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Politjahr 1935
Politik in Deutschland
Das Saargebiet wird dem
Deutschen Reich angeschlossen (Januar / Februar /
März)
Die am 13. Januar vollzogene Volksabstimmung im
Saargebiet, ergibt eine 90%ige Zustimmung der
Bevölkerung zur Wiederangliederung an das Deutsche
Reich. An die Stelleder
selbstverwalteten
Gemeinden, tritt am 30. Januar die
nationalsozialistische Gauverwaltung. Am selben Tag
wird Hjalmar Schacht zum neuen Wirtschaftsminister
des Reiches ernannt. Adolf Hitler setzt sich am 26.
Februar über die Bestimmungen des Versailler
Vertrages hinweg und gibt den Beschluss über den
Aufbau der deutschen Luftwaffe, als Bestandteil und
dritte Waffengattung der zukünftigen Wehrmacht
bekannt. Der Völkerbund überträgt am 1. März das
Saargebiet in die Verwaltung des Deutschen Reiches.
Am 16. März wird durch Hitler die Wiedereinführung
der Wehrpflicht und der Aufbau der neuen Wehrmacht
in einer Truppenstärke von 580.000 Mann bekannt
gegeben. Auch damit setzt sich Hitler über die
Bestimmungen des Versailler Vertrages hinweg. Die
Reaktionen von Seiten der Westmächte bleiben jedoch
aus, da ihnen die Wiederaufrüstung Deutschlands
längst bekannt ist. Am 31. März werden so genannte
"Totenkopfverbände" als Spezialverbände der SS
gebildet, in deren Aufgabenbereich die
Konzentrationslager fallen sollen.
Flottenabkommen mit Großbritannien (April / Mai /
Juni)
Am 21. April übernehmen Franz Dahlem und Walter
Ulbricht die Leitung der KPD in Prag. Die Auflösung
und Enteignung privater Verlage wird am 24. April
legalisiert. Reichswirtschaftsminister Schacht räumt
der Rüstungswirtschaft am 3. Mai höchste Priorität
ein. Bei weiteren Ausbürgerungen am 8. Juni,
verlieren auch Rudolf Hilferding und Bertolt Brecht
die deutsche Staatsbürgerschaft. Großbritannien und
das Deutsche Reich schließen am 18. Juni ein
Flottenabkommen, welches den Kriegsflottenbau
beschränken soll. Zwar setzten sich beide damit über
die Bestimmungen des Versailler Vertrages hinweg -
doch die Briten hoffen, dass sie auf diese Weise die
deutsche Aufrüstung kontrollieren können.
Einführung der "Nürnberger Gesetze" (Juli /
August / September)
Am 5. Juli wird das Strafgesetzbuch abgeändert und
eine Beliebigkeit der Urteile genehmigt. Urteile
dürfen von nun an nach "gesundem Volksempfinden"
gefällt werden, ohne entsprechender Gesetze dafür zu
bedürfen. In Berlin kommt es am 15. Juli zu
gewalttätigen
Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern
der SA und Juden. Am Tag darauf, wird
vom Berliner Polizeipräsidium ein
Demonstrationsverbot gegen die SA verhängt. Ab dem
10. August ist es den deutschen Standesämtern
untersagt, Eheschließungen zwischen Nichtjuden und
Juden durchzuführen. Sämtliche Freimaurerlogen
werden am 18. August durch den Reichsinnenminister
Wilhelm Frick verboten. Den
Juden wird am 6.
September das Verkaufen von Zeitschriften und
Zeitungen untersagt. Am 10. September kommt es durch
Adolf Hitler zur Verkündung der so genannten
"Nürnberger Gesetze". Diese beinhalten eine, auf
rechtlicher Grundlage basierende Vorantreibung der
Diskriminierung gegen Juden.
Die ersten Urteile wegen "Rassenschande" (Oktober
/ November / Dezember)
Am 12. Oktober wird den Rundfunkanstalten, durch den
Reichssendeleiter Hadamovsky, das Spielen von "Nigger-Jazz"
untersagt, was einem Verbot von sämtlicher
ausländischer Unterhaltungsmusik gleich kommt. Der
erste Rekrutenjahrgang tritt am 1. November seinen
Dienst in der Wehrmacht an. Die Organisation
"Stahlhelm" wird durch Hitler am 7. November,
aufgrund der Konkurrenz zur SA aufgelöst. Dieser war
jedoch bereits in die NS-Organisation integriert
worden. Am selben Tag kommt es zu ersten
Urteilsverkündungen gegen
Juden aufgrund von
"Rassenschande", die in den Nürnberger Gesetzten
festgeschrieben wurde. Otto Strasser wird aufgrund
von illegalem Rundfunkbetriebs, am 5. Dezember in
Prag, zu fünf Monaten Haft verurteilt.
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