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Das
Modejahr 1932 Mode - Not machte erfinderisch
Das Modejahr 1932 wird durch hausgemachten Chic,
breite Schultern und enge Taillen geprägt. Bleibt
aber vor allem weiterhin ganz im Zeichen der
herrschenden Weltwirtschaftskrise. Die Krise und die
daraus resultierende hohe Arbeitslosigkeit, nehmen
einen beachtlichen Einfluss auf die Modewelt des
Jahres. Die Not macht von daher auch viele Familien
erfinderisch und lässt aus Kleidungsstücken, welche
bereits getragen wurden, mit Hilfe von Änderungen
und einem neuen Aufputz mehr oder weniger neue
Garderobe entstehen.
So werden Hohlsaumverzierungen
oder Schmuckknöpfe angebracht oder kleinere
Veränderungen am Schnitt vorgenommen. Selbst die
kleinsten Stoffreste werden nicht vergeudet und in
Patten, Fichugarnituren, Manschetten oder Schleifen
umgesetzt. Die Schneider- und Modehefte propagieren
in diesem Jahr in ihren Zeitschriften allem voran
die Selbsthilfe und bieten zahlreiche Anregungen für
die "hausgemachte" Mode an.
Die weltweite Linie in der Mode, wird in diesem Jahr
durch die bewährte Modemetropole Paris vorgegeben.
Diese setzt auf den gut wadenlangen, meist in einem
Schrägschnitt verarbeiteten, schmalen Rock, so wie
eine eng geschnittene Taille und breite
Schulterpartien. Die Schleife stellt bei der
Frauenmode in diesem Jahr ein besonders wichtiges
Accessoire dar. Fast unerlässlich und eine Neuheit
in der Mode diesjährig, ist ebenso Schiaparellis
Kreation der betonten Schulterpartien, aus breitem
Kragen oder Puffärmel und Epauletten.
Bei den Hutkreationen macht sich eine grenzenlose
Fantasie bemerkbar. So werden die eigentlichen
Kopfbedeckungen selbst geformt und lediglich mit
gekauften und rohen Filzstumpen versehen. Auf diese
Weise entstehen überraschende Kreationen, welche in
mühevoller Heimarbeit gefertigt wurden und nicht zu
selten aufsehenerregend sind. Die Schuhmode zu der
Abendgarderobe, wird anhand von Verzierungen aus
Reptilleder (Krokodil, Schlange oder Eidechse) in
einer modischen Extravaganz geprägt. Diese werden
oftmals mit zusätzlichen Stulpenhandschuhen ergänzt.
Als absolute Modefarben erweisen sich in diesem Jahr
Lila und Dunkelblau in sämtlichen Schattierungen.
Der Sommer wird durch Wellen- und Zackenlinien in
den Stoffmustern geprägt, während der Herbst von
Hahnentritts und Pepitas gezeichnet ist. Für Garten-
und Hausarbeit etablieren sich Hosen mit einem
Miederbund und sehr weiten Beinen.
Bei der Herrenmode ist sehr locker sitzende Kleidung
zu beobachten, während die Sakkos eine Taille
aufweisen. Mäntel machen sich insbesondere durch die
lässige Überweite bemerkbar. Die Weste, welche in
zweireihiger Ausführung angeboten wird, bietet in
diesem Jahr eine Bereicherung bei der Mode der
Herren. Der modebewusste Mann von Welt, trägt zu
offiziellen Anlässen weiterhin den traditionellen
Frack, da sich nach wie vor keine Alternativen
durchsetzen konnten. Ganz im konservativen Sinne,
bleibt Schwarz, kombiniert mit einer weißen
Hemdbrust, auch dieses Jahr bestehen. Zylinder
stellen dabei bei den Herren, die modische
Kopfbedeckung dar.
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