Die schwarz/weiß/bunte Geschichte
der Fotografie
Wer den Begriff Fotografie bzw.
Photographie tatsächlich geprägt hat, ist wie so
vieles im Laufe der Geschichte strittig. Die
Begrifflichkeit selbst setzt sich aus den Worten
„Licht“ und „Schreiben“ zusammen. Sowohl dem
Astronomen Johann Heinrich von Mädler als auch dem
britischen Astronom John Herschel wird die
Erstbenutzung zugeschrieben. Das erste Foto soll im
Februar 1826
von Joseph Nicéphore Niépce stammen. Einig sind sich die
Geschichtsschreiber lediglich das Jahr betreffend:
1839.
Der deutsche Astronom Mädler lieferte für die
Mondforschung detaillierte Karten des Mondes,
berechnete das tropische Jahr und schlug eine
neue
Schaltregel für den Kalender vor. Mädler hat sich
nie weitergehend für die Fotografie begeistert,
sondern blieb der Astronomie bis an sein Lebensende
treu. Der
1831
geadelte Herschel, ursprünglich Jurist, kam erst
später zur Astronomie. Er war es, der Dank
seiner Sternen-Forschungen, für die ihn sein
Vater begeistert hatte, das Julianische Datum in
die
Astronomie einführte.
1842
entwickelte er zum Belichten von Papierbildernden
fotografischen Prozess mittels kolloidalem Gold, die
Chrysotypie (Golddruck). Die Fotografie war Folge
der immer höheren Ansprüche an Ablichtungen,
die die Malerei irgendwann nicht mehr
erfüllen konnte. Davon abgesehen, dass es
wesentlich mehr Talent erfordert, so zu
malen, dass es lebensecht wirkt, als zu
fotografieren. Maler belächelten diese
anfänglichen Versuche natürlich. Allein
schon, weil der Fotografie lediglich die
Kontraste Schwarz, Weiß und ein paar
Graustufen zur Verfügung standen. Maler
konnten sich der gesamten Farb-Palette
bedienen. Da die ersten Fotos zudem sehr
unscharf waren und aufgrund extrem langer
Belichtungszeiten, die bis zu acht Stunden
betrugen, nur Ablichtungen völlig
bewegungsloser Objekte erlaubten, sahen
sich
Maler lange Zeit - und nach damaligem
Verständnis durchaus zu recht - im Vorteil
gegenüber der Fotografie.
Puristische Kirchenanhänger lehnten die Fotografie
als blasphemischen Akt vehement ab. Auch fürchteten
viele Maler durch die rasante Weiterentwicklung um
ihren Lebensunterhalt, da Landschaftsbilder und
Portraits ihr Metier waren, das mehr und mehr durch
die Fotografie vereinnahmt wurde. Allein schon, weil
Schärfe, Kontrast und Größe der Fotos kontinuierlich
verbessert wurde. Auch die Farbfotografie nahm
1912 einen großen Schritt
in der Entwicklung. Ein weiterer Nachteil der Malerei
bestand darin, dass im Laufe der rapiden Entwicklung
der Fotografie natürlich auch die Möglichkeit
entstand, von einem Bild gleich mehrere Abzüge zu
fertigen. Das hat die Malerei bis heute nicht
geschafft.
Ein weiterer Durchbruch gelang
1951 dem
britischen Bildhauer und Fotopionier Frederick
Scott-Archer, der das Collodion-Verfahren erfand.
Dadurch verkürzten sich nicht nur die
Belichtungszeiten auf lediglich zwei bis drei
Sekunden, sondern die Herstellung von Fotos wurde
auch wesentlich erschwinglicher. Vorherige
Preise
von einem englischen Pfund, was dem
Wochenlohn eines
Arbeiters entsprach, verringerten sich auf 5 Pence,
so dass diese kleinen Kunstwerke bald für Jedermann
erschwinglich waren. Nach wie vor war jedoch alles
schwarz/weiß. Wer genau die Farbe in die Fotografie
brachte, konnte nicht eindeutig geklärt werden.
Vielleicht war es Goethe, der sagte „Die Menschen
empfinden im Allgemeinen eine große Freude an der
Farbe. Das Auge bedarf ihrer, wie es des Lichtes
bedarf“. Das allerdings hätte nichts mit der
Fotografie zu tun ...
1869
wurden zwei Farbfotos des französischen Physikers L.
Ducos du Hauron veröffentlicht. Er ist also
zumindest einer der Beteiligten an dieser
Entwicklung. Seinen Durchbruch erlebte der Farbfilm
um
1945.
Heutzutage können Malerei und Fotografie aufgrund
ihrer in den letzten Jahrhunderten stattgefundenen
Weiterentwicklung wie Maltechnik oder
Filtertechnik konkurrenzlos nebeneinander
existieren. Für beide Kunstformen gibt es
gleichermaßen Könner und Liebhaber. Davon abgesehen
sollte auch nichts dagegen sprechen, ein schönes
Gemälde mit einer Digitalkamera abzulichten. Anfang
der
80er Jahre
erfolgte die Fotospeicherung auf Diskette,
Mitte der
90er
Jahre folgten die digitalen Kompakt- und
Spiegelreflexkameras und Anfang dieses Jahrtausends
kamen die ersten Digitalkameras mit Speicherchips
und -karten auf den Markt. Es bleibt also spannend,
abzuwarten, wohin uns die Fotografie noch führt. Ein
Interessantes Thema ist auch die
Unterwasserfotografie die sich immer mehr
an Beliebtheit erfreut, da die Ausstattung immer
erschwinglicher wird und auch der Unterwasserblitz
und die Unterwasserkameras immer besser werden.
Alte Fotoapparate und Kameras
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