Das Filmjahr 2016 - Aktuelle Themen und immer wieder
Comic-Filme
Dass es in Amerika möglich ist, dass selbst
Schauspieler Präsidenten werden können, ist nichts
Neues. 2016 übertrumpfte die Wahlkampagne zum
Präsidenten allerdings alles bisher Dagewesene.
Ausgerechnet der exzentrische Milliardär Donald
Trump trat gegen die konservative
Hillary Clinton
an, woraus ein Aufeinandertreffen wurde, das immer
wieder zur Schlammschlacht ausartete. Fragwürdig
blieben die gelieferten Argumente gegeneinander,
wobei die Vorstellung, dass ausgerechnet ein
Milliardär auf einmal daran interessiert sein
könnte, etwas für ein Volk zu tun, leicht fragwürdig
war. Dagegen lieferte Trump auch einige geheime
Details über die Gegnerin, die sich als richtig
herausstellten. Das Ganze wirkte bald wie eine groß
angelegte Farce mit ungewissem Ausgang.
Mit Armut und Behördengängen, von denen Trump
wahrscheinlich nicht einmal etwas ahnt, befasst sich
auch der Film von Ken Loach, der bei den
Filmfestspielen in Cannes 2016 mit der „Goldenen
Palme“ ausgezeichnet wurde.
In „Ich, Daniel Blake“ geht es um einen Mann, der
immer gradlinig gelebt, ein ganzes Leben lang
rechtzeitig seine Steuern bezahlt und sich anständig
verhalten hat, bis er auf einmal einen Herzinfarkt
hat und auf Sozialhilfe angewiesen ist. Leider sieht
der englische Staat das etwas anders und will sie
ihm nicht gewähren, weshalb bald ein ewiges Rennen
um Anträge, Zuständigkeitsbereiche und
Schlangenstehen beginnt.
Er, wie auch eine Mutter mit zwei Kindern, die er
kennenlernt, verstehen die Fallen der Bürokratie
nicht und nehmen den Kampf für ein besseres Leben
auf, was sie mehr und mehr zusammenschweißt.
Der Regisseur Ken Loach konnte schon für einige
Filme Auszeichnungen entgegennehmen, darunter für
den Film über den irischen Freiheitskampf in den
zwanziger Jahren „The Wind That Shakes the Barley“.
Den Oscar 2016 wiederum bekam der Film „Spotlight“
von Tom McCarthy. Er handelt von Journalisten, die
den sexuellen Missbrauch in einer katholischen
Kirche in Boston aufdecken. Ausgezeichnet wurde auch
Leonardo DiCaprio als bester Hauptdarsteller im Film
„The Revenant – Der Rückkehrer“.
In Deutschland erfreute sich 2016 der von Walt
Disney kreierte Computeranimationsfilm „Zoomania“
großer Beliebtheit. Wie die Fabel in der Literatur
durch Tiere moralische Aspekte des Lebens
vermittelt, versucht auch dieser Film als Parabel
den Menschen zu einer toleranteren und
vorurteilsfreien Ansicht zu bewegen, während das
Miteinander und der gegenseitige Respekt voreinander
im Vordergrund stehen. In Hinblick auf die
verschiedenen Schwierigkeiten wirklicher Umstände
2016, darunter die in vielen Ländern eingetroffene
Flüchtlingswelle, vermittelt der Film durch seinen
Aufruf zur Toleranz den Kern der Zeit.
Da Hollywood immer wieder gerne auf klassische
Drehbücher zurückgreift, kamen 2016 eine neue und
diesmal aus einer Mischung von Zeichentrick und
Realfilm bestehende Neuverfilmung des gleichnamigen
Zeichentrickfilms „The Jungle Book“ und die
Comicversion als realer Actionfilm vom „Batman v
Superman“ heraus.
„The Jungle Book“ wurde durch den Regisseur Jon
Favreau verwirklicht. Das aufwendig inszenierte und
mehr an das Buch von Rudyard Kipling angelehnte Werk
besticht durch faszinierende Tierrollen mit
Synchronsprechern wie Christopher Walken, Ben
Kingsley, Bill Murray oder Scarlett Johansson. Die
zwei einzigen echten Schauspieler sind Neel Sethi,
der den Mogli spielt, und sein Vater im Film, den
Ritesh Rajan verkörpert.
„Batman v Superman: Dawn of Justice“ wiederum ist
die Fortsetzung von dem 2013 erschienen Film „Man of
Steel“. Die Regie übernahm erneut Zack Snyder,
während Batman von Ben Affleck und Superman von
Henry Cavill dargestellt werden.
Affleck war als Besetzung eine Überraschung, da er
nach der Erfahrung mit dem Film „Daredevil“ keine
Comic-Helden mehr spielen wollte. Er erntete 2003
vermehrt negative Kritik. Der Regisseur konnte ihn
aber überzeugen, die Rolle von Batman dennoch
anzunehmen, obwohl sich Affleck für zu alt hielt. Er
entsprach ganz den Vorstellungen, die der Regisseur
von seinem Hauptdarsteller hatte. Gut durchdacht war
auch die Wahl von Hans Zimmer für den Soundtrack,
ein altbewährter Filmkomponist, der für seine
Filmmusik schon häufig ausgezeichnet wurde.
2016 war somit eindeutig das Jahr neu inszenierter
Comicverfilmungen. Andere Filme mit ähnlichem
Konzept waren u. a. „Pets“ oder „Deadpool“.
Eine Ausnahme bildete das Erstlingswerk „Ein ganzes
halbes Jahr“ von der Theaterregisseurin Thea
Sharrock. Ein Liebesfilm mit dem Thema Sterbehilfe
und Behindertendasein zeigt die wachsende Zuneigung
zwischen einer Pflegerin und einem
querschnittsgelähmten Patienten, der den Wunsch hat,
zu sterben. Kritik erntete der Film teilweise durch
die Aussage des Films, dass behinderte Menschen eine
Last bedeuten und das Suizid eine Lösung wäre.
2016 starben einige großartige Schauspieler und
film-Ikonen. Zu ihnen gehörte David Bowie, der neben
seiner Musik auch häufig in Filmrollen zu sehen war,
z. B. mit Catherine Deneuve in „Begierde“ oder als
leicht exzentrischer Nikola Tesla in „Prestige“.
Ebenso starb der bekannte Schauspieler Bud Spencer,
der in seinen Filmen an der Seite von Terence Hill
so einigen bösen Schurken auf den Schädel schlug.
In Deutschland verabschiedeten sich Götz George und
Peter Lustig. Ebenfalls war der Tod des noch jungen
Schauspielers Anton Yelchin erschütternd, der durch
das eigene zurückrollende Auto in seiner
Garageneinfahrt erdrückt wurde. Er war bekannt aus
Filmen wie „Terminator: Die Erlösung“ und „Star Trek“.
Die
erfolgreichsten Filme 2016
Film - Zuschauer
Rogue One: A Star Wars Story - 3.984.235
Findet Dorie - 3.908.965
Zoomania - Ganz Schön Ausgefuchst! - 3.823.010
Pets - 3.818.929
Willkommen Bei Den Hartmanns - 3.810.137
Phantastische Tierwesen - 3.478.808
Ice Age - Kollision Voraus! - 2.913.737
The Revenant - Der Rückkehrer - 2.823.894
Deadpool - 2.707.799
Sing - 2.475.963
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