Biografie Gudrun Ensslin Lebenslauf
Am
15. August 1940 erblickte Gudrun Ensslin,
als Tochter einer evangelischen Pfarrersfamilie, in
Bartholomä das Licht der Welt. Sie hatte noch 6
weitere Geschwister.
Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie im
schwäbischen Tuttlingen, wo sie
1960 an
einem katholischen Gymnasium das Abitur machte.
Von
1960
bis
1964
studierte sie an der Eberhard - Karls Universität in
Tübingen Anglistik, Pädagogik und Germanistik.
Später wechselte sie dann an die freie Universität
nach Berlin.
Zusammen mit ihrem damaligen Lebensgefährten Bernd
Vesper gründete sie
1963 einen
kleinen, nicht sonderlich erfolgreichen Verlag.
Bernd Vesper ist auch der Vater ihres einzigen,
1967
geborenen, Sohnes.
Ende der
60er
Jahre wurde Ensslin zunehmend in der linken
Szene aktiv, als der Student Benno Ohnesorg
1967 von
einem Polizisten erschossen wurde, rief sie offen
zur Gewalt gegen den Staat auf. Es wird vermutet,
dass sie in dieser Zeit auch ihren späteren
Lebensgefährten
Andreas Baader kennen gelernt hat.
Gudrun Ensslin war
1968 an der
Brandstiftung eines Kaufhauses beteiligt und wurde
kurz danach verhaftet. Zusammen mit Baader und zwei
anderen wurden sie zu drei Jahren Haft verurteilt,
waren aber, aufgrund der eingelegten Revision, auf
freiem Fuß und setzten sich nach
Frankreich
ab.
Als Gudrun Ensslin wieder in Deutschland war, lernte
sie in den frühen
70ger
Jahren Ulrike Meinhof kennen, in
diese Zeit fallen vermutlich auch die ersten
Kontakte zu
Holger
Meins und
Jan Carl Raspe, die später die Führungsriege
der RAF bildeten.
Als der, wieder inhaftierte
Andreas Baader,
von Ensslin und
Ulrike Meinhof befreit wurde, gründeten sie
die
Rote Armee Fraktion.
Nach mehreren Anschlägen, bei denen einige Menschen
ums Leben kamen, wurde Gudrun Ensslin
1972
verhaftet und in den Hochsicherheitstrakt der
Stuttgarter JVA gebracht.
Nachdem der Versuch, die Häftlinge freizupressen
gescheitert war, erhängte sich Gudrun Ensslin am
27. Oktober 1977 in ihrer Zelle. Mit ihr
brachten sich auch die anderen inhaftierten Baader
und Raspe um. Die ebenfalls inhaftierte Ulrike
Meinhof verübte schon früher Selbstmord, Holger
Meins starb bereits
1974 an den
Folgen eines Hungerstreiks.
Zusammen mit Baader und Raspe wurde Gudrun Ensslin
in einem Gemeinschaftsgrab in Stuttgart beerdigt.