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Das
Modejahr 1933 Mode - Politisch korrekte Mode
Das Modejahr 1933 wird von Paris aus durch die
Pagodenschultern und die V-Silhouette dominiert.
Nach Hitlers Machtübernahme, werden Hinweise in den
deutschen Modemagazinen laut, dass die deutsche Frau
es nicht nötig habe, für ein modebewusstes Aussehen
ins Ausland blicken zu müssen. Anbei werden die
deutschen Modemacher als international bedeutsam
angepriesen.
Entgegen den ideologischen Vorgaben der Parteilinie
a lá "Die deutsche Frau schminkt sich nicht", deuten
zahlreiche Reklamen für Kosmetik aus dem In- und
Ausland auf das Gegenteil hin. Es wird durch die
deutschen Modejournale auch weiterhin fleißig und
ausführlich über die Pariser Haute Couture berichtet
und die neusten Modelle vorgestellt. Auch die
Modemacher und Redakteure begeben sich weiterhin
nach Paris. Die feminine und elegante Mode findet in
Deutschland einen besonderen Anklang.
Allen voran, wird die Mode dieses Jahres durch Elsa
Schiaparelli und ihre breiten Pagodenschultern
beeinflusst. Diese lehnen sich in ihrer Form an
Stockwerkbauten der Buddhisten an. Die Silhouette
bildet dabei ein eindeutiges "V", was durch über den
Schultern stehende Zacken und Equaletten ermöglicht
wird. Die Betonung liegt auf dem Oberkörper und wird
durch, die Oberarme umschließende Kragen und
Puffärmel hervorgeholt. Außerdem findet auch eine
Betonung durch kurze Boleros, Rüschen oder Falten
statt. Mit diesen kreativen und äußerst
aufsehenerregenden Kreationen gelingt es Elsa
Schiaparelli ihre Modemacherkollegen weitestgehend
in den Schatten zu stellen. Die Kopfbedeckung
kreiert sie mit Filzsocken, Knöpfen aus
Kupferklammern und Schulterdekor aus Fasanenfedern.
Sportliche Strickjumper mit, aus Galalith, Glas oder
Horn bestehenden Knöpfen und runden Rippeneffekten,
so wie Blusen, gehören in diesem Jahr neben den
Kleidern zur Grundausstattung der weiblichen
Garderobe. Die oft aus quer verarbeitetem
Karowollstoff taillierten Jacken ergänzen die
diesjährigen Kostüme. Die Abendgarderobe ist durch
eine schlanke und elegante Linie gezeichnet. So
haben die Kleider ein tiefes Rückendekolleté und
sind sirenenhaft schlank. Laut "Elegante Welt"
weisen diese einen "malerischen Reiz einer über den
Boden züngelnden Schleppe" auf. Das Material wird in
Samt, Lamé oder schillerndem Satin gehalten. Das
Ganze wird mit einem Jäckchen oder Cape aus Hermelin
kombiniert oder zum weniger anspruchsvollen Imitat "Hermelinette"
gegriffen.
Auch die Mode der Herren, richtet sich in diesem
Jahr ganz nach der vorgegebenen schlanken
Silhouette. Die stark taillierten Mäntel und Sakkos,
so wie breiten und kurzen Revers, bringen den
männlichen Oberkörper zur Geltung. Die Ausnahme ist
dabei einzig und allein durch den weit geschnittenen
und bequemen Ulster gegeben. Hosen haben meist eine
Stulpe und sind mit einem weiten und geraden Schnitt
versehen. Der Nadelstreif stellt bei den
Sakkoanzügen in diesem Jahr außerdem den absoluten
Favoriten dar.
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