Mai 1901 - Suspendierung durch Kirche
gescheitert
Der bayerische Kultusminister Robert von
Landmann lehnte am 17. Mai 1902 den Wunsch der
katholischen Kirchenführung ab, zwei Lehrer von
ihrem Dienst an katholischen Volksschulen zu
suspendieren. Die Lehrer lebten in gemischter Ehe
und ließen ihre Kinder protestantisch erziehen
Landmann verwies auf die interkonfessionellen
Bestimmungen der bayerischen Verfassung. Die
katholische Presse griff die Stellungnahme des
Kultusministers scharf an.
In Würzburg wurde eine Universitäts-Augenklinik
eröffnet. Sie zählte zu den größten Kliniken in
Deutschen Reich.
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Wichtige Ereignisse im
Mai 1901
1. Mai
In Köln eröffnete die zweite deutsche
Handelshochschule. Es war die erste kommunale
Einrichtung dieser Art im Deutschen Reich.
2. Mai
Der deutsche Reichstag in Berlin lehnte eine
Verlängerung der Schutzfrist für Bühnenwerke und
musikalische Kompositionen von 30 auf 50 Jahre ab.
2. Mai
In Glasgow wurde die Internationale Ausstellung mit
Objekten der Elektrizitätsindustrie eröffnet.
Gleichzeitig fand eine Kunstausstellung unter
anderem mit Werken Henry van de Veldes statt.
3. Mai
Der preußische Landtag beendete überraschend die
diesjährigen Sitzungen. Der Ministerpräsident
Bernhard von Bülow verlas eine königliche Botschaft,
in der es hieß, dass nach Ansicht der
Staatsregierung keine Aussicht auf eine
Verständigung in der Kanalvorlage bestehe. Zugleich
kam es zu einer einschneidenden Umbildung des
Kabinetts.
4. Mai
Der deutsche Reichstag nahm in dritter Lesung das
Reichsinvaliden Gesetz an. Es sicherte die
Versorgung von Kriegsinvaliden und
Kriegshinterbliebenen. Die Abgeordneten billigten
auch ein Unfallfürsorgegesetz für Beamte und
Soldaten.
5. Mai
In Berlin wurde die Kunstausstellung der Sezession
eröffnet. Der deutsche Maler Max Liebermann war ein
Mitglied der Ausstellungsjury. Die Ausstellung
sollte mit ihren rund 350 Exponaten einen Überblick
über die gegenwärtigen Stilrichtungen geben und
zeigte unter anderem Werke von Arnold Böcklin und
von französischen Impressionisten.
6. Mai
Bei einer Kabinettsumbildung in Preußen schied auch
Finanzminister Johannes von Miquel, der stärkste
Gegenspieler von Ministerpräsident Bernhard von
Bülow aus dem Kabinett aus. Der Anlass dafür war
seine Haltung in der Kanalfrage.
7. Mai
In den Haag wurde von der zweiten Kammer des
niederländischen Parlaments das Militärgesetz
gebilligt. Danach wurden in Zukunft jährlich 17.000
Rekruten zum Dienst verpflichtet anstatt 11.000 wie
bisher.
8. Mai
Der deutsche Reichstag in Berlin stimmte mit großer
Mehrheit der Einführung von Diäten-Zahlungen für
Abgeordnete zu.
9. Mai
An der New Yorker Börse kam es zu einem Kurssturz.
9. Mai
Im Bahnhof von Ludwigshafen ereignete sich ein
spektakuläres Zugunglück.
10. Mai
In Dublin wurde die irische Zeitschrift „The Irish
People“ von den britischen Behörden beschlagnahmt.
In diesem Zusammenhang lehnte der britische
Premierminister Robert Cecil Marquess of Salisbury
wiederum die Unabhängigkeit Irlands ab.
11. Mai
Die württembergische Abgeordnetenkammer sprach sich
mit 51 zu 26 Stimmen gegen den Anschluss des Landes
an die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschaft
aus. Die Abgeordneten nahmen außerdem einen Antrag
an, der sich für eine Verbilligung der
Bahnfahrkarten insbesondere im Nahverkehr einsetzte.
12. Mai
Prinz Ludwig von Bayern, der spätere König Ludwig
III, setzte sich im Verein zur Hebung der Kanal- und
Flussschifffahrt in Bayern in besonderem Maß für
einen Großschifffahrtsweg in seinem Land ein.
13. Mai
Beim Kongress für gewerblichen Rechtsschutz in Köln
standen Fragen des Patent- und Warenzeichenrechts im
Mittelpunkt.
14. Mai
In Petersburg wurde der russische Schriftsteller
Maxim Gorki verhaftet. Er stand den oppositionellen
Sozialisten nahe.
15. Mai
Der deutsche Reichstag in Berlin beendete seine
Sitzungsperiode und vertagte sich bis zum 26.
November. Auf der letzten Sitzung kam es aufgrund
der Brandweinsteuervorlage zu heftigen Debatten über
die Geschäftsordnung. Der Gesetzentwurf konnte nicht
mehr verabschiedet werden, weil das Parlament
beschlussunfähig war.
16. Mai
In der russischen Hauptstadt Petersburg traten die
Spinnerei-Arbeiter wegen Lohn Fragen in Streik.
Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit dem
Militär, das von der Regierung eingesetzt worden
war.
18. Mai
Zwei Direktoren der Pommerschen
Hypotheken-Aktienbank wurden verhaftet. Die Polizei
nahm im Laufe des Jahres auch führende Mitarbeiter
andere Unternehmen fest, die unter anderem aufgrund
unseriöser Geschäfte eine spektakuläre Konkurswelle
ausgelöst hatten.
19. Mai
Ein Fußballspiel zwischen Preußen Berlin und dem
Deutschen Fußballclub Prag endete auf dem
Athletik-Sportplatz in Berlin mit 2:2.
20. Mai
In der US-amerikanischen Stadt Buffalo wurde die
Panamerikanische Ausstellung eröffnet, in deren
Mittelpunkt Exponate der Elektrizitätsindustrie
standen.
21. Mai
Das von Arthur Nikisch dirigierte Berliner
Philharmonische Orchester feierte auf einer
Konzertreise durch Europa Triumphe.
22. Mai
Die bayerische Staatsregierung unter
Ministerpräsident Krafft Freiherr von Crailsheim
lehnte es ab, einheitliche deutsche Briefmarken
einzuführen. Der württembergische Ministerpräsident
Wilhelm August von Breitling hatte keine Bedenken
dagegen.
23. Mai
Der neue preußische Handelsminister Theodor Möller
sprach sich in einer Rede in Bielefeld für maßvolle
Schutzzölle aus, die den deutschen Export nicht
beeinträchtigen dürften.
24. Mai
Der preußische Innenminister Hans Freiherr von
Hammerstein-Loxten forderte die zuständigen
Regierungsorgane in einem Rundschreiben auf, auf
eine verstärkte Förderung der freiwilligen
Arbeitslosenfürsorge hinzuwirken. Die Begründung
dafür waren die steigenden Arbeitslosenzahlen.
25. Mai
In Berlin wurde die Internationale Ausstellung für
Feuerschutz- und Feuerrettungswesen eröffnet. Der
Anlass für die Ausstellung war das 50-jährige
Bestehen der Berliner Feuerwehr.
26. Mai
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. ordnete
Vorbereitungen für die Auflösung des deutschen
Armeeoberkommandos in Ostasien an. Das ostasiatische
Expeditionskorps sollte zur gleichen Zeit reduziert
werden
27. Mai
In Breslau (heute Wroclaw) begann der 13. Deutsche
Geografentag, der bis zum 1. Juni dauern sollte. Im
Mittelpunkt stand die geplante deutsche
Südpol-Expedition und das Thema „Geografie im
Unterricht“. Zu den Referenten zählten der
österreichische Geograf Alexander Supan und der
deutsche Hydrograf Georg von Neumayer.
28. Mai
In Krefeld fand der dritte Kongress der christlich
deutschen Gewerkschaften statt. Die Statuten des
neuen Dachverbandes GCG (Gesamtverband der
Christlichen Gewerkschaften Deutschlands), der seit
dem 1. Januar 1901 bestand, wurden beschlossen. Der
größte Teil der deutschen Arbeiter gehörte den
sogenannten Freien Gewerkschaften an.
29. Mai
In Köln fand der 14. ordentliche Verbandstag der 17
liberal orientierten Hirsch-Dunckerschen
Gewerkvereine statt. Die Delegierten nahmen eine
Resolution an, wonach die Sozialdemokraten von der
Mitgliedschaft ausgeschlossen blieben.
30. Mai
Im spanischen La Coruna wurden bei Zusammenstößen
zwischen Militär und Streikenden mehrere Personen
getötet.
31. Mai
In Gotha fand der Zweite Deutsche Bibliothekartag
der wissenschaftlichen Bibliothekare statt. Die
Delegierten einigten sich unter anderem auf die
Herausgabe eines Jahrbuchs.
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Mai 1901 in den Nachrichten
Vier neue Stolpersteine
Westfälische Nachrichten
Georg Johann Fischer wird am 25. Mai 1901 in Gronau
geboren. Er ist Bauarbeiter und Mitglied der KJVD
und später ebenfalls der KDP. Verurteilt ...
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