Die
Technik um die Jahrhundertwende
Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bahnten sich auf
technischem Gebiet zahlreiche Neuerungen und
Erfindungen an. Alte
Menschheitsträume und Utopien schienen plötzlich von
der Wirklichkeit nicht mehr weit entfernt.
Wissenschaft und Technik gingen einen entscheidenden
Schritt auf einander zu und ebneten den Weg für Bahn
brechende Neuerungen.
Der Mensch begann, sich den Luftraum zu erobern. Im
Juli 1900 ging das Luftschiff Zeppelin LZ 1 auf
seine Jungfernfahrt und krönte die Arbeit von
Ferdinand Graf von Zeppelin in Friedrichshafen am
Bodensee. Die Menschen hatten gelernt, sich bei der
Überwindung größerer Distanzen nicht nur auf pure
Muskelkraft zu verlassen, sondern auf mechanische
Maschinen zurückzugreifen. Den ersten Motorflug der
Geschichte absolvierte Gustav Weißkopf im August
1901. Der Schlosser und Matrose war bei Otto
Lilienthal in die Lehre gegangen und hatte bereits
vor der Jahrhundertwende in Berlin erste Versuche
mit Gleitflugzeugen durchgeführt. Das Flugzeug wurde
mit einem selbst konstruierten Benzinmotor
angetrieben und besaß bereits ein Fahrwerk und einen
geschlossenen Rumpf. Der erste Hubschrauberflug
durch den Franzosen Paul Cornu fiel dagegen weniger
erfolgreich aus. Im Jahre 1907 hob der von ihm
konstruierte Tragflügler gerade einmal 30 cm ab. Der
Flug endete in einem Rübenfeld und war technisch bei
Weitem noch nicht ausgereift.
Der Siegeszug des Automobils
Auch der Siegeszug des Automobils bahnte sich mit
dem Beginn des 20. Jahrhunderts an. Die anfängliche
Skepsis der um 1886 erstmals gesichteten
Straßenwagen mit Benzinmotoren wich sichtlichem
Interesse und es wurde damit begonnen, Fahrzeuge in
Deutschland und Frankreich in Serie zu fertigen.
Louis Renault schaffte es, im Jahre
1900 ganze 200
Fahrzeuge zu verkaufen. Auch in den Daimler-Werken
in Stuttgart lief die Produktion auf Hochtouren.
Alle Fahrzeuge entstanden zunächst in reiner
Handarbeit. 1908 konnte mit der Fließfertigung
begonnen werden. Im November 1905 wurde in Berlin
begonnen, Busse für den öffentlichen Nahverkehr
einzusetzen. Die Kraftomnibusse boten 16 Sitzplätze
und lösten am Tage die Pferdebusse ab.
Riesenschiffe und Funkstationen
Auch zu Wasser standen die Zeichen günstig und
Anfang des 20.Jahrhunderts liefen einige der größten
Segelschiffe aller Zeiten vom Stapel - so im Jahre
1902 das Fünfmastvollschiff „Preußen“ auf der Werft
von Johann G. Tecklenborg in Geestemünde. Im Jahre
1902 wurden bei der deutschen und britischen Marine
die ersten Funkstationen eingerichtet, um den
drahtlosen Nachrichtenverkehr mit Seeschiffen zu
ermöglichen. Auf den Werften wurde das Ende der
Dampfschiffe eingeläutet.
1905 wurde mit der
“Carmaria” das bislang überzeugendste Modell der
neuen Schiffsgeneration vom Stapel gelassen. Ein
Jahrs später nahm die deutsche Marine mit „U 1“ das
erste Unterseeboot in Betrieb. Das Boot konnte 30
Meter tief abtauchen und wurde erfolgreich am Kap Skagen erprobt.
Die Zeit der großen Umwälzungen machte auch in den
Haushalten nicht Halt. Die Elektrizität fand Einzug
in die Haushalte und auch erste mit Strom betriebene
Geräte erfreuten die Hausfrau. Die ersten Bügeleisen
und Staubsauger erleichterten die Hausarbeit.
Schweres Gerät, wie Waschmaschinen, musste dagegen
noch mit der Hand in Gang gebracht werden.
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