Biografie Pussy Riot Bandhistorie, Members
Pussy Riot ist ein, wegen seiner ständig
wechselnden Besetzung und seines libertinär-spontanen
Beteiligungskonzepts personell schwer zu definierendes,
Moskauer Musik- und Aktionskollektiv, das oft als
feministische „Punk Rock Band“ bezeichnet wird.
Erhebliches weltweites Aufsehen verursachte Pussy Riot
durch eine spektakuläre Musik-Guerilla-Aktion in der
Christ-Erlöser-Kathedrale in
Moskau am 21. Februar 2012,
die zu einer harten Reaktion des russischen Staats und
in Folge in Russland und international zu heftigen
Kontroversen über die Meinungs- und Kunstfreiheit, den
Umgang des Putin-Systems mit der Macht und der Rolle der
orthodoxen Kirche in Russland führte.
Inspiriert unter anderem von der US-amerikanischen „Riot
Grrrl“-Bewegung hatte sich Pussy Riot im August 2011
gegründet. Dieser in Olympia, der provinziellen
50.000-Einwohner-Hauptstadt des US-Bundesstaates
Washington, Anfang der 1990er Jahre entstandene
feministische „Hardcore Punk“-Ableger, der vor allem die
Abschaffung der männlichen Dominanz im Punk sowie
künstlerische
Autonomie forderte, brachte weltweit
zahlreiche innovative Frauenbands hervor. Gruppen wie
„Bikini Kill“, „Le Tigre“ oder „Die Braut haut ins Auge“
sorgten mit oft überaus phantasievollen, provokativen
Aktionen für Aufsehen und oft auch für Unbehagen bei den
sich in ihrem Macho-Sein hinterfragten, männlichen
Musikern unterschiedlicher Alternativ-Szenen. Außerdem
engagierten sich die Frauen des „Riot Grrrl Movement“
häufig auch über den Künstlerbereich hinaus aktiv
politisch.
In dieser Tradition versuchten die ein Dutzend
Mitglieder von Pussy Riot auf nach ihrer Meinung nach
reformbedürftige gesellschaftliche und politische Fehler
im durch das „System Putin“ bestimmten Russland
hinzuweisen. In diesem Zusammenhang spielte ihre Musik
oft lediglich eine zweitrangige Rolle. Die in der Regel
mit die Gesichter verdeckenden Sturmhauben auftretenden
Frauen, die zum Teil der
2008 aufgelösten
anarchistischen Künstler-Aktionsgruppe „Woina“ („Krieg“)
angehört hatten, spielten bei ihren Auftritten raue
Punkrock-Stücke, die durchweg nicht länger als zwei
Minuten dauerten, mit schlichten Riffs und Schreigesang.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten die „Pussy
Riot“-Frauen im
November 2011 in der Moskauer U-Bahn. Es
folgten Aktionen an Schauplätzen der neureichen
Oligarchie. Dabei wurde eine Modenschau gestört und in
Luxus-Boutiquen symbolisch masturbiert. Im Januar 2012
spielte die Gruppe vor dem Gefängnis, in dem der
Bürgerrechtler Alexeij Nawalny inhaftiert war, den
Protestsong „Smert Tyurme“ („Tod dem Gefängnis“).
Weitere öffentliche Aktionen mit Slogans wie „Putin
bepisst sich!“ machten Pussy Riot in der
Alternativ-Szene bekannt. Pussy Riots Bekanntheitsgrad
in der übrigen russischen Öffentlichkeit war dagegen
gering.
Das änderte sich mit der „Pussy Riot“-Aktion am 21.
Februar 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.
Diese Kirche hat für russisch-orthodoxe Gläubige einen
ähnlichen Stellenwert wie der Petersdom für Katholiken.
Fünf „Pussy Riot“-Frauen veranstalteten im Altarbereich
ein Punkgebet gegen den damaligen Ministerpräsidenten
und designierten Präsidenten Putin sowie gegen die als
„Scheiße des Herrn“ bezeichneten Offiziellen der Kirche,
deren Oberhaupt Kyrill I. als Unterstützer und
Nutznießer des Putin-Systems gilt.
Am
26.Februar 2012 wurde das Strafverfahren gegen zwei
der an der Aktion beteiligten Frauen eröffnet.
Außer
gegen Philosophie-Studentin Nadeschda „Nadja“
Tolokonnikowa (geb.
7. November 1989) und
Computer-Expertin Jekaterina „Katja“ Samuzewitsch (geb.
9. August 1982) wurde wenige Tage später auch gegen die
Journalistik-Studentin Maria „Mascha“ Aljochina (geb.
6.
Juni 1982) wegen Rowdytums (Höchststrafe: 7 Jahre)
ermittelt.
Die drei inhaftierten Frauen, die sich bei den Gläubigen
für die Verletzung religiöser Gefühle entschuldigten,
sich aber ausdrücklich zu der politischen Stoßrichtung
ihrer ins Internet gestellten Aktion bekannten, wurden
vor Gericht gestellt. Ihr Fall sorgte für enormes
öffentliches, auch internationales, Interesse und löste
Pro- und Kontra-Demonstrationen aus. Das Putin-Regime -
Putin war am
4. März 2012 zum dritten Mal zum
Präsidenten gewählt worden - sah sich im Dilemma,
zwischen Stärke-Demonstration und politischer Milde
entscheiden zu müssen. Jede der drei „Pussy Riot“-Frauen,
die alle nicht bereit waren, ihre Ansichten zu
widerrufen, wurde schließlich am 17. August 2012 in
einem rechtsstaatlich fragwürdigen Strafverfahren unter
Anrechnung der halbjährigen U-Haft zu zwei Jahren Haft
im Straflager verurteilt.
Das Urteil löste weltweite, Putins Prestige empfindlich
störende Proteste, auch von offiziellen Stellen und
vielen Prominenten aus. Die drei Verurteilten legten
gegen das Urteil Berufung ein und setzten damit die
russische Führung weiter unter Druck.
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Süddeutsche.de
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