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Die Bildung in den dreißiger Jahren

Die 30er Jahre stellten in Deutschland ein, vom politischen Standpunkt her, sehr instabiles Jahrzehnt dar. Einerseits war diese Zeit noch stark von den Neuerungen der 20er Jahre, welche die Bildungsunterschiede der einzelnen Bevölkerungsschichten verringern sollten, beeinflusst. Andererseits wirkte sich auch der gesellschaftliche und politische Umbruch sehr stark auf die damalige Bildungspolitik aus.
Die, durch den New Yorker Börsenkrach ausgelöste, Weltwirtschaftskrise hatte einen starken negativen Einfluss auf das damalige "Deutsche Reich". Dies war unter anderem der Grund für eine Massenarbeitslosigkeit im ganzen Land, welche viele Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubte. Durch diese Misere und Instabilität im ehemaligen "Deutschen Reich" kam die Bildungspolitik auch kurzzeitig zum Stillstand. Schließlich führte die große Not zahlreicher Personen zu einer Radikalisierung in der Politik, von der in erster Linie die Nationalsozialisten profitierten.
Durch die vermehrte Arbeitslosigkeit und in Geldnot des Staates litt auch die Ausbildung der Kinder. Viele Menschen mussten zu dieser Zeit auf eine höhere Bildung verzichten.
Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 kam es schließlich zu einer kompletten politischen Umstellung. Diese hatte auch auf die Bildungspolitik der damaligen Zeit ziemlich starke Auswirkungen. Angehörige des jüdischen Teils der Bevölkerung wurden ab 1935, per Gesetz, zu Menschen zweiter Klasse erklärt. Dies erschwerte Kindern aus jüdisch- stämmigen Familien auch eine adäquate Form der Schulbildung. Während es auf dem Arbeitsmarkt für den deutschen teil der Bevölkerung scheinbar bergauf zu gehen schien, waren Angehörige nicht erwünschter Volksgruppen immer stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.
Durch das Verwehren einer angemessenen Ausbildung wurde die Kluft zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen immer größer, was letzten Endes zur Ausgrenzung des jüdischen Volkes führte.
Die Kinder von Juden wurden daher oftmals in eigenen Schulen oder Klassen untergebracht, da sie nicht mehr gemeinsam mit Bürgern des "Deutschen Reiches" unterrichtet werden durften.
Das nationalsozialistische Bildungssystem legte jedoch auch großen Wert auf die körperliche Ertüchtigung. Es wurden sowohl für Buben als auch für Mädchen verpflichtende Turnstunden eingeführt. Etwas später wurden Geschicklichkeit und Ausdauer auch beider "Hitlerjugend" oder dem "Bund Deutscher Mädchen" trainiert.
Eine positive Entwicklung, die in den 30er Jahren zu verzeichnen ist, stellt die Einführung des Oberlyzeums für Mädchen dar. Jene Schulform führte bis zum Abitur sollte auch dem weiblichen Geschlecht eine umfassende Ausbildung ermöglichen. Dies bedeutete einen großen Fortschritt, da am Anfang der 30er Jahre schon 60 % der Mädchen diese Schule mit einem Abitur verließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 30er Jahre großen politischen und wirtschaftlichen Schwankungen unterlagen. Dies wirkte sich vor allem auf die Bildung sehr negativ aus. Trotzdem kam es zu einigen Reformen, welche einen kleinen Fortschritt in der Geschichte der Schulbildung bedeuteten.

Bücher zur Bildung der 30er Jahre


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