1900
1901
1902
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
Politjahr 1903
Politik in Deutschland
Einheitliche
Rechtschreibreform (Januar / Februar / März)
Am
1.
Januar tritt sowohl in der
Schweiz,
Österreich-
Ungarn
als auch im Deutschen Reich, die einheitliche
Rechtschreibreform in Kraft, welche im Jahre
1901 beschlossen
wurde und die Rechtschreibregeln in den drei Ländern
vereinigen soll.
In Washington kommt es am 13. Februar zu einem
Vertrag zwischen Venezuela,
Italien,
Großbritannien und dem Deutschen Reich, nach
dem sich Venezuela verpflichtet,
Entschädigungszahlungen aufgrund der im Bürgerkrieg
entstandenen Schäden der jeweiligen Besitztümer zu
leisten.
Daraufhin heben die Mächte Europas, die bisherigen
Seeblockaden von Häfen in
Venezuela wieder auf. Am
21. März, Fordern die Sozialdemokraten im Reichstag,
dass die Sklaverei in den Gebieten deutscher
Kolonien vollständig abgeschafft werden müsse.
Diese sei dort zwar bereits offiziell verboten,
würde aber weiterhin weit verbreitet fortgeführt
werden.
Zentrumspartei gewinnt Reichstagswahlen (April /
Mai / Juni)
Am 2. Mai kommt es durch
Reichskanzler Bernhard Graf
von Bülow und
Kaiser Wilhelm II. zu einem Staatsbesuch in
Italien. Dort werden sie vom italienischen König
Viktor Emanuel III. in Empfang genommen um die
entstandenen Differenzen im zuvor erneuerten
Dreibund zu klären.
Im Rahmen dieses Staatsbesuches, wird für Kaiser
Wilhelm II. auch eine Audienz bei Papst Leo XIII.
veranlasst.
Am 16. Juni finden in Deutschland die
Reichstagswahlen statt, bei denen die Zentrumspartei
die Mehrheit der Stimmen für sich entscheiden kann.
Als zweitstärkste Kraft, gelingt es der SPD
hervorzugehen und insgesamt 81 Abgeordnete zu
stellen. Auch wenn die SPD seit dem Jahre 1890 immer
die meisten Stimmen erhält, kann sich dieser Erfolg
aufgrund der Wahlkreiseinteilung nicht in den
absoluten Stimmen der Mandate widerspiegeln.
Deutscher Städtetag in Dresden (Juli / August /
September)
Aus dem Familienunternehmen Friedrich Krupp,
entsteht am
1. Juli eine Aktiengesellschaft. Diese
Umwandlung beruht auf der testamentarischen
Verfügung von Friedrich Alfred Krupp, einem Enkel
des Firmengründers, der im Jahre 1902 verstorben
war.
In
Dresden
wird am
1. September der erste Deutsche Städtetag
veranstaltet, an dem sich 160 deutsche Städte
beteiligen. Allem voran, wird zwischen den
Kommunalpolitikern über die Problematiken des
städtischen Lebens unter dem Einfluss der
zunehmenden Industrialisierung diskutiert.
Zwei Wochen später, am 13. September, findet in
Dresden auch der 14. Parteitag der SPD statt. Im
Fokus des Parteitages stehen Eduard Bernsteins
revisionistische Auffassungen.
Die Mehrheit der Partei bekennt sich in Form einer
Resolution jedoch weiterhin zur Theorie des
Klassenkampfes.
Preußische Landtagswahlen (Oktober / November /
Dezember)
Am
20. November finden die Landtagswahlen in
Preußen statt. Bei den Wahlen gehen deutlich die
Konservativen als Sieger hervor. Den
Sozialdemokraten gelingt es insgesamt 19 % der
Stimmen zu erzielen. Aufgrund des
Dreiklassenwahlrechts jedoch, kann die SPD kein
einziges Mandat beziehen.
Am 29. November kommt es in Deutsch-Südwestafrika zu
einem Aufstand, der durch den Stamm der Hottentotten
(Bondelswarts) angeführt wird und welcher sich gegen
die koloniale Herrschaft richtet. Gemeinsam mit
einheimischen Söldnern, gelingt es den deutschen
Schutztruppen jedoch, den Aufstand niederzuschlagen.
<<
Politjahr 1902
|
Politjahr
1904 >>