März 1901 - Getreidepreise und Zölle

Kalender März 1901
Der russische Finanzminister Sergei J. Witte wies am 16. März 1901 in einer offiziellen Erklärung publizistische Angriffe seinerseits auf den deutschen Reichskanzler Bernhard von Bülow im Zusammenhang mit der Zollfrage zurück. Witte betonte jedoch, dass Russland eine deutsche Erhöhung der Getreidezölle mit Gegenmaßnahmen beantworten wurde. In Paris fand eine zweitägige Sitzung des Internationalen Komitees für die Gestaltung der Getreidepreise statt. Vertreter von 29 landwirtschaftlichen Körperschaften aus acht Staaten, darunter das Deutsche Reich, Frankreich und Österreich, nahmen daran teil. Vorsitzender wurde der Vertreter der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Prinz Georg zu Schönaich-Carolath..
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Wichtige Ereignisse im März 1901

1.März
In Elberfeld (gehört heute zu Wuppertal) wurde das erste Teilstück der Schwebebahn eingeweiht. Diese wurde beim Personentransport eingesetzt.
2. März
Das Interesse der Öffentlichkeit am Thema „Kindheit“ steigt, was zahlreiche Artikel beispielsweise über Kindesmisshandlungen, u. a. in der Zeitschrift „Die Woche“ belegen.
3. März
Die deutsche Presse meldete, dass die britische Regierung plane, die südafrikanischen Burenstaaten Transvaal und Oranje Freistaat Großbritannien anzugliedern.
4. März
In Bulgarien wurde unter Ministerpräsident Petko Karawelow ein neues Kabinett gebildet.
4. März
In Petersburg überreichte der neu ernannte deutsche Botschafter Friedrich Johann Graf von Alvensleben sein Beglaubigungsschreiben an den russischen Zaren Nikolaus II.
4. März
Der am 8. November wiedergewählte Präsident der USA, William McKinley wurde in Washington feierlich in sein Amt eingeführt.
5. März
In einer Versammlung in Frankfurt am Main, die vom Frankfurter Technischen Verein einberufen wurde, wurde die Einrichtung einer ständigen Gewerbe- und Industrieausstellung in der Main-Metropole beschlossen, zu der über 50 Firmen ihre Teilnahme zusagten.
6. März
In Bremen beging ein psychisch gestörter Schlosser ein Attentat auf Kaiser Wilhelm II, indem er ein Eisenteil gegen den Wagen des Kaisers warf. Der Kaiser wurde leicht verletzt.
7. März
Bei einer Schlagwetter-Explosion auf der Zeche „Konsolidation“ in Gelsenkirchen starben zehn Bergleute und zehn weitere wurden schwer verletzt.
8. März
Laut einem Plan zur Reform der britischen Armee von Kriegsminister William St. John Fremantle Broderick, sollte die Gesamtstärke der Truppen auf 680.000 Mann erhöht werden. Weiterhin sollte das gesamte Land zur Verteidigung in sechs Armeekorps Bezirke aufgeteilt werden.
9. März
Alle bulgarischen Schulen im Osmanischen Reich wurden geschlossen. Die Verhaftungen bulgarischer Einwohner wurden fortgesetzt. Die Maßnahmen waren gegen die Aktivitäten des bulgarisch-makedonischen Komitees gerichtet.
10. März
In Berlin fand der 22. Kongress der Balneologischen Gesellschaft statt. Die Behandlung von Asthma, Gicht und Lungentuberkulose sowie die sogenannte Lichttherapie waren Themen der Vorträge.
12. März
Im Haus der Berliner Sezession wurde die Ausstellung „Die Kunst im Leben des Kindes“ eröffnet. Unter anderem wurden Arbeiten von Ludwig Richter und Kinderbücher gezeigt. Die Ausstellung enthielt eine besondere Abteilung unter dem Titel „Das Kind als Künstler“.
13. März
Ein Antrag auf Entsendung weiterer kanadischer Truppen nach Südafrika und die Anwerbung von Kanadiern für den dortigen Polizeidienst wurde vom kanadischen Unterhaus mit großer Mehrheit abgelehnt. Kanada war seit 1867 erstes britisches Dominion.
14. März
In dem westböhmischen Kurort Karlsbad (heute Karlovy Vary) wurde ein neuer Sprudel aufgebohrt.
15. März
Im Streit um die Mandschurei-Frage bezog Reichskanzler Bernhard von Bülow Stellung gegen Großbritannien.
15. März
In der Galerie Bernheim-Jeune in Paris wurde eine erste Ausstellung des niederländischen Malers Vincent van Gogh eröffnet.
16. März
Papst Leo XIII. ernannte den deutschen Zentrumspolitiker Ernst Lieber zum Geheimen Kammerherrn.
16. März
Die Middelburger Friedensverhandlungen im Burenkrieg zwischen den Buren und den Briten, die seit dem 28. Februar andauern, wurden ohne Ergebnis abgebrochen.
18. März
In London begannen neue Bündniskontakte zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich.
19. März
Die preußische Regierung empfahl in einem Erlass zur Wohnungsnot die Förderung gemeinnütziger Bauvereine. Auch in den deutschen Bundesstaaten Sachsen und Württemberg gab es ähnliche Verfügungen.
20. März
In Berlin fand die erste Versammlung des Reichsgesundheitsrates statt, der mit Wirkung vom 1. Januar ins Leben gerufen wurde.
21. März
In Württemberg wurde Ministerpräsident Max Freiherr Schott von Schottenstein beurlaubt im Zusammenhand mit der umstrittenen Wahlrechtsreform. Sein Stellvertreter, der Justizminister Wilhelm von Breitling, übernahm die Amtsgeschäfte.
22. März
In der russischen Hauptstadt Petersburg scheiterte ein Attentat auf den Ober Prokuror des Heiligen Synods, Konstantin P. Pobedonoszew. Er war der Leiter der höchsten Kirchenbehörde und zählte zu den Vertretern der reaktionären Kräfte im Zarenreich.
23. März
In Berlin fand die Generalversammlung des Zentralkomitees zur Errichtung von Lungenheilstätten statt. In den Vorträgen wurden die Bekämpfung der Lungentuberkulose bei Kindern, Wohnungsfürsorge und Heilstätten Bau behandelt. Rund 200 Gemeinden, Versicherungsanstalten, Vereine und Behörden gehörten dem Komitee an.
24. März
Einer Volkszählung zufolge hatte Frankreich 38,6 Millionen Einwohner (1896: 38,27 Millionen). Die Steigerung ging auf eine Zunahme der Stadtbevölkerung zurück.
25. März
Laut britischem Kolonialminister Joseph Chamberlain wollte Großbritannien keine neuen Friedensverhandlungen mit den Buren aufnehmen.
26. März
In Leipzig fand die 7. Generalversammlung der Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine statt. Die Teilnehmer beschlossen einstimmig, das Gesellschaftskapital von 200.000 Mark auf 300.000 Mark zu erhöhen. Der Genossenschaft, die seit 1894 bestand, gehörten gegenwärtig 129 Vereine an und der Anschluss 50 weitere Vereine stand in Aussicht.
27. März
Aus Shanghai wurde gemeldet, dass die chinesische Führung die Unterzeichnung des Mandschurei-Vertrages mit Russland in seiner jetzigen Form ablehnte. Vor allem in Großbritannien und Japan sorgte das Abkommen für Unruhe.
28. März
Kaiser Wilhelm II hielt anlässlich der Eröffnung der Kaserne des Kaiser-Alexander-Regiments in Berlin eine in der Öffentlichkeit heftig kritisierte Rede.
29. März
Das preußische Herrenhaus (1. Kammer des Landtags) forderte mit 101 gegen 27 Stimmen „wesentlich erhöhte“ Getreidezölle. Die Zolltarifvorlage sollte unverzüglich im Reichstag eingebracht werden. Auch in Hessen stimmte das Parlament mit großer Mehrheit für die Erhöhung der Getreidezölle.
30. März
Von der preußischen Regierung wurde umfassende Maßnahmen zur „Stärkung des Deutschtums“ in den preußischen Ostprovinzen diskutiert.
31. März
In der deutschen Öffentlichkeit wurde bekannt, dass Ernst von Jagow, einer der sogenannten Kanalrebellen, rehabilitiert wurde.

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März 1901 in den Nachrichten
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