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Das
Modejahr 1931 Mode - Haute Couture auf Sparkurs
Im Modejahr 1931 erreicht die Wirtschaftskrise auch
die Haute Couture und legt ihr einen Sparkurs auf.
Die Rede ist von Schlagwörtern in der Mode wie
"größte Einfachheit" oder "Unaufdringlichkeit". Dies
gilt dabei sogar bei Kleidern für den Rennplatz oder
den Kurort. Der erzwungene Sparkurs der Haute
Couture macht sich aber nicht unbedingt an den
Schnitten,
sondern vor allem an den verwendeten
Stoffen bemerkbar. Ein gutes Beispiel dafür ist
Gabrielle "Coco" Chanels Kollektion von
Abendkleidern, welche in den 35 Variationen allesamt
aus Baumwolle bestehen. Die häufigste Verarbeitung
erfahren dabei Stoffe wie Jersey und Kunstseide.
Ersteres wird auch Chanel-Jersey genannt. Sogar die
"Vogue", welche als überaus elitäre Modezeitschrift
gilt, stellt in ihrem Magazin zahlreiche
Schnittmuster zur Verfügung.
Die Zurschaustellung von aktuellen Kreationen durch
Mannequins, findet in diesem Jahr auf den so
genannten "Rennbahn-Modeschauen" statt. Viele
Modelle weisen dabei große Initialen der jeweiligen
Modeschöpfer auf. Besonderer Beachtung erfreuen sich
in diesem Jahr diejenigen Modelle, die im Anklang
zur Mode des Jahres 1900 stehen. Vom Pariser
Modehaus "Worth", erscheinen im Frühjahr zwei
verschiedene Kollektionen, die im Vergleich zu den
Vorjahren eine Trennlinie zwischen der Mode für
ältere und der für jüngere Damen ziehen.
Die Biederkeit und Strenge ist aus der Mode dieses
Jahres nicht mehr wegzuleugnen. Am Tage dominieren
eindeutig Jackenkleider und Kostüme. Der Bolero ist
dabei ohne Kragen, während dessen die Jackenformen
eher ein breites und betontes Revers aufweisen,
welches mit
Organdy oder hellem Pikee versehen wird.
Die Mäntel halten sich an eine strenge und männliche
Fasson und werden höchstens mit einem Pelzkragen
geringfügig aufgelockert.
Weiche Glockenformen verdrängen in der Hutmode die
sonst strengen und extravaganten Toquebaretts. In
puncto Arbeitskleidung oder Freizeitkleidung für den
Sommer, gewinnen Trägerhosen mit weiten Beinen und
Overalls immer mehr an Bedeutung. Und das längst
nicht mehr nur für die emanzipierte Frau im Sinne
des "Garconne-Looks". In den USA kommt die Neuheit
des so genannten "Amphibian Chics" auf, welcher die
Eleganz an Wasser und Strand darstellt. Ebenso aber
auch in Europa, wird die Strandbekleidung, als
Ergänzung zur Badebekleidung, durch Mäntel und
Jacken aus Frottee oder dünnen Strandpyjamas
dominiert.
Ebenso ist die Herrenmode, durch einen
figurbetonenden Schnitt geprägt. Die Mäntel und
Jacketts werden auf die Taille gearbeitet und liegen
um die Hüften eng an. Die Polsterung der Achseln
unterstreicht dabei die männlichen, breiten
Schultern. Ebenso fallen auch die Revers kurz und
sehr breit aus und betonen zusätzlich die Schultern.
Horizontal oder senkrecht gestreifte Oberhemden,
werden neben den sonst weißen Varianten in diesem
Jahr ebenfalls modern. Das gleiche gilt außerdem
auch für getönte Hemden. Die Krawatten dazu sind
meist entweder gestreift oder gepunktet. Die Mode
der Herren wird in diesem Jahr von daher auch als
"weltmännische Lässigkeit" beschrieben.
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