Biografie Hillary Clinton Lebenslauf
Als die US-Politikerin Hillary Clinton zu den
Vorwahlen ihrer Partei, der zusammen mit der
Republican Party die Parteienlandschaft der USA seit
mehr als einem Jahrhundert dominierenden Democratic
Party, 2015 verkündete, in das Rennen für das
höchste Staatsamt der USA zu gehen, waren die
Reaktionen in der Öffentlichkeit und der politischen
Fachwelt geteilt. Der als erfahren und
hochintelligent geltenden Hillary Clinton wurde zwar
nicht die fachliche Kompetenz für das
US-Präsidenten-Amt abgesprochen, aber viele
Kommentare waren von einer deutlichen Skepsis
geprägt, was die moralische Qualifikation der
Kandidatin betraf. Vor allem wurde Hillary Clinton
vorgeworfen, wegen ihrer vielfachen Vernetzung mit
den sogenannten „Eliten“ von Wirtschaft und Politik
nicht ehrlich die Interessen des amerikanischen
Wahlvolkes vertreten zu können, sondern ihre Aufgabe
in erster Linie als die eines Transmissionsriemens
für die Interessen des US-Establishments der Reichen
und Mächtigen verstehen würde. Der trotz dieser
Vorbehalte stets als Favoritin ihrer Partei
gehandelten Hillary Clinton ist es im Sommer 2016
gelungen, die parteiinternen Vorwahlen zur
Präsidentschafts-Kandidatur für sich zu entscheiden.
Der Beginn des sich daran anschließenden Wahlkampfs
gegen den Überraschungskandidaten der Republikaner,
den im politischen Spektrum als Rechtspopulist
einzuordnenden Donald Trump, stellte einem weiteren
Höhepunkt in der Vita von Hillary Clinton dar.
Die insbesondere für die USA, wo Frauen es in der
Politik bisher noch schwerer als in Europa hatten,
beeindruckende Karriere von Hillary Clinton begann
bereits in den 1960er Jahren. Die spätere First
Lady, Ministerin und Präsidentschaftskandidatin
Hillary Diane Rodham wurde am
26. Oktober 1947 als
Tochter von Dorothy und Hugh Ellsworth Rodham in
Chicago geboren. Vater Rodham gehörte als
Textilunternehmer zur gehobenen Mittelschicht. Die
in Park Ridge, Illinois, als Jugendliche religiös
von methodistischen Glaubensvorstellungen geprägte
Hillary Rodham stand politisch zunächst den
Republikanern nahe. Von 1965 bis 1969 studierte sie
Politologie am renommierten Wellesley College in der
Nähe von Boston. Während dieser Zeit engagierte sie
sich aktiv bei den Republikanern, unter anderem als
Wahlkampagne-Helferin für den für einen Republikaner
moderat liberale Positionen vertretenden späteren
Vizepräsidenten (1974-1977) Nelson Rockefeller.
Nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss in
Politikwissenschaft setzte Hillary Rodham ihre
Ausbildung an der berühmten Yale Law School fort, um
Jura zu studieren. 1973 beendete sie ihr
Rechtsstudium mit dem Doktor-Grad. Während ihrer
Yale-Zeit engagierte sich Hillary Clinton für
soziale Projekte und veränderte ihre politische
Grundeinstellung in Richtung Demokraten. 1971 lernte
sie in Yale den Kommilitonen
Bill Clinton kennen,
der sich aktiv in der Bürgerrechts- und der
Anti-Vietnamkriegs-Bewegung sowie als Wahlkämpfer
für demokratische Politiker engagierte. 1975
heiratete das Paar.
Hillary Rodham (seit 1975: Hillary Clinton)
arbeitete nach ihrem Studium als auf Familienrecht
und Kinderrechte spezialisierte Rechtsanwältin in
Little Rock, Arkansas, sowie als Rechtsberaterin für
den US-Kongress. 1974 wurde sie zusätzlich
Jura-Dozentin an der Law School der Universität von
Fayetteville, Arkansas. 1978 wurde Bill Clinton zum
Gouverneur von Arkansas gewählt und blieb es mit
einer zweijährigen Unterbrechung bis 1992. Hillary
Clinton konzentrierte ihre Berufstätigkeit ab 1979
auf mit ihrer Stellung als First Lady von Arkansas
im Zusammenhang stehende soziale Projekte, blieb
aber weiterhin auch als Rechtsanwältin tätig. 1980
kam Tochter Chelsea auf die Welt.
Hillary Clinton unterstützte ihren Mann, der 1992
als Kandidat der Demokraten für das
Präsidentschaftsamt kandidierte, bei seinem
erfolgreichen Wahlkampf. Von 1993 bis 2001 war sie
First Lady der USA. Politisch und privat belastend
war in dieser Zeit insbesondere die Lewinsky-Affäre.
Die Falschaussagen von Bill Clinton in Bezug auf
eine sexuelle Beziehung zur Praktikantin Monica
Lewinsky im Jahr 1998 war monatelang in den
Schlagzeilen. Ein gegen Clinton eingeleitetes
Amtsenthebungsverfahren des Kongresses endete mir
einer zumindest formalen Entlastung von Clinton.
Am Ende von Bill Clintons Amtszeit wurde seine Frau
2001 zur Senatorin von New York gewählt.
2006 wurde
sie bei den Senatswahlen in diesem Amt mit großer
Mehrheit bestätigt. Hillary Clinton galt jetzt als
eine der großen Hoffnungsträgerinnen ihrer Partei.
Sie bewarb sich 2007 um die
Präsidentschafts-Kandidatur. Bei den Vorwahlen
unterlag sie aber Parteifreund
Barack Obama, der
schließlich auch ins Weiße Haus einzog. Obama holte
Hillary Clinton als Außenministerin in sein
Kabinett. Diese Position füllte Hillary Clinton bis
2013 aus, nachdem sie 2011 angekündigt hatte, bei
einer Wiederwahl Obamas nur noch zwei Jahre dem
Außenressort vorstehen zu wollen und sich dann auf
ihren Einsatz für Bürgerrechte und die gemeinnützige
Clinton Foundation zu konzentrieren. Zu ihrer
allgemein als erfolgreich bezeichneten Amtszeit als
Außenministerin gehört auch das von Hillary Clinton
später selbstkritisch beurteilte US-Engagement im
libyschen Bürgerkrieg. In die Schusslinie ihrer
politischen Gegner geriet die Ministerin vor allem
wegen der sogenannten „E-Mail-Affäre“. Hillary
Clinton hatte zehntausende dienstliche E-Mails
entgegen behördeninterner Vorschriften über einen
privaten Server laufen lassen.
Bei den Vorwahlen der Demokraten 2016 hatte die auch
von Präsident Obama unterstützte Favoritin Hillary
Clinton im sozialdemokratisch ausgerichteten
US-Senator Bernie Sanders einen ernstzunehmenden
Konkurrenten gefunden. Schließlich gelang es ihr
aber doch, die meisten Stimmen auf sich zu vereinen.
Im folgenden Wahlkampf um die Präsidentschaft gegen
den von seiner eigenen Partei-Führung mehrheitlich
abgelehnten republikanischen Konkurrenten Donald
Trump konnte Hillary Clinton den verbalen
Gehässigkeiten ihres Gegners zumeist Paroli bieten.
Nicht zuletzt mit der Veröffentlichung ihrer
gemeinsam mit Ehemann
Bill Clinton veranlagten
Steuererklärung Anfang September 2016 konnte sie
punkten. Trump weigerte sich nämlich, seine eigene
Steuererklärung öffentlich zu machen. Damit sorgte
er für Spekulationen, dass er vielleicht kein
ehrenwerter Steuerzahler und eifriger Spender für
wohltätige Zwecke sein könnte. Bei der Wahl am 8.
November 2016 musste Clinton eine herbe Niederlage
gegen
Donald Trump einstecken. Trump war klarer
Wahlsieger geworden und zog als 45. Präsident ins
Weiße Haus ein.
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