Die Rote Armee Fraktion
Die Rote Armee Fraktion, die am Anfang auch als
Baader-Meinhof Bande bekannt war, war eine linksextreme terroristische
Vereinigung. Als Geburtsstunde gilt die Befreiung von
Andreas Baader
durch
Ulrike Meinhof
am 14. Mai
1970. Zu den
Mitgliedern der ersten Stunde zählten außer Baader und Meinhof noch
Gudrun Ensslin die
Lebensgefährtin von Baader und, Horst Mahler. Sich selbst bezeichnete
die RAF nie als Terrorgruppe sondern als Stadtguerilla. Nach der
Befeiung von Andreas Baader gingen die Mitglieder der RAF nach Jordanien
wo sie und weitere Mitglieder wie Peter Homann und Brigitte Asdonk
eine Ausbildung bei der PLO im so genannten Häuserkampf absolvierten.
Zurück in Deutschland galt es zunächst Geld zu beschaffen, so wurden am
29. September 1970 in
Berlin
drei Banken überfallen und DM 200.000 erbeutet. Es Folgten mehrere
Banküberfälle, Auto- und Dokumentendiebstähle die das Leben im
Untergrund ermöglichen. Zu ersten Verhaftungen kam es am 9. Oktober
1970. Horst Mahler, Irene Goergens, Ingrid Schubert, Brigitte Asdonk und
Monika Berberich wurden in Berlin verhaftet. Anfang 1971 zählte die RAF
schon ca. 50 Mitglieder. Im April wurde das "Das Konzept Stadtguerilla"
von der RAF veröffentlich, auf das die Bundesweite Fahndung erfolgte.
Die Groß-Fahndung lies nicht lange auf die ersten
Opfer warten. Am 15. Juli 1971 wurde das RAF-Mitglied Petra
Schelm erschossen. Der zuvor angekündigten Gewaltbereitschaft der
Terroristen vielen die beiden Polizeibeamten Norbert Schmid am 22.
Oktober in Hamburg und bei einem Banküberfall in Kaiserslautern am 22.
Dezember Herbert Schoner zum Opfer. Die Nerven der Polizei scheinen
blank zu liegen als am 1. März 1972 der 17 jährige Lehrling Richard
Epple als "vermutliches" RAF-Mitglied bei einer Verfolgungsjagd
erschossen wurde, welcher aber mit der RAF nichts zutun hatte. Die
Terrorgruppe ging jetzt zu Bombenanschlägen bevorzugt auf
US-Militäreinrichtungen über. Bei den Anschlägen 1972 wurden vier
Menschen getötet und viele Menschen verletzt. Ein erfolg der Polizei
stellte sich am 2. Juni mit der Verhaftung des harten Kerns der Gruppe,
Baader, Ensslin, Meinhof, Raspe, Meins, und Müller ein. Es folgten
mehrere Hungerstreiks und Haftbeschwerden der Gefangenen, die sich
selbst als Kriegsgefangene sahen.

Selbst Amnesty International beklagten
sich über die "Isolationsfolter" wie sie die RAF-Mitglieder nannten. Bei
einem der Hungerstreiks starb am
9. November
1974 Holger Meins.
Der damalige Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel sah keine
Veranlassung etwas an den Haftbedingungen zu ändern. Dennoch stoßen die
Aktionen unter anderem durch die später selbst angeklagten Rechtsanwälte
Klaus Croissant und Siegfried Haag auf große Resonanz in der linken
Szene. Weitere Anwälte der Roten Armee Fraktion waren die späteren
Politiker Hans-Christian Ströbele, Rupert von Plottnitz und Otto Schily.
Der französischen Philosoph
Jean-Paul Sartre vermittelte medienwirksam
in der Angelegenheit und war sogar in Stammheim zu Besuch.
siehe auch:
Die dritte
Generation
Der Deutsche Herbst
Literatur zur Seite
Rote Armee Fraktion - Texte und Materialien zur Geschichte
der Rote Armee Fraktion
Bilder der Rote Armee Fraktion 1967-1977
Ein Gespräch zur Geschichte der Rote Armee Fraktion mit Stefan
Wisniewski
Terrorjahr 1977. Wie die Rote Armee Fraktion Deutschland
veränderte
Stammheim. Der Vollzugsbeamte Horst Bubeck und
die Rote Armee Fraktion-Häftlinge
Rudi Dutschke, Andreas Baader und die Rote Armee Fraktion
Der Baader Meinhof Komplex.
Das Rote Armee Fraktion-Phantom. Wozu Politik und Wirtschaft
Terroristen brauchen.
Die Rote Armee Fraktion. Rote Armee Fraktion. 14.5.1970 bis
20.4.1998
Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der Rote Armee Fraktion in
Deutschland
Briefe der Gefangenen aus der Rote Armee Fraktion 1973 - 1977
Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen
Terrorismus
Nie war ich furchtloser. Autobiographie von
Inge Viett
Nach dem bewaffneten Kampf. Ehemalige
Mitglieder der Rote Armee Fraktion und Bewegung 2. Juni sprechen mit Therapeuten
über ihre Vergangenheit