1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
1939
Die
Bildung in den dreißiger Jahren
Die 30er Jahre stellten in Deutschland ein, vom
politischen Standpunkt her, sehr instabiles
Jahrzehnt dar. Einerseits war diese Zeit noch stark
von den Neuerungen der 20er Jahre, welche die
Bildungsunterschiede der einzelnen
Bevölkerungsschichten verringern sollten,
beeinflusst. Andererseits wirkte sich auch der
gesellschaftliche und politische Umbruch sehr stark
auf die damalige Bildungspolitik aus.
Die, durch den New Yorker Börsenkrach ausgelöste,
Weltwirtschaftskrise hatte einen starken negativen
Einfluss auf das damalige "Deutsche Reich". Dies war
unter anderem der Grund für eine
Massenarbeitslosigkeit im ganzen Land, welche viele
Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubte. Durch
diese Misere und Instabilität im ehemaligen
"Deutschen Reich" kam die Bildungspolitik auch
kurzzeitig zum Stillstand.
Schließlich führte die große Not zahlreicher
Personen zu einer Radikalisierung in der Politik,
von der in erster Linie die Nationalsozialisten
profitierten.
Durch die vermehrte Arbeitslosigkeit und in Geldnot
des Staates litt auch die Ausbildung der Kinder.
Viele Menschen mussten zu dieser Zeit auf eine
höhere Bildung verzichten.
Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahr
1933 kam es
schließlich zu einer kompletten politischen
Umstellung. Diese hatte auch auf die Bildungspolitik
der damaligen Zeit ziemlich starke Auswirkungen.
Angehörige des jüdischen Teils der Bevölkerung
wurden ab
1935, per Gesetz, zu Menschen zweiter
Klasse erklärt. Dies erschwerte Kindern aus jüdisch-
stämmigen Familien auch eine adäquate Form der
Schulbildung.
Während es auf dem Arbeitsmarkt für den deutschen
teil der Bevölkerung scheinbar bergauf zu gehen
schien, waren Angehörige nicht erwünschter
Volksgruppen immer stärker von Arbeitslosigkeit
betroffen.
Durch das Verwehren einer angemessenen Ausbildung
wurde die Kluft zwischen den einzelnen
Bevölkerungsgruppen immer größer, was letzten Endes
zur Ausgrenzung des jüdischen Volkes führte.
Die
Kinder von
Juden wurden daher oftmals in eigenen
Schulen oder Klassen untergebracht, da sie nicht
mehr gemeinsam mit Bürgern des "Deutschen Reiches"
unterrichtet werden durften.
Das nationalsozialistische Bildungssystem legte
jedoch auch großen Wert auf die körperliche
Ertüchtigung. Es wurden sowohl für Buben als auch
für Mädchen verpflichtende Turnstunden eingeführt.
Etwas später wurden Geschicklichkeit und Ausdauer
auch beider "Hitlerjugend" oder dem "Bund Deutscher
Mädchen" trainiert.
Eine positive Entwicklung, die in den 30er Jahren zu
verzeichnen ist, stellt die Einführung des
Oberlyzeums für Mädchen dar. Jene Schulform führte
bis zum Abitur sollte auch dem weiblichen Geschlecht
eine umfassende Ausbildung ermöglichen. Dies
bedeutete einen großen Fortschritt, da am Anfang der
30er Jahre schon 60 % der Mädchen diese Schule mit
einem Abitur verließen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 30er
Jahre großen politischen und wirtschaftlichen
Schwankungen unterlagen. Dies wirkte sich vor allem
auf die Bildung sehr negativ aus. Trotzdem kam es zu
einigen Reformen, welche einen kleinen Fortschritt
in der Geschichte der Schulbildung bedeuteten.
Bücher zur Bildung der 30er Jahre
- Die 13- 18- Jährigen: Einführung in die
Probleme des Jugendalters
- "So erzieht man keinen Menschen!"
- Lebens- und Berufserinnerungen aus der
Heimerziehung der 50er und 60er Jahre
- Haben sich die Bildungschancen für
Kinder von Arbeitern gebessert
- aus den unteren Schichten durch die
Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre
verbessert?
- Medienkultur der 60er Jahre.
Diskursgeschichte der Medien nach 1945
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