Einsätze zum Saum
hin auf. Die modische Eleganz wird dem Ausgehkleid
durch einen in etwa knielangen Kasack verliehen.
Einer besonderen Beliebtheit erfreut sich in diesem
Jahr das Kostüm, welches entweder in sportlicher
Ausstattung oder genopptem Tweed, so wie kariertem
Homespun zu haben ist. Die elegante Version besteht
dagegen aus Tuch oder Samt. In der Taille ist die
Jacke des Kostüms entweder beinahe knielang oder in
etwa hüftlang, was sie wie einen Kurzmantel wirken
lässt. Zu dem Sportkostüm etabliert sich eine kurze
Weste, welche drunter getragen wird, als besonders
modisch. Ebenso modisch ist auch das, im Rücken als
Cape geschnittene und als Jacke vorne anliegende
Oberteil, welches allgemein als "Cape-Kostüm"
bezeichnet wird.
Die Abendgarderobe weist eine kleine Nixenschleppe
und ein tiefes Rückendekolleté auf, welche meist aus
Kunstseide, Taft, Chiffon, Samt, Crepe oder (von
deutschen Herstellern insbesondere vorgehoben)
deutscher Webspitze gefertigt wird. Eine häufige
Anwendung findet auch die Zusammensetzung aus zwei
verschiedenen Stoffen um einen matt-glänzenden
Effekt zu erzielen. Die Modemacherin aus Paris,
Madeleine Vionnet kreiert in diesem Jahr eine
schmale Rocksilhouette, welche erst unterhalb des
Knies ausschwingt und den so genannten Schrägschritt
erreicht. Eine weitesgehende Ausnahme, bildet in
diesem Jahr das aus Paris stammende Stilkleid,
welches zu einem schwingenden und weiten Rock
kombiniert wird. Es fällt insbesondere durch seine
Farbigkeit und die ausgefallenen Garnituren auf und
wird in der Modehauptstadt bereits als
"Cocktail-Kleid" bezeichnet.
Die Couture weist in diesem Jahr den Pelzmantel als
einen wichtigen Bestandteil der weiblichen Garderobe
aus. Dieser besteht aus vielen Pelzkombinationen wie
Paletot aus Saccaminer-Feh,
Breitschwanzfohlen-Mantel mit Persianerkragen,
Antilopenmantel, Jukatanseal-Jacke, Sportmantel aus
Somali-Leopard, Ulster aus Südsee-Seehund und
Ozelotmantel mit Biberkragen. Angebote wie die
rötlichen Seals, veilchenrosefarbene Füchse,
schwarze Hermeline und grüne Persianer werden in den
meisten Fällen jedoch als übertrieben empfunden. In
der Mode der Herren ist, wie bereits bei den Frauen,
ebenfalls eine Tendenz zur schlanken Linie zu
beobachten. Diese wird meist durch eine hoch
liegende Taille erzielt und nur der unterste Knopf
des Zweireihers geschlossen. Streif ist als Dessin
in diesem Jahr besonders modisch.
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