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Politjahr 1904
Politik in Deutschland
Weiterer Aufstand in
Deutsch-Südwestafrika (Januar / Februar / März)
Am 12. Januar kommt es in Deutsch-Südwestafrika zu
einem Aufstand durch die Herero. Grund dafür ist die
Einschränkung der tradierten Lebensformen des
Stammes, so wie die soziale und politische
Diskriminierung. Bei den schweren
Auseinandersetzungen die durch diese Umstände
ausgelöst werden, werden bereits am ersten Tag des
Aufstands 123 Siedler getötet. In Berlin
veranstaltet der BdL (Bund der Landwirte) am 15.
Februar eine Generalversammlung, auf der ein
besserer Schutz der Produkte aus der Landwirtschaft
vor der Konkurrenz aus dem Ausland gefordert wird.
Am 8. März kommt es zur Aufhebung des zweiten
Paragraphen im so genannten Jesuitengesetz. Demnach
dürfen Mitglieder der Gesellschaft Jesu nicht mehr
des Landes verwiesen werden.
Gründung der HDA (April / Mai / Juni)
Am 12. April kommt es in Berlin zur Gründung der HDA
(Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände).
Zunächst gehören 50 Verbände aus der Textil- und
Schwerindustrie zu dieser Vereinigung. Zum Hauptziel
der Vereinigung, machen sich die Initiatoren, den
Einfluss der Gewerkschaften niederzuhalten. In
Berlin kommt es zur Gründung des "Reichsverbands
gegen die Sozialdemokratie". Der Verband erklärt die
Treue zum Kaiser und dem Deutschen Reich zu seinem
Ziel und wird vom ersten Vorsitzenden, Eduard von
Liebert angeführt. Liebert hatte zuvor die Position
des Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika inne. Rosa
Luxemburg, wird am 23. Juni vom Zwickauer
Landgericht, bzw. dessen Strafkammer, zu einer
dreimonatigen Haftstrafe wegen Majestätsbeleidigung
verurteilt.
Niederschlagung des Herero-Aufstands (Juli /
August / September)
Am 11. August kommt es am Waterberg bei Windhuk, in
Deutsch-Südwestafrika zur so genannten
"Kesselschlacht". Dabei kommt es zu einem
vernichtenden Schlag gegen die aufständischen
Herero, durch die deutschen Kolonialtruppen. Die
Überlebenden der Herero werden daraufhin in die
Wüste gedrängt, wo viele von ihnen anschließend
verdursten. Von den einst 80.000 Herero, existieren
im Jahr 1905 nur noch 12.000.
Proteste und erneuter Aufstand in
Deutsch-Südwestafrika (Okt. / November / Dezember)
Am 2. Oktober proklamiert der Oberbefehlshaber der
deutschen Truppen in Deutsch-Südwestafrika, dass die
übriggebliebenen Hereros "gnadenlos ausgerottet"
werden sollten. Während es im Deutschen Reich
bereits zu zahlreichen Protesten gegen die Exekution
von Unbewaffneten, Kindern und Frauen kommt,
schließt sich auch Kaiser Wilhelm II. dem Protest
an. Nach dem am 3. Oktober der Stamm der Nama in
Deutsch-Südwestafrika erhoben worden war, kommt es
zum nächsten Aufstand gegen die koloniale Herrschaft
des Deutschen Reiches, welcher sich in Form eines
Guerillakrieges über mehrere Jahre hinweg zieht. Am
10. Oktober wird in Berlin der "Verein der Lehrlinge
und jugendlichen Arbeiter Berlins" gegründet, was
auch einen Grundstein für die proletarische
Jugendbewegung in Deutschland legt. In
Norddeutschland kommt es am 6. November zu
Protestversammlungen, die von der Regierung fordern,
dass der Kampf gegen die Aufständischen in
Deutsch-Südwestafrika eingestellt wird.
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