Mai 1934 - 36 Paragrafen für den Straßenverkehr
Im Reichsgesetzblatt, dem amtlichen
Veröffentlichungsblatt im Deutschen Reich, erschien
die neue Straßenverkehrsordnung. Zum ersten Mal
wurde damit ein einheitliches Gesetz für den
gesamten Straßenverkehr im Deutschen Reich
geschaffen. Die Reichsstraßenverkehrsordnung
umfasste 36 Paragrafen. Unter anderem wurden alle
Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgehoben. Die
wichtigste Regel lautete:
„Jeder Teilnehmer am
öffentlichen Verkehr hat sich so zu verhalten, dass
er keinen anderen schädigt oder mehr als nach den
Umständen vermeidbar behindert oder belästigt."
<<
April 1934
|
Juni 1934 >>
Wichtige Ereignisse im
Mai 1934
1. Mai
Österreich 1934 – In Kraft trat die Maiverfassung, die oktroyierte Verfassung
des austrofaschistischen Ständestaats, die durch den Anschluss an Deutschland
1938 aufgehoben wurde.
2. Mai
Unter starker Beachtung der ausländischen Presse
fanden in Berlin die Maifeiern statt. Vor allem
wurde die Disziplin und Ordnung der Veranstaltungen
gelobt, die trotz der zwei Millionen Teilnehmer
herrschte.
2. Mai
Die Einführung eines hauswirtschaftlichen Jahres für
schulentlassene Mädchen wurde von der Reichsanstalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung
in Berlin angekündigt.
3. Mai
Aufgrund eines Aufrufs an alle „Saar
Abstimmungsberechtigten“, die nicht mehr im
Saargebiet leben, sollen diese sich bis zum 12. Mai
bei ihren Einwohnermeldeämtern melden.
3. Mai
Die nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch
Freude (KdF)“ stellte die ersten Dampfer für Ferien
der Mitglieder des Werks zur Verfügung. In den
Sommermonaten sollten über 100 000 Arbeiter in den
Genuss einer Seereise gelangen.
4. Mai
Der Bau einer 1000 km langen Erdölleitung wurde aus
Moskau gemeldet. Diese soll von den Embaer Ölfeldern
am Kaspischen Meer nach Orsk am Südfuß des Ural
führen. Ende 1935 sollte die Leitung fertiggestellt
sein.
5. Mai
Auf einer Saar Kundgebung in Zweibrücken rechnete
der deutsche Reichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda, Joseph Goebbels (NSDAP) mit dem
„landesverräterischen Treiben der Emigranten“ ab.
Gleichzeitig stellte er die Aufbaupläne der
Nationalsozialisten nach der Rückkehr des
Saargebiets in das Deutsche Reich vor.
5. Mai
In Berlin sollte für 40 Millionen Reichsmark ein
neues Reichsbankgebäude entstehen. Reichskanzler
Adolf Hitler (NSDAP) war während der
Grundsteinlegung anwesend.
6. Mai
Ein 17-jähriger Deutscher aus Dresden wurde beim
Grenzübertritt nach Österreich verhaftet. Er war
nach Österreich eingereist mit der Absicht, ein
Attentat auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (CP) zu
verüben. Die österreichischen Behörden waren zuvor
von der deutschen Reichsregierung entsprechend
informiert worden.
6. Mai
In Guatemala wurde ein Freundschafts- und
Friedensvertrag zwischen Costa Rica, Guatemala,
Honduras, Nicaragua und El Salvador geschlossen. Er
sah langfristig die Vereinigung dieser Länder zu
einem einzigen Staat vor.
7. Mai
In der Region Chabarowk in der UdSSR wurde das
jüdische autonome Gebiet Birobidschan errichtet.
7. Mai
Durch Kirchengesetz übernahm der deutsche
Reichsbischof Ludwig Müller die Leitung der
Landeskirchen in Sachsen und Hessen-Nassau.
8. Mai
Der Erlass über die Handhabung der Pressepolitik
wurde von dem deutschen Reichsminister für
Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels
(NSDAP) bekannt begeben.
8. Mai
In Berlin beschlagnahmte die geheime Staatspolizei
(Gestapo) das „Katholische Kirchenblatt für Berlin“.
Das Blatt hatte einen „völlig unzuverlässigen“
Bericht über die Hitlerjungen veröffentlicht. Diese
sollten gotteslästerliche Lieder gesungen haben.
Dieser irreführende Bericht habe dem deutschen
Ansehen im Ausland sehr geschadet.
9. Mai
Für bessere Arbeitsbedingungen und zur Durchsetzung
gewerkschaftlicher Vertretung traten die
Hafenarbeiter in San Francisco im US-Bundesstaat
Kalifornien in den Ausstand.
9. Mai
In Belgien erließ die Regierung ein Uniformverbot
für alle politischen Wehrformationen.
10. Mai
In Salzburg fand mit 30 000 Menschen eine
Massenkundgebung statt. Damit wollte die Regierung
unter Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (CP) die
nationale Eigenständigkeit zeigen.
10. Mai
Am ersten Jahrestag der Bücherverbrennung in Berlin
gründeten in Paris deutsche Emigranten die Deutsche
Freiheitsbibliothek mit Büchern, die im Deutschen
Reich verfemt waren.
11. Mai
USA 1934 – Es wurden etwa 300 Millionen Tonnen Mutterboden durch einen der
heftigsten Staubstürme der US-amerikanischen Geschichte Tausende Kilometer weit
in den Atlantik getragen, womit die Existenz von 165.000 Farmern vernichtet
wurde.
12. Mai
Das spanische Innenministerium in Madrid verfügte
aufgrund von tätlichen Auseinandersetzungen zwischen
Studenten unterschiedlicher Richtungen, die
Schließung der Universität Madrid und von Zentren
der faschistischen und republikanischen
Studentenvereinigungen. Nachdem diese Maßnahme
bekannt wurde, kam es zu weiteren schweren
Ausschreitungen.
12. Mai
Laut deutschen Zeitungsberichten wurde in Berlin ein
jüdischer Bankangestellter, namens Jakob Wassermann,
durch die Gestapo verhaftet. Er hatte angeblich
„systematisch und mit zynischer Frechheit
aufreizende Verunglimpfungen“ über den preußischen
Ministerpräsidenten Hermann Göring (NSDAP)
verbreitet.
„Wassermann wird im Konzentrationslager
Oranienburg längere Zeit Gelegenheit haben,
darüber nachzudenken, wie man sich als Gast des
deutschen Volkes in Deutschland zu benehmen
hat“,
hieß es in den Zeitungen.
13. Mai
Am Muttertag wurden in den USA öffentliche
Sammlungen für bedürftige Mütter durchgeführt.
13. Mai
In Polen wurde Leo Kozlowski neuer Ministerpräsident
als Nachfolger des zurückgetretenen Johannes J ë
drzejewicz. Außenminister blieb Józef Beck.
14. Mai
Österreich und Italien unterzeichneten in Rom ein
Außenhandelsabkommen.
14. Mai
Die feierliche Grundsteinlegung für den Bau des
Adolf-Hitler-Kanals (Gleiwitz Kanal) fand in Cosel (Kozle)
statt. Anwesend war der Reichsminister und
Führerstellvertreter Rudolf Heß (NSDAP). Der Kanal
sollte das oberschlesische Industriegebiet mit der
Oder bei Cosel verbinden und den alten Klodnitz
Kanal ersetzen.
15. Mai
Durch ein vom Reichskabinett in Berlin beschlossenes
Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes wurde die
freie Wahl des Arbeitsplatzes eingeschränkt.
15. Mai
Mit der Verabschiedung des Theatergesetzes durch das
Reichskabinett wurden alle Theater dem
Reichspropagandaministerium unterstellt.
16. Mai
Bei seinem zweitägigen Besuch in der jugoslawischen
Hauptstadt Belgrad bekundete der preußische
Ministerpräsident und deutsche Reichsminister der
Luftfahrt, Hermann Göring (NSDAP) die aufrichtige
Freundschaft des neuen Deutschland zu Jugoslawien.
16. Mai
In Berlin fand der zweite Kongress der Deutschen
Arbeitsfront statt, der vom deutschen Reichskanzler
Adolf Hitler (NSDAP) eröffnet wurde. In seiner Rege
bezeichnete er den Nationalsozialismus als
„nichts anders, als dass zur Erhaltung unserer
Gemeinschaft auf jeden Platz unseres Lebens die
höchsten Fähigkeiten ausschließlich und
autoritär zum Einsatz gebracht werden“.
17. Mai
Der deutsche Reichsarbeitsminister Franz Seldte
(NSDAP) erließ eine Verordnung über die Zulassung
von Ärzten zu den Krankenkassen. Danach mussten
Kassenärzte zuerst eine Landpraxis geführt haben.
Nicht arische Ärzte oder Ärzte mit nicht arischen
Ehegatten wurden nur zugelassen, wenn sie
Frontkämpfer oder mindestens seit 1914 zugelassen
waren.
17. Mai
In Oberammergau begann das 300-Jahres-Jubiläum der
Passionsspiele.
18. Mai
Die niederländische Regierung in Den Haag beschloss
ein Arbeitsbeschaffungsprogramm zur Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. Es sah den Bau eines schiffbaren
Kanals von Amsterdam bis zum Rhein und von Groningen
in den Zuiderzee sowie die Regulierung der Maas vor.
19. Mai
In Bulgarien wurde Kimon S. Georgiew nach einem
Armeeputsch neuer Ministerpräsident. Er unterstützte
das autoritäre Regime von König Boris III.
19. Mai
Das norwegische Parlament in Oslo, das Storting,
lehnte den Antrag der oppositionellen Arbeiterpartei
auf Austritt aus dem Völkerbund mit 59 zu 55 Stimmen
ab.
20. Mai
In Trier fand eine zweitägige Pfingsttagung des
Vereins für das Deutschtum in Ausland statt, die vom
deutschen Vizekanzler Franz von Papen (parteilos)
eröffnet wurde. Der Völkerbund wurde aufgeFordert,
an der Saar die Grenzen wiederherzustellen, die seit
einem Jahrtausend deutsches Volkstum umfassten.
20. Mai
Deutsche Zeitungen wiesen darauf hin, dass Pfingsten
„durchaus nicht artfremd“ sei.
21. Mai
Die Deutsche Glaubensbewegung wurde in Schwarzfeld
im Harz gegründet. Sie hatte sich die Verbreitung
des „arteigenen deutschen Glaubens“ zum Ziel
gesetzt.
21. Mai
In Chicago im US-Bundesstaat Illinois vernichtete
ein Großfeuer das Viehhofviertel, das auch „Bauch
von Chicago“ genannt wurde.
22. Mai
Die Pressemeldungen, dass der außer Landes gegangene
spanische König Alfo XIII. auf den Thron verzichtet
hätte, wurden von den spanischen Royalisten
dementiert. Alfons wollte seinen jüngeren Sohn, den
Infanten Juan, als Kronprinz erziehen.
22. Mai
Das erste Lager der Arbeitsgemeinschaft der Jugend,
das vom tschechoslowakischen Ministerium für soziale
Fürsorge errichtet worden war, wurde in
Theresienstadt (Terezin) eröffnet. Nach Anmeldung
zum freiwilligen Arbeitsdienst wurden jugendliche
Arbeitslose in das Lager aufgenommen.
23. Mai
Die Bauverwaltungen im Deutschen Reich wurden vom
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda,
Joseph Goebbels (NSDAP) aufgeFordert, mehr Aufträge
an bildende Künstler und Kunsthandwerker zu
vergeben.
23. Mai
Die Arbeiten an dem Bau des Damms zur deutschen
Ostseeinsel Rügen, der 1936 fertiggestellt wurde,
begannen.
24. Mai
Nach 15-jährigem Exil kehrte der österreichische
Erzherzog Eugen in seine Heimat zurück.
24. Mai
In der nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei (NSDAP) konnten ehemalige Freimaurer
grundsätzlich keine Führerpositionen innehaben. Auch
die einfache Mitgliedschaft in der
NSDAP ist für sie
nur möglich, wenn sie vor dem 30. Januar 1933, dem
Tag der nationalsozialistischen Machtergreifung,
ihren Austritt aus der Freimaurerei erklärt hatten.
25. Mai
Um in Österreich gegen den politischen Terror
vorgehen zu können, wurden die
Standrechtsbestimmungen erweitert.
26. Mai
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini Forderte in einer Rede in Rom, dass um mit
den Vereinigten Staaten und Japan mithalten zu
können, die Einrichtungen Europas verjüngt werden
müssten. Mussolini sagte weiter, dass er nicht an
den ewigen Frieden glaube, da der Krieg für den Mann
dasselbe bedeute wie die Mutterschaft für die Frau.
26. Mai
In Friedrichshafen startete das deutsche Luftschiff
„Graf Zeppelin“ zu seinem ersten Flug nach
Südamerika.
27. Mai
In Dresden fand die erste Reichstheaterwoche statt.
27. Mai
In Berlin fand das neunte Internationale Avus-Rennen
Deutschlands statt.
28. Mai
Musik 1934 – An der Grand Opéra Paris wurde die Oper „Roland et le mauvais
garçon“ von Henri Rabaud uraufgeführt.
29. Mai
Deutschland 1934 – In Barmen (heute einer der zehn Wuppertaler Stadtbezirke in
Nordrhein-Westfalen) fand die erste Bekenntnissynode der evangelischen Kirche
statt, die bis zum 31. Mai dauerte und bei der die Barmer Theologische Erklärung
verabschiedet wurde.
30. Mai
Als Folge des Gesetzes über den Neuaufbau des
Reiches vom 30. Januar wurden die diplomatischen
Vertretungen Preußens und Bayerns beim Vatikan sowie
die Münchner apostolische Nuntiatur aufgehoben.
31. Mai
Die Mehrheitsanteile an der „Frankfurter Zeitung“
wurden von dem Chemiekonzern IG Farbenindustrie AG
übernommen.
31. Mai
In Budapest fand die Turn Weltmeisterschaft statt.
Daran nahmen zum ersten Mal seit 1914 wieder
deutsche Sportler teil.
Wer
hat im Mai 1934 Geburtstag >>
Mai 1934 in den Nachrichten
>>>
Werbung 1934 Reklame
<< Das geschah 1933
|
Das geschah 1935 >>